KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Fernando Alonso, Jenson Button: Honda im Nachteil

Von Mathias Brunner
Honda kehrt in die Formel 1 zurück

Honda kehrt in die Formel 1 zurück

Schlechte Nachrichten für die Weltmeister Jenson Button und Fernando Alonso: Bevor die neuen Autos auch nur einen Meter zurückgelegt haben, ist McLaren-Honda benachteiligt.

So dürfte sich Honda das Comeback in der Formel 1 nicht vorgestellt haben: Bei ersten Probefahrten in Abu Dhabi vom vergangenen November gelang McLaren-Testpilot Stoffel Vandoorne an zwei Tagen keine einzige gezeitete Runde, weil Hardware und Software seines Autos nicht harmonierten. Nun stellt das Formel-1-Reglement dem Rückkehrer Honda tüchtig ein Bein – die drei anderen Motorenhersteller Mercedes, Ferrari und Renault dürfen über das Homologationsdatum vom 28. Februar hinaus an ihren Antriebseinheiten entwickeln, die Japaner jedoch nicht.

Zur Erinnerung: Vom ersten bis zum zweiten Jahr der Turbo-Generation dürfen gemäss Reglement 92 Prozent des Motors verändert werden. Aus diesen 92 Prozent muss ein Hersteller sich für 48 Prozent entscheiden, in welchen Bereichen an ihrem V6-Turbo tatsächlich nachgerüstet werden soll. Diese 48 Prozent sind in 32 so genannte Wertmarken aufgeteilt, wobei einige wichtigere Teile mehr Marken wert sind als andere.

Eigentlich galt der 28. Februar als Homologations-Termin für die Antriebseinheiten 2015. Nun kann jeder Motorenbauer, der bis dahin die 32 vorgesehenen Wertmarken nicht ausschöpft, das auch später noch tun – reine Zugeständnisse an die im vergangenen Jahr deutlich unterlegenen Mercedes-Konkurrenten Renault und Ferrari.

Die Motorenhersteller dürfen also länger entwickeln, da eine endgültige Homologation der Motoren vor dem Saisonstart zwar eigentlich vorgesehen, im Reglement aber nicht explizit festgeschrieben war. Was die Frage aufwirft: Wie konnten die Reglements-Schreiber so etwas nur übersehen?

Informationen aus Japan zufolge ist Honda von der ganzen Situation wenig angetan, um es höflich auszudrücken. McLaren und Honda stehen mit der FIA in Kontakt, aber noch ist nicht klar, ob Honda ebenfalls über den 28. Februar hinaus entwickeln darf. Angeblich haben die Japaner von der FIA ein Schreiben erhalten, welches den Homologationstermin in Stein meisselt. Die FIA argumentiert: 2015 ist das erste Jahr von Honda, und es ist den anderen Herstellern gegenüber nur fair, wenn die Japaner am gleichen Punkt beginnen müssen wie vor einem Jahr Mercedes, Renault und Ferrari.

Natürlich ist Honda über diesen Nachteil nicht erfreut. Ein Vorgehen gegen diese FIA-Entscheidung ist jedoch eher nicht zu erwarten: Honda arbeitet in der Regel linientreu mit dem Automobilverband. Kaum vorstellbar, dass Honda mit einem Protest gegen das Reglement in die Formel 1 zurückkehrt.

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