Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Lewis Hamilton: «Ich sehe Mercedes nicht als Favorit»

Von Mathias Brunner
Die Silberpfeile glänzen weiter: Bestzeit des Engländers Lewis Hamilton. Einziges Haar in der Suppe – eine Rennsimulation konnte nicht ganz zu Ende gebracht werden.

Lewis Hamilton ist sichtlich zufrieden: Bis auf einen Hydraulikdefekt (der die GP-Simulation unterbrach) ist heute alles nach Wunsch verlaufen. Der Engländer bleibt gleichmütig: «Jetzt hole ich meine Rennsimulation halt in der kommenden Woche nach. Im Grunde ist es mir ganz recht, hat heute nicht alles nach Wunsch geklappt, schliesslich sind Tests dafür da. Wir haben den Schaden schnell behoben gehabt, danach konnte ich nochmals 22 Runden fahren. Der Defekt hat mich nicht frustriert. Schau dir doch nur mal an, was die anderen für Probleme haben. Ich finde es hervorragend, wenn mein Wagen hier in Bahrain mal stehenbleibt. Denn nur dann hat das Team die Möglichkeit, einen solchen Schaden zu beheben. Deshalb habe ich vorgestern bei einem Interview auch gesagt – Ich will, dass ich auch mal stehenbleibe. Einige haben da etwas verwirrt reagiert, aber das genau ist der Sinn von Testfahrten.»

«Für mich ist wichtig, dass der Wagen so reagiert, wie ich es will. Unsere Antriebseinheit ist vielversprechend – das zeigt auch die gute Laufleistung der anderen Mercedes-Rennställe. Wo wir stehen? Keine Ahnung. Ich schätze, das werden wir erst in Australien erfahren. Aber wir gucken derzeit sowieso weder nach links noch nach rechts, sondern konzentrieren uns auf die eigene Arbeit. Mercedes hat eine super Arbeit gemacht, so viel steht für mich schon mal fest.»

«Meine Runde hat sich gar nicht so schnell angefühlt – die Autos haben viel weniger Grip als früher, da hast du eher den Eindruck, langsam unterwegs zu sein. Das Fahren selber empfinde ich nicht als komplett anders als früher. Aber ich würde sagen, die Renner erfordern einen Fahrstil, der mir mehr entgegenkommt als mit den 2013er Rennern.»

«Wenn ich nächste Woche nach Bahrain zurückkomme, will ich zwei, am liebsten drei Rennsimulationen fahren und mehr über die Abstimmung und die Arbeit mit den Reifen lernen. Dann könnten wir sagen, dass wir für Australien gut gerüstet sind.»
Sieht sich Hamilton selber als Favorit? «Ich sehe das Lob als

Ansporn für unsere Mannschaft und als Kompliment. Aber das steigt uns gewiss nicht in den Kopf. Nochmals – was wirklich Sache ist, werden wir nur in Melbourne erfahren.»

Mercedes-Technikchef Paddy Lowe: «Ein guter Tag für uns. Wir konnten am Morgen alle Reifentests abspulen, so wie wir es wollten, einschliesslich eines Laufs auf weichen Reifen, mit dem Lewis seine beste Zeit gefahren hat. Die Rennsimulation hat nicht ganz nach Wunsch geklappt. Also kein Tag ohne Schwierigkeiten, aber bekanntlich wird man nur aus Schaden klug.»

Bahrain-Test, Tag 3

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W05, 1:34,263 (67)
2. Jenson Button (GB), McLaren MP4/29-Mercedes?, 1:34,976 (103)
3. Felipe Massa (BR), Williams FW36-Mercedes?, 1:37,066 (60)
4. Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber C33-Ferrari?, 1:37,180 (95)
5. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM07-Mercedes, 1:37,367 (57)
6. Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari F14 T, 1:37,467 (44)
7. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR9-Renault?, 1:38,974 (57)
8. Pastor Maldonado (YV), Lotus E22-Renault?, 1:39,642 (26)
9. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB10-Renault, 1:40,781 (28)
10. Marcus Ericsson (S), Caterham CT05-Renault, 1:42,130 (98)
11. Max Chilton (GB), Marussia MR03-Ferrari, 1:46,672 (4)
12. Valtteri Bottas (FIN), Williams FW36-Mercedes?, ohne Zeit (55) *
* Nur Boxenstopps geübt

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