Monisha Kaltenborn (Sauber): Ist Rücktritt ein Thema?

Von Mathias Brunner
Monisha Kaltenborn in Kanada 2014 mit Giedo van der Garde

Monisha Kaltenborn in Kanada 2014 mit Giedo van der Garde

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn übte sich in der offziellen Pressekonferenz des Autoverbands FIA in der Kunst, nichts zu sagen. Das ist aus ihrer Sicht verständlich.

Monisha Kaltenborn ist gelernte Juristin. Niemand weiss besser als sie, wie einem Worte um Mund umgedreht und welche Aussagen auf die Goldwaage gelegt werden, wie man sich verbal in eine Ecke reden kann, aus der es dann wie ein eingeklemmter Boxer kein Entrinnen mehr gibt.

In der offziellen Pressekonferenz des Autoverbands FIA schickt die Österreicherin mit indischen Wurzeln zum Gerichtsfall gegen Giedo van der Garde voraus: «Dazu kann ich nichts sagen, dazu werde ich keine Fragen beantworten.»

Monisha Kaltenborn ist ein gebranntes Kind: Ihre Aussagen in einer offziellen Medienmitteilung von Sauber – wonach der Einsatz von Giedo van der Garde ein Sicherheitsrisiko darstellen würde – wurden in Australien vom Richter in tausend Fetzen gerissen.

Teamchefin Kaltenborn hatte festgehalten: «Wir sind sehr enttäuscht über diese Entscheidung und müssen uns nun die Zeit nehmen, die Konsequenzen dieser Entscheidung zu verstehen sowie die Auswirkungen auf unseren Saisonstart zu evaluieren. Allerdings können wir nicht die Sicherheit unseres Teams, oder anderer Fahrer auf der Strecke gefährden, nur um dem Wunsch eines unvorbereiteten Fahrers nachzukommen, Rennen für uns zu bestreiten. Und dies in einem Fahrzeug, das auf zwei andere Fahrer zugeschnitten wurde.»

Zitat Ende.

Nachdem die rechtliche Auseinandersetzung mit dem Niederländer van der Garde in Melbourne eskaliert ist, war es abzusehen, dass sich Kaltenborn wortkarg zeigt. Versucht hat es die Journalistenschar in Melbourne trotzdem.

Kein Auto auf der Bahn im ersten Training, zwei Wagen im Einsatz im zweiten Training – was machte den Unterschied? Monisha Kaltenborn: «Das ist ein Thema, worüber ich nicht reden kann.»

Auf eine Frage nach ihrer Kompetenz und der Moral im Team sagt sie: «Das ist alles sehr negativ fürs Team. Die Situation war eine Weile unklar, nun sehen wir uns gewissen Aktionen gegen den Rennstall gegenüber, wir handeln entsprechend, mehr kann ich nicht sagen. Ich sehe keine Auswirkungen auf meine Position.»

In Brasilien – als Felipe Nasr als Fahrer verkündet wurde, als absehbar, dass Sauber zu viele Fahrer für zu wenige Cockpits hat – hatte Monisha Kaltenborn festgehalten, dass sie wisse, was sie tue. Ist das noch immer so? Antwort: «Wir haben eine klare Sicht, was unsere Handlungen angeht. Wir haben alles gut durchdacht. Aber das Ergebnis hier war komplett verschieden.»

Ein Journalist will wissen: Hat Frau Kaltenborn noch das Vertrauen von Team-Mehrheitsbesitzer Peter Sauber? Antwort: «Was hier passiert, hat keine Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir arbeiten.»

Klar gefragt – ist Rücktritt ein Thema? Antwort: «Daran habe ich nie gedacht.»

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