Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Ferrari-Chef Luca Montezemolo: 27 Mio Schmerzensgeld

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso mit Luca Montezemolo

Fernando Alonso mit Luca Montezemolo

Ferrari-Chef Luca Montezemolo hat gestern bestätigt, dass er Mitte Oktober geht. Der Abgang wird ihm mit rund 27 Mio Euro versüsst. Aber diese Summe erhält er nicht sofort.

Bis zuletzt hatten einige Tifosi gehofft, es sei eine Zeitungsente: Ferrari trennt sich von Luca Montezemolo. Noch am 31. August hatte der charismatische Spitzen-Manager seinen 67. Geburtstag gefeiert, wenige Tage später trat er in Monza auf und tat so, als sei alles in Ordnung. Dabei ging es längst nur noch um Details, wie die Scheidung zu vollziehen sei. Aller schönen Worte zum Trotz: Montezemolo hat einen Machtkampf mit Fiat-Geschäftsführer Sergio Marchionne verloren. Der Schmerz, nach 23 Jahren nicht mehr Ferrari zu leiten, ist gross. Aber er wird gelindert durch rund 27 Mio Euro Schmerzensgeld.

Bis Januar 2015 erhält Montezemolo die Summe von 13,25 Mio Euro, dafür darf er bis März 2017 nicht in einer Funktion tätig sein, die als Konkurrenz zum Fiat-Konzern zu verstehen ist. Weitere 13,71 Mio Euro wird der Italiener gestaffelt über die kommenden zwanzig Jahre erhalten, dann wird Montzemolo ein ziemlich wohlhabender 87-Jähriger sein. Bislang verdiente Luca Montezemolo angeblich rund 2,5 Mio Euro im Jahr.

Für einen alten Wegbegleiter von Montezemolo, den früheren FIA-Präsidenten Max Mosley, steht fest, dass die sportliche Misere nicht primär an den Präsidenten geknüpft werden kann: «Für mich ist Ferrari nicht mehr das gleiche Team, seit Jean Todt weg ist», findet der Engländer.

Und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone findet sogar: «Montezemolo bei Ferrari gehen zu sehen, das ist für mich gleichbedeutend wie der Tod des grossen Enzo Ferrari. Luca war Ferrari. Ich schätze, das grösste Problem bestand darin, dass Ferrari derzeit nicht gewinnt.»

Experten in Italien sehen das anders: Montezemolo und Marchionne wurden nie warm miteinander, sie hatten unterschiedliche Vorstellungen davon, was aus Ferrari werden soll. Die sportliche Misere ist lediglich der Ansatzpunkt für Marchionnes Stemmeisen, um Montezemolo auszuhebeln.

Mit Luca Montezemolo geht ein weiterer grosser Formel-1-Name der letzten 20 Jahre. Von den stolzen Teamchefs der 80er Jahre sind damit nur noch zwei am Ruder: Sir Frank Williams und McLaren-Chef Ron Dennis.

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Dr. Helmut Marko: «So ist Max Verstappen unschlagbar»

Dr. Helmut Marko
​Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Max Verstappen mit Saisonsieg No. 4, auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa.. 27.04., 23:20, Motorvision TV
    Tour European Rally Historic
  • Sa.. 27.04., 23:55, Motorvision TV
    Rallye: Jeddah-Rally
  • So.. 28.04., 00:15, Hamburg 1
    car port
  • So.. 28.04., 04:10, Motorvision TV
    Extreme E Highlight
  • So.. 28.04., 04:45, Hamburg 1
    car port
  • So.. 28.04., 05:05, Motorvision TV
    Extreme E Highlight
  • So.. 28.04., 06:00, Motorvision TV
    Rolex Monterey Motorsports Reunion
  • So.. 28.04., 06:50, Motorvision TV
    Rolex Monterey Motorsports Reunion
  • So.. 28.04., 07:00, Eurosport 2
    Formel E: FIA-Weltmeisterschaft
  • So.. 28.04., 10:15, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
4