KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Australien-GP: Zeitrafferbau, irre Wetterkapriolen

Von Mathias Brunner
Ein Australier wundert sich über gar nichts

Ein Australier wundert sich über gar nichts

Die Formel-1-Rennställe müssen sich vor dem WM-Beginn in Australien nicht nur ihrer Autos wegen Sorgen machen: Das Wetter kann in Melbourne komplett verrückt spielen.

Vor einigen Jahren waren wir im Anflug auf den Tullamarine-Flughafen von Melbourne, es war abends nach 23.00 Uhr, da meldete sich der Kapitän und sagte: «Meine Damen und Herren, während wir den Sinkflug eingeleitet haben, darf ich Ihnen noch sagen, welches Wetter Sie in Melbourne erwartet – es ist trocken, bei einer Temperatur von 39 Grad.» Alle Passagiere drehten reflexartig die Köpfe zum Nachbarn: «Haben Sie das auch so verstanden? Hat er wirklich 39 Grad gesagt?» Er hatte ...

Das Verlassen des Terminals glich dem Öffnen einer Backofentür: Wusch! Die Hitzewelle hatte ihren Höhepunkt erreicht. So etwas hatte ich noch nie erlebt. 24 Stunden später kühlte es nach einem gewaltigen Gewitter in drei Stunden um mehr als 20 Grad ab, und am Rest des Melbourne-Wochenendes schwankte die Temperatur bei nass-windig-ungemütlichen 17 bis 20 Grad.

Bei unserem Bild oben haben wir ein wenig geschummelt, ich gebe es zu: Es zeigt eine Gewitterfront in der Nähe von Sydney vorgestern. Aber solche Wolkenberge sind auch an der Küste im Süden nichts Ungewöhnliches, und noch immer sind sich die Meteorologen im Raum Melbourne grösstenteils einig: Am ersten Formel-1-Wochenende der Saison 2014 wird es regnen! Die Frage ist nur wann. Die einen sehen bei moderaten 22 bis 25 Grad schon fürs Qualifying Niederschläge vorher, die anderen erkennen erst für den Renntag vom 16. März eine verschärfte Schauerneigung. Ein Schauer packt jeden Rennfahrer, wenn er daran denkt, dass er mit dem neuen Turbo-Renner auf nasser Bahn fahren sollte – alles haben vor dieser Aufgabe riesigen Respekt.

Apropos riesig: Jedes Jahr wird der Albert Park von Januar bis März in eine Rennstrecke verwandelt. Geniessen Sie das Video unten über den Aufbau und sehen Sie in nur zwei Minuten, wie 290.000 Mannstunden, 10.400 Quadratmeter Markisen, 38.000 Sitze und 34.000 Meter Drahtzäune vorbereitet werden. Nehmen Sie dazu das Material von sechs Fracht-Jumbos aus Europa und fertig ist die grösste Eintages-Sportveranstaltung des Landes!

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