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Mika Häkkinen: «Ferrari wird Mercedes gefährlich»

Von Mathias Brunner
Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen spricht über die heissen Themen in der Formel 1. Der Finne ist davon überzeugt: «Ferrari rückt Mercedes immer näher.»

Erleben wir heute in Bahrain den zweiten Saisonsieg von Ferrari? Im Fahrerlager von Bahrain glauben einige daran. Ein Insider, der die Geschehnisse der Formel 1 noch immer mit grossem Interesse verfolgt, ist der Weltmeister der Jahre 1998 und 1999 – Mika Häkkinen.

Der Finne meint bei den Kollegen der «Gazzetta dello Sport»: «Wir haben jetzt drei Rennen hinter uns, und es ist wohl mit Fug und Recht zu behaupten, dass Mercedes unterm Strich noch die Nase vorn hat. Von den Möglichkeiten her müssten sie eigentlich in jedem Rennen einen Doppelsieg einfahren können. Lewis Hamilton ist einfach sauschnell, und inzwischen hat er jede Menge Erfahrung gesammelt. Aber Ferrari hat wirklich verblüffende Fortschritte gemacht. Die roten Renner werden immer gefährlicher.»

Die Kritik von Nico Rosberg nach dem China-GP war im Vorfeld des Bahrain-GP ein grosses Thema. Mika Häkkinen meint: «Wenn du wie Lewis an der Spitze liegst, dann machst du dir keine Gedanken darüber, was hinter dir passiert. Und ich rede aus Erfahrung. Du bist ganz auf dich selber fokussiert, du willst deine Reifen am Leben erhalten, du achtest auf die Bremsen und den Motor, du hörst ins Getriebe hinein, ob wohl alles noch in Ordnung ist.»

Über die Spannungen zwischen Rosberg und Hamilton macht sich Häkkinen keine Sorgen: «Pah, zwischen mir und David Coulthard hat es auch hin und wieder heisse Momente gegeben. Aber wir haben das letztlich dann immer aus der Welt schaffen können.»

Daher sieht der 20fache GP-Sieger für Mercedes kein Problem: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein WM-Duell zwischen Hamilton und Rosberg zum Riesenproblem wird. Aber eine gute Kommunikation ist Grundlage für ein gutes Klima.»

Häkkinen über Ferrari: «Ich kenne Fernando Alonso, Luca Montezemolo und Stefano Domenicali seit Jahren, alles gute Männer. Aber die grossen Umstellungen bei Ferrari, dafür gab es sicher Gründe. Sebastian Vettel beweist seinen Speed, er ist bestimmt nicht aus Zufall vier Mal Weltmeister geworden.»

Apropos mehrfacher Weltmeister. Was hört Mika Häkkinen über seinen früheren Rivalen Michael Schumacher? «Nur, was ich im Fernsehen aufschnappe oder in den Zeitungen lese.»

In Bahrain ist Sebastian Vettel darauf angesprochen worden, ob sich die GP-Piloten noch Gedanken darüber machen, was eigentlich beim Testunfall von Fernando Alonso damals in Barcelona passiert sei. Vettel antwortete – nein, das Thema sei eigentlich durch. Was sagt Mika Häkkinen als langjähriger McLaren-Fahrer?

«Die Teams haben eine fast unbegrenzte Menge an Daten über das Auto, in fast jedem Moment des Fahrbetriebs. Ich bin überzeugt: McLaren weiss alles über den Unfall. Ich glaube auch: McLaren lügt niemanden an. Ich hatte auch so meine Crashes, an einigen war ich selber schuld, bei anderen lag das Übel im Wagen. Und immer haben wir anhand der Daten gewusst, was Sache war.»

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