Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Mark Webber: «Ich will mit Stolz abtreten»

Von Mathias Brunner
Mark Webber, fast mit Heiligenschein

Mark Webber, fast mit Heiligenschein

Keiner sollte erwarten, dass es der künftigen Ex-GP-Fahrer in den letzten sieben Formel-1-Rennen seiner Karriere übertrieben locker nimmt: «Ich will als Sieger gehen.»

Der Grundstein dazu ist gelegt: Webber zwei Mal Zweiter (am Morgen hinter Lewis Hamilton, am Nachmittag hinter Sebastian Vettel), das klingt nach solider Arbeit. «Man darf sich nicht blenden lassen», sagt jedoch der 37-Jährige. «Wir haben heute gut gearbeitet, auf einem Kurs, wo es leicht ist, alles falsch zu machen. Aber die Zeiten sind mit Vorsicht zu geniessen. Wir haben schon ein paar Mal am Freitag überlegen gewirkt, und dann hat sich das alles am Samstag zusammen geschoben. Die Abstimmung ist ganz vernünftig, mehr nicht.»

Mit einem Duell Red Bull Racing gegen Red Bull Racing könnte Mark gut leben: «Von mir aus herzlich gerne – das würde mir munden.»

Klingt nicht nach einem Piloten, von dem Sebastian Vettel viel Hilfe zu erwarten hat ...

Wir würden jetzt nicht gerade behaupten, dass Mark Webber dem Charme des Marina Bay Circuit erlegen ist: «90-Grad-Links, kurze Gerade, 90-Grad-Rechts, kurze Gerade, 90-Grad-Links und so weiter uns so fort – das ist nicht, was ich Formel 1 nenne, aber ich muss damit leben.»

Dieser Mark Webber wird uns noch sehr fehlen: Die Herren im Fahrerlager werden seine offene Art vermissen, die Damen das kantige Kinn – so, bitte, sollen Rennfahrer aussehen, und nein, wir gehen jetzt nicht der Frage nach, wer derzeit in der Formel 1 nicht wie ein Racer aussieht. Dieses Eis ist uns in der Hitze von Singapur etwas zu dünn. Aber wie sieht Mark selber die letzten sieben GP-Wochenenden einer langen Karriere?

«Ich will mit Stolz abtreten», antwortet der WM-Dritte von 2010 und 2011, «ich will als Sieger gehen. Ich habe zugegeben, dass ich in den vergangenen Jahren teilweise Mühe hatte, mich zu motivieren, aber davon kann jetzt keine Rede sein. Ich weiss, was ich mit der Formel 1 verliere. Meine Denke ist nicht: Tja, dann spulen wir diese sieben Wochenenden halt so gut es geht runter. Ich will mich von der bestmöglichen Seite zeigen und in der Mitte des Siegerpodests stehen.»

Das wäre dann das erste Mal seit Silverstone 2012, und keiner weiss das besser als der Australier selber. «Mir gehen die Fragen auf den Zeiger, noch sieben Rennen, noch sechs Rennen ... Meine Entscheidung ist getroffen, und ich stehe dazu. Das Timing stimmt für mich. Ich habe ja gute Gründe, wieso ich mich dazu entschieden habe, die GP-Karriere zu beenden. Aber die Zügel lasse ich deswegen nicht schleifen.»

Jetzt mal Hand aufs Herz: Spürt Mark nicht etwas Wehmut, wenn er an Orten wie Monza oder Singapur genau weiss – ich fahre hier zum letzten Mal?

«Nun, die Porsche-Sportwagen fahren an aufregenden Orten», sagt der neunfache GP-Sieger. «Wemut spüre ich nicht. Frag mich nochmals in Brasilien.»

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