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Folgt Esteban Ocon Max Verstappen in die Formel 1?

Von Andreas Reiners
Esteban Ocon ist Formel-3-Champion

Esteban Ocon ist Formel-3-Champion

Der nächste Teenager drängt in die Formel 1: Esteban Ocon hat am vergangenen Wochenende den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere gefeiert. Und absolviert nun mindestens einen F1-Test.

Der Franzose ist mit insgesamt neun Saisonsiegen neuer Formel-3-Europameister. Und das bereits drei Rennen vor dem Saisonende. Am Dienstagmittag bestätigt Lotus: Ocon wird einen zwei Jahre alten Lotus (Typ E20) testen, als Teil seines Aufbauprogramms und als Belohnung für seinen Formel-3-Titel. Ocon testet mit dem Siegerauto von Kimi Räikkönen (Abu Dhabi 2012) auf der Rennstrecke von Valencia, zuvor sitzt der junge Franzose ausgiebig im Simulator.

Für die meisten Formel-1-Rennställe heißt es beim Teenager aus der 50.000-Einwohner-Stadt Évreux in der Normandie sowieso – Finger weg. Denn Ocon ist Teil der Nachwuchsakademie von Gravity Sports Management, Ocon ist dort als Lotus-Juniorenfahrer unter Vertrag.

Das finale Ziel des Lotus-Förderprogramms bleibt, Ocon auf die Formel 1 vorzubereiten. Esteban sitzt in dieser Woche im Lotus-Simulator.

Gwen Lagrue, der für das Nachwuchsprogramm des Lotus-Teams verantwortlich ist: «Das hat er sich verdient.» Durchaus möglich, dass wir ihn im November zudem beim Nachsaisontest in Abu Dhabi in einem Lotus sehen werden. Denn seitdem Max Verstappen bei Toro Rosso für die kommende Saison anheuerte, scheint für die jungen Wilden in der Formel 1 nichts mehr unmöglich.

Gemessen an Verstappen hat Ocon einen Rückstand von sechs Jahren: Er begann erst mit zehn Jahren, Kartrennen zu fahren. Inzwischen hat demjenigen den Titel in der Formel 3 weggeschnappt, der für 2015 bereits ein Cockpit sicher hat: Verstappen.

Debüt in der F3 mit 17

Der Weg zu seinem ersten großen Titel: Nach einer erfolgreichen Kartsport-Zeit fuhr Ocon zwei Saisons im Formel Renault 2.0 Eurocup, und beendete die zweite Saison mit einem guten dritten Platz in der Gesamtwertung. Mit gerade erst 17 Jahren debütierte er schließlich 2013 beim Grand Prix von Macau in der Formel 3. Der Franzose sorgte dabei auf dem als extrem anspruchsvoll geltenden Kurs mit guten Überholmanövern und schnellen Rundenzeiten auf Anhieb für Furore.

Über den Winter reifte der ehrgeizige Teenager dann zu einem herausragenden Fahrer, was er bereits beim Saisonauftakt der FIA Formel-3-Europameisterschaf in Silverstone mit einem Sieg im zweiten Rennen unter Beweis stellte. Bis zum Hungaroring gewann er weiterhin an jedem Rennwochenende mindestens ein Rennen und setzte sich in der Gesamtwertung mehr und mehr vom restlichen Feld ab.

Den Zwischenspurt seines härtesten Rivalen Max Verstappen (Van Amersfoort Racing), der in Spa-Francorchamps und auf dem Norisring insgesamt sechs Läufe in Folge gewann, konterte Ocon mit einem Dreifachtriumph in Moskau, bei dem er auch alle drei Pole-Positions eroberte. Mit einem Vorsprung von über 100 Punkten verließ er die russische Hauptstadt.

Am Red Bull Ring und am Nürburgring erlebte der Tabellenführer der FIA Formel-3-Europameisterschaft wiederum eine kleine Durststrecke und musste bis Imola auf seinen nächsten Triumph warten. Auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari schließlich reichte ihm ein dritter Rang im dritten Rennen, um sich vorzeitig als neuer Formel-3-Europameister feiern zu lassen.

Wenn er seine Saison Revue passieren lässt, dann erinnert sich Ocon am liebsten an sein Heimrennen in Pau. «Der Samstag dort war mein persönliches Saisonhighlight. Ich habe an diesem Tag zwei Pole-Positions geholt und ein Rennen gewonnen. Weil es mein Heimrennen war, war dieser Sieg besonders schön.»

Weniger gerne denkt er an sein Wochenende auf dem Red Bull Ring zurück: «Da lief es einfach nicht und ich habe auch Fehler gemacht. Aber ich habe aus diesen Fehlern gelernt und bin dadurch etwas besser geworden. Mir war aber schon vor der Saison klar, dass nicht alle Rennen perfekt laufen können, dafür ist das Starterfeld auch einfach zu stark.»

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