Red Bull Racing: Wieso Ricciardo Vettel-Partner wird

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo kann sich entspannt zurücklehnen – er hat die Beförderung

Daniel Ricciardo kann sich entspannt zurücklehnen – er hat die Beförderung

Noch vor dem Belgien-GP wird bestätigt: Im Weltmeister-Team Red Bull Racing fährt 2014 neben Sebastian Vettel der junge Daniel Ricciardo

Schon im Rahmen des Silverstone-Tests vom Juli war Christian Horner voll des Lobes. Der englische Teamchef von Red Bull Racing meinte: «Daniel Ricciardo hat bei seinem Test mit uns alles richtig gemacht und noch einmal bestätigt, was wir uns von ihm versprechen.» Schon damals klang das sehr danach, dass der heutige Toro-Rosso-Fahrer ein 2014er RBR-Cockpit neben Formel-1-Champion Sebastian Vettel erhalten würde. Sein einziger Rivale war zu diesem Zeitpunkt noch Lotus-Star Kimi Räikkönen.

Inzwischen ist die Entscheidung gefallen, sie wird noch vor dem Belgien-GP (am kommenden Sonntag in Spa-Francorchamps) bestätigt. Die RBR-Teamführung will anschliessend in den Ardennen ausführlich erklären, wieso die Wahl auf den jungen Australier aus Perth gefallen ist.

Erstaunlich: Red Bull Racing hat in Australien 2005 den ersten von heute 156 Formel-1-WM-Läufen bestritten (das Team war aus Jaguar hervorgegangen). In diesen neun Jahren sind aber nur insgesamt sechs Piloten zu GP-Einsätzen gekommen, lediglich vier davon haben mehr als zehn Rennen bestritten.

Mark Webber fährt seit 2007 für RBR, kommt auf 120 Einsätze und wurde 2010 sowie 2011 jeweils WM-Dritter. Neun Mal konnte der Australier gewinnen.

Sebastian Vettel fährt seit 2009 für RBR, kommt auf 85 Einsätze und ist seit 2010 Weltmeister. Er hat heute 29 GP-Siege auf dem Konto.

David Coulthard fuhr von 2005 bis 2008 71 Mal für Red Bull Racing (WM-Zehnter 2007), Christian Klien 2005 und 2006 28 Mal (WM-15. 2005), Tonio Liuzzi 2005 vier Mal (keine Punkte), der Holländer Robert Doornbos 2006 drei Mal (ebenfalls ohne Punkte).

Red Bull Racing: Stetige Steigerung

Red Bull Racing konnte sich stetig steigern: 2005 und 2006 wurde das Team jeweils Siebter im Konstrukteurs-Pokal (im ersten Jahr mit Cosworth-Motoren, im zweiten Jahr mit Ferrari-Aggregaten). Nach den Rängen 5 und 7 in den Jahren 2007 und 2008 (jetzt bereits mit Renault-V8-Herzen) kam der Durchbruch: Rang 2 in der Markenwertung 2009, seit 2010 Weltmeister, wie Starfahrer Sebastian Vettel. Auch in der WM-Zwischenwertung 2013 führen RBR und Vettel.

Daniel Ricciardo wird also erst der siebte Fahrer von RBR, der zu Grand-Prix-Einsätzen kommt.

Sein derzeitiger Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost stellt ihm diesen Sommer ein exzellentes Zeugnis aus: «Daniel Ricciardo ist ein sehr talentierter Fahrer, der mehrmals auch bei uns seinen Speed unter Beweis gestellt hat. Wenn dabei das Auto mal im Kies steht, dann kann ich mich nur wiederholen – nur einer, der nicht richtig Gas gibt, landet nie neben der Bahn. So etwas muss man einem Fahrer verzeihen. Neben dem Speed und technischem Sachverstand, die schon vorher da waren, hat sich Ricciardo im Rennen wesentlich verbessert. Er ist nach der Startphase wesentlich aggressiver geworden. Ich sehe keinen Grund, wieso er sein Talent nicht auch bei Red Bull Racing einbringen sollte.»

Tost weiss aber auch, dass von Ricciardo viel verlangt wird, wie der Tiroler Teamchef im Rahmen des Ungarn-GP zu SPEEDWEEK.COM sagte: «Ich persönlich würde es lieber sehen, wenn man ihm noch ein Jahr Reifeprozess bei Toro Rosso zugesteht, um noch mehr Erfahrung zu sammeln. Ich meine, wir sprechen hier von Red Bull Racing, dem Weltmeister-Team in drei aufeinander folgenden Jahren. Daniel hat noch nie auf einem Formel-1-Podest gestanden, er hat kein Rennen gewonnen, wie soll er auch? Dazu war sein Auto bei uns nicht gut genug. Das ist das einzige Manko, das ich bei ihm sehe. Ansonsten glaube ich, dass er in der Formel 1 schöne Erfolge vor sich haben wird.»

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