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Adrian Sutil: «Nur über den zweiten Weltkrieg»

Von Vanessa Georgoulas
Adrian Sutil: Ein Mann mit vielen Talenten

Adrian Sutil: Ein Mann mit vielen Talenten

Plauderstunde mit Adrian Sutil: Im exklusiven SPEEDWEEK.COM-Interview erinnert sich der Force-India-Fahrer an ein Bier-Wetttrinken, sein schönstes Geschenk und traumatische Geschichtsstunden.
Welche Sportarten schaust Du im TV?

Ich bin jetzt kein begeisterter Sport-Schauer. Ich schau' mir hie und da ein paar gute Sachen an – meistens Tennis, wenn gute Spiele sind. Oder mal ein gutes Fussball-Spiel, obwohl das nicht so meine Sportart ist und auch ab und zu Golf. Also verschiedenste Sportarten, auch Olympia kuck' ich gerne.

Drückst Du dann den Deutschen die Daumen?

Manchmal schon, aber für mich ist wichtig, dass der Beste gewinnt. Ich finde es immer interessant zu sehen, wie die verschiedenen Sportler arbeiten. Was für ein Wille dahinter steht, welche Einstellung die haben.

Was fehlt Dir am meisten, wenn Du unterwegs bist?

Mein Zuhause. Ich könnte auf die Hälfte der Reiserei verzichten. Ich reise gerne, doch in der Formel 1 ist das sehr, sehr viel. Aber jeder Job hat seine Vor- und Nachteile...

Gibt es denn Etwas, das du speziell vermisst?

Ja, mein schönes Bett fehlt mir schon sehr. Aber es ist alles, das ganze Zuhause-Gefühl.

Welches Schulfach hat Dir am wenigsten gut gefallen?

Schulfach? Da habe ich fast gar keines gemocht. Das Einzige, das mir gefallen hat, war Sport. Eines der Schlimmsten war für mich Geschichte, denn wir haben da nur Dinge über den zweiten Weltkrieg gelernt. Und das war so eine schreckliche Zeit. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass man das dann noch so verherrlicht und lernt. Es gibt so viele schönere und wichtigere Dinge, die passiert sind. Natürlich sollte man ein bisschen davon erfahren, damit man weiss, wo das alles herkommt, aber in meinem Fall war das etwas überlastig und ich habe das nicht so verstanden und mich dagegen gesträubt.

Mit wem würdest Du gerne mal einen Kaffee trinken gehen?

Sean Connery.

Und mit wem auf keinen Fall?

Da bin ich eher vorsichtig. Ich sage, jeder Mensch hat so seine Eigenschaften. Vorurteile habe ich eigentlich selten. Denn ich bin oft schon vom Gegenteil überzeugt worden. Ich bin sehr offen zu jedem und kann mich mit jedem auch hinsetzen. Aber ich sag dann nach einer Zeit auch okay, lassen wir das lieber, wenn es nicht passt. Und wenn es passt, dann habe ich Spass.

Auf welches Talent neben der Strecke bist Du besonders stolz?

Ich habe - wohl im Gegensatz zu den anderen Rennfahrern -  das Talent, Klavier zu spielen. Ich bin auch stolz, dass ich das so gut kann, auch wenn ich es gar nicht mehr so häufig mache.

Wie oft spielst Du denn noch?

Hmmm, mittlerweile ist das schon sehr selten. Unglaublich, aber ich kann immer noch ein paar Stücke spielen, obwohl ich gar nicht übe. Das ist sicher ein Talent.

Welche Schlagzeile würdest Du gerne über Dich lesen?

Weiss ich gar nicht...

Adrian Sutil bei Ferrari?

Ja, wenn es wahr ist, gerne (lacht). Weltmeister wäre natürlich auch das ultimative Ziel. Aber die Schlagzeilen sind eigentlich egal. Wichtig ist, dass es passiert.

Was hast Du Deiner Mutter zuletzt zum Geburtstag geschenkt?

Einen Fernseher zur Stereo-Anlage oder umgekehrt, ich weiss nicht mehr, in welcher Reihenfolge.

Hat sie sich darüber gefreut?

Ja, sehr. Denn sie hatte einen sehr, sehr alten Fernseher und konnte sich lange nicht von ihm trennen , was ich sowieso nie verstanden habe.

Was war das schönste Geschenk, das Du je bekommen hast?

Ich habe mir viele Träume selber verwirklicht, und somit die schönsten Geschenke auch selbst gemacht. Eigentlich geht es da nicht um materielle Dinge. Mir wurde vor ein paar Jahren etwas sehr, sehr Schönes geschenkt. Aber nicht im materiellen Sinn. Das hat mein Leben verändert, mehr will ich dazu auch gar nicht sagen.

Welcher Schauspieler sollte Dich im Film Deines Lebens spielen?

Gute Frage... Tom Cruise könnte mich doch gut spielen. Er müsste nur vielleicht ein bisschen wachsen.

Wie stellst Du Dir Dein Formel-1-Rentnerdasein vor? Ich weiss, das liegt noch in weiter Zukunft...

Es gibt auf jeden Fall eine Vorstellung von einem Leben nach der Formel 1. Ich gehe dann bestimmt nicht in Rente. Ich werde sicher immer Irgendetwas machen in meinem Leben. Ich habe noch sehr viel vor und habe auch sehr viele Interessen. Die Formel 1 wird sicher nicht das Letzte sein, das ich bis ans Limit betreiben werde. Ich werde mir bestimmt interessante Dinge suchen, in denen ich sehr, sehr gut und erfolgreich werden möchte.

Was war der peinlichste Auftritt, den Du bisher neben der Strecke absolvieren musstest?

Ich musste mal im Rahmen eines Kingfisher-Events ein Bier-Wetttrinken mit Fans machen – das war ein bisschen komisch...

Wann hast Du letztmals schallend gelacht?

Das war vor kurzem bei meinem Disneyland-Besuch.

Auf einer speziellen Bahn?

Nein, das war, als ich durchs Disneyland geschlendert bin. Ich habe nicht die ganze Zeit gelacht, aber ich habe mich sehr gefreut.

Singst Du unter der Dusche?

Nein.

Hast Du die Möbel in Deiner Wohnung selbst ausgesucht?

Ja, ich habe alles selbst ausgesucht und gekauft.

Was hängst Du Dir zuhause an die Wand?

Ein paar Renn-Bilder aus meiner Vergangenheit und ein paar alte Formel-1-Rennbilder aus den 40er- und 50er-Jahren. Und dann hängen da auch ein paar Kunstwerke. Eine bunte Mischung also.

Was sollte noch erfunden werden?

Es gibt noch so viel, das erfunden werden muss. Da muss man gar nicht so weit suchen. Es scheint alles so professionell geworden zu sein, aber das ist es nicht. Es gibt noch so viele Probleme, die man lösen sollte.

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