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Nico Rosberg-Gemotze für Hamilton – Verzweiflungstat?

Von Mathias Brunner
Natürlich versucht Mercedes, die Wogen nach dem jüngsten Streit zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton zu glätten. Der frühere Formel-1-Pilot David Coulthard versucht, das Genörgel zu erklären.

Lewis Hamilton hat in China das perfekte Rennwochenende hingelegt – Pole-Position, beste Rennrunde, Sieg. Der Weltmeister hat damit seine WM-Führung ausgebaut, er liegt mit 68 Punkten jetzt schon 17 Zähler vor Nico Rosberg auf WM-Rang 3 (Sebastian Vettel kommt auf 55 Punkte). War die tadellose Leistung des Engländers der Grund für Nico Rosbergs Ausraster nach dem Rennen? Das Verbal-Pingpong zwischen Rosberg und Hamilton ist wohldokumentiert – der Deutsche wirft seinem Stallrivalen vor, an der Spitze so gegondelt zu haben, dass er, Rosberg, sich nicht nur die Reifen ruinierte, sondern dass er, Nico, auch drohte, in Reichweite des drittplatzierten Sebastian Vettel zu geraten. Rosberg: «Mein Rennen ist von Lewis kompromittiert worden.» Hamilton kühl: «Es gehört nicht zu meinen Aufgaben, dafür zu sorgen, dass Rosberg ein gutes Rennen hat.»

Für den BBC-Formel-1-Experten David Coulthard stellt sich die Frage: Wieso das Genörgel von Rosberg?

Der 246fache GP-Teilnehmer aus Schottland sagt: «Ich bin von Rosbergs Worten nach dem Grand Prix überrascht. Zunächst einmal glaube ich es Nico, wenn er sagt, dass vor dem Rennen genau dieses Szenario besprochen worden sei. Es war offensichtlich in der Medienkonferenz, wie ungehalten Nico ist.»

«Was ungewöhnlich ist – wie Rosberg damit an die Öffentlichkeit gegangen ist. Normalerweise spricht er so etwas hinter verschlossenen Türen an. Es wird interessant sein, wie sich das weiterentwickelt.»

«Für Mercedes sehe ich trotzdem keine grossen Probleme. Sie haben sogar Nico zuerst zum Boxenhalt hereingeholt, normalerweise wird ja der Leader bevorzugt abgefertigt, da kann man dem Team nicht unterstellen, unfair gehandelt zu haben.»

«Ich halte es für möglich, dass der Grund für Rosbergs Ausbruch die makellose Darbietung von Hamilton gewesen ist. Lewis wirkte das ganze Wochenende, als hätte er alles im Griff. Möglicherweise wollte Rosberg einfach ein wenig am Felsen rütteln, um auszuloten, was er zu tun hat, um seinen Rivalen zu destabilisieren.»

«Aber es ginge einfacher: Im Grunde muss Rosberg im Abschlusstraining nur schneller fahren als Hamilton. In China wäre ihm das um ein Haar gelungen. Dann muss er einen sauberen Start haben und führen. Aber mir ist auch klar, dass das alles einfacher gesagt als getan ist. Derzeit wirkt Nico Rosberg jedenfalls nicht wie einer, der Hamilton am Titelgewinn hindern kann.»

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