Bei Ferrari brennt die Hütte

Von Petra Wiesmayer
Stefano Domenicali ist ratlos

Stefano Domenicali ist ratlos

Von entspannten Urlaubstagen kann in Maranello dieses Jahr wohl keine Rede sein. Das springende Pferd bockt und keiner weiß warum.

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hat den Technikern seines Teams eine ausführliche Untersuchung auferlegt, wieso das Renntempo der Roten beim Grand Prix von Ungarn dermaßen hinter den anderen hinterher hinkte. Normalerweise war Ferrari im Rennen immer stärker als im Qualifying und man ging davon aus, dass bessere Startplätze eine Hilfe im WM-Kampf wären.

In Ungarn sah es aber gar nicht so aus und Fernando Alonso kam nur als Fünfter ins Ziel, eine halbe Minute hinter dem Sieger Lewis Hamilton. Auf dem Hungaroring war der Spanier auf Dauer einfach nicht schnell genug. Eine Theorie, die die Italiener aufstellten, ist, dass die neuen Pirelli-Reifen mit der Konstruktion der des Jahres 2012 weniger zum F138 passen als zu den Autos der Konkurrenz.

Domenicali macht nun gehörig Druck, dass sein Team herausfindet, was genau passiert ist und ob es wirklich an den Reifen lag, bevor man nach der Sommerpause nach Belgien fährt. «Wir haben gesehen, dass wir den Abstand, den wir in den ersten Rennen hatten, verloren haben», erklärte der Italiener.

«In den Rennen war unser Tempo wirklich gut. Bei den Bedingungen in Ungarn mussten wir erkennen, dass wir nicht da sind, wo wir sein wollen und das gilt für beide Reifen, sowohl die weichen als auch die medium. Wir müssen herausfinden, ob uns die neuen Reifen schaden und wie wir reagieren können, denn wir werden diese Reifenstruktur den Rest der Saison haben.»

In den weiteren Rennen der Saison werde viel von der Wahl der Pneus abhängen, erklärte Domenicali weiter. «Das müssen wir ganz genau analysieren, da es so aussieht, als hätte Mercedes das Problem gelöst, unter dem sie im Rennen massiv gelitten haben.»

Neben den Reifen muss man sich in Maranello aber auch Gedanken um die normale Weiterentwicklung des F138 machen, denn die Teile, die das Team in Großbritannien und in Deutschland im Gepäck hatte, brachten nicht die Verbesserungen, die sie hätten bringen sollen. In Ungarn griff man also auf alte Teile zurück, wodurch das Auto im Prinzip das gleiche war wie beim Grand Prix von Spanien im Mai ... und alle anderen somit einen großen Schritt voraus waren.

Man müsse zwar unbedingt mehr aus den Windkanalversuchen machen, gab Domenicali zu, Grund zur Verzweiflung gebe es aber nicht. «In Deutschland und Silverstone war die Leistung sehr gut und wird haben das Auto für das Qualifying verbessert, nur für das Rennen noch nicht», sagte er und betonte, dass er positiv auf die nächsten Rennen sehe. Für den Grand Prix von Belgien sei schon einiges geplant. «Es gibt keinen Grund, sich negativem Druck auszusetzen. Ich erwarte eine Reaktion meine Techniker und das ist alles, was zählt.»

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