Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Die internationale Presse über Sebastian Vettel

Von Peter Hesseler
Der internationale Blätterwald am Montag

Der internationale Blätterwald am Montag

SPEEDWEEK durchforstet den Blätterwald und kommentiert die Meinungen um Finale von Brasilien.

Der Brasilien-GP war ein Medienereignis der Superlative. Wir bringen hier eine Auswahl der wichtigsten Pressestimmen, allerdings mit eigenen Kommentaren versehen.

 

Italien


La Gazzetta dello Sport:
 «Super-Alonso heldenhaft, Vettel weltmeisterlich. Der zweite Platz des Spaniers reichte nicht. Fernando hat sich nichts vorzuwerfen. Nicht er, vielmehr Ferrari hat die WM verloren, weil es Alonso nach Monza kein Siegerauto mehr stellen konnte. Er war perfekt, aber der Deutsche rettet sich. Seb holt nach dem Crash mit Senna im Regen auf. Was für eine Reaktion! Ehre dem Weltmeister. Er hat den Titel verdient. Das war ein sensationelles Rennen. Schumacher hat auch in seinem letzten Rennen Mut bewiesen. Er ist ein grosses Vorbild für die Jungen.»

 

SPEEDWEEK meint: «Alonso konnte im Finale vom Tempo her nicht mit Hülkenberg im Force India mithalten, dessen Fahrzeugentwicklung im Sommer komplett eingestellt wurde. Heldenhaft war aus unserer Sicht Hülkenbergs Tempo. Alonso war stark, aber diesmal kein Held.» Schumi kämpfte bis zum letzten Meter.
 
Corriere dello Sport: «Alonso, Du warst grandios! Der zweite Platz reichte nicht zum Titelgewinn, aber mit diesem Auto hat er Wunder vollbracht. Dieses Talent sollte man nicht vergeuden. Was für eine Aufregung in Brasilien: Vettel holt vom letzten Platz auf.»

 

SPEEDWEEK meint: Vettel als Randnotiz, das erscheint uns doch wenig zu tief gegriffen…
 
Tuttosport: Alonso verliert die WM wegen drei Punkten. Jetzt gebt ihm endlich ein ordentliches Auto!

 

SPEEDWEEK meint: Woher nehmen? Wie soll sich Ferrari über Winter in Red Bull Racing verwandeln?
 
La Repubblica: «Super-Alonso reicht nicht. Vettel ist zum dritten Mal Weltmeister. Das Wunderkind imitiert Schumacher und Fangio. Er hat den Titel einer großartigen WM verdient. Michael Schumacher bleibt eine Legende.»

 

SPEEDWEEK meint: So ist es.
 
Il Tempo: Alonso fliegt im Regen auf und davon, aber der Titeltraum ist geplatzt. Die Ära Schumacher geht zu Ende - diesmal für immer.

 

SPEEDWEEK meint: Wem flog Alonso auf und davon? Wenn jemand sich am Sonntag von allen abhoben hat, war es Jenson Button.
 

Schweiz


Blick:
 Vettel-Wahnsinn! Er geht durch die Regen-Hölle und kommt heil ins Ziel. Sebastian Vettel braucht 101 Rennen für drei Titel - und das Glück der großen Champions. Mehr Action bietet fast kein Kino-Thriller aus Hollywood. Es war ein würdiges WM-Finale. Mit einem würdigen Weltmeister namens Sebastian Vettel.

 

SPEEDWEEK meint: Glück muss man sich verdienen…
 
Neue Zürcher Zeitung: Es gehört zu den grössten Stärken Sebastian Vettels, sich blitzschnell auf neue Situationen einstellen zu können. Das muss er nun auch abseits der Rennstrecke schaffen: Der in São Paulo perfekt gemachte Titel-Hattrick katapultiert ihn schon nach 101 Formel-1-Rennen in die Liga der Champions.

 

SPEEDWEEK fragt: Von welchen Situationen abseits der Strecke spricht das Blatt?
 
Tages-Anzeiger: Für Vettel ist es der dritte Sieg in Serie, eine ähnliche glückte in 62 Jahren Formel 1 nur Juan Manuel Fangio (1954-1956) und Michael Schumacher (2000-2003). Das zeigt, in welche Gesellschaft der Triumph Vettel rückt. Dass er mit 25 Jahren der mit Abstand jüngste ist, der auf eine solche Marke kommt, führt vor, was er noch erreichen kann.

 

SPEEDWEEK meint: Das trifft’s. 


Niederlande

 

De Telegraaf: Phänomen Vettel. Im regnerischen Brasilien hat Sebastian Vettel der Geschichte der Königsklasse des Autosports ein schönes Kapitel hinzugefügt. Wie so viele Sportler, die jahrelang ihre Disziplin dominieren, ist Vettel im letzten Jahr beim breiten Publikum nicht populärer geworden. Unter anderem ärgern sich immer mehr Menschen über seinen arroganten Finger, den er auch gestern wiederholt in die Luft streckte. Die Rennqualitäten Vettels sind aber über jeden Zweifel erhaben.

 

SPEEDWEEK meint: Dauersieger machen sich selten beliebt
.

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