Barcelona: Letzter Motor für Daniel Ricciardo!

Von Vanessa Georgoulas
An Daniel Ricciardos Dienstwagen wurde eifrig geschraubt – der Australier durfte erst zum Schluss noch vier Runden drehen

An Daniel Ricciardos Dienstwagen wurde eifrig geschraubt – der Australier durfte erst zum Schluss noch vier Runden drehen

Auch am Nachmittag des Trainingsfreitags kam Daniel Ricciardo nicht weit: Der Australier musste erneut zuschauen, weil sein vierter und letzter Motor vorzeitig eingebaut wurde. Erst zum Schluss rückte er noch einmal aus.

Die lange Zwangspause, die Red Bull Racing-Hoffnungsträger Daniel Ricciardo im ersten freien Training hatte einlegen müssen, zog sich bis in den Nachmittag. Der 25-jährige Australier, der am Morgen nur zwei Installationsrunden gedreht und gleich die Box angesteuert hatte, war erneut zum Zuschauen verdammt.

Der Grund: Sein Renault-Motor muss ausgewechselt werden, weil er nach nur zwei Installationsrunden kaputt war. Dabei handelte es sich um ein «altes» Aggregat. Der Einbau des vierten und letzten straffrei einsetzbaren Triebwerks, der für Morgen, Samstag, geplant war, musste zeitlich vorgezogen werden.

Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko erklärte: «Wir bauen jetzt bei Ricciardo den vierten und letzten Motor ein, wir hoffen, dass wir dann noch 5 bis 10 Runden fahren können. Der alte Motor war nicht mehr funktionsfähig. In unserer Situation ist es schon Wurscht, ob wir sechs oder sieben Motoren verwenden, die Strafen und Rückversetzungen kommen unweigerlich auf uns zu. Aber die Zeiten von Toro Rosso und Daniil Kvyat zeigen: die Tendenz geht in die richtige Richtung.» Erst in den letzten fünf Minuten durfte Ricciardo wieder auf die Strecke.

Während der Lockenkopf eine weitere bittere Pille schlucken musste, rückte die Konkurrenz zum Nachmittagstraining aus. Sauber-Pilot Marcus Ericsson, der am Morgen zu Gunsten von Testfahrer Raffaele Marciello hatte aussetzen müssen, war der erste Pilot auf der Strecke. Bevor er seine erste Runde in Angriff nahm, absolvierte der junge Schwede noch ein paar Startübungen.

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel übernahm derweil die Spitzenposition auf der Zeitenliste, währenddessen beschwerte sich sein Teamkollege Kimi Räikkönen über fehlenden Grip. «Ich weiss nicht, was passiert ist», schimpfte der Iceman wiederholt über Boxenfunk.

Schrecksekunde für Romain Grosjean

Noch schlimmer erging es Lotus-Pilot Romain Grosjean, der am Morgen auch nicht mit von der Partie war, weil Ersatzmann Jolyon Palmer sein Cockpit übernommen hatte: Nach nur einer Viertelstunde löste sich am E23 des Genfers die ganze Motorenabdeckung und ein Teil der Abdeckung der Seitenkästen – und zwar explosionsartig bei voller Fahrt auf der Geraden. Weil dabei viele Trümmer entstanden, wurde das Training für drei Minuten unterbrochen. Kaum hatten die Streckenposten alle Teile von der Strecke geräumt, ging es wieder weiter.

Als Erster rückte Williams-Talent Valtteri Bottas aus, der bald darauf in guter Gesellschaft war. Nach den ersten 20 Minuten hatten alle Fahrer ausser Technik-Pechvogel Daniel Ricciardo, Lotus-Fahrer Pastor Maldonado und Kvyat hatten alle Fahrer zu diesem Zeitpunkt schon eine gezeitete Runde gedreht. Nach knapp 30 Minuten, in denen die Silberpfeil-Piloten wieder die Spitzenposition übernommen hatten – wobei Champion Lewis Hamilton der schnellere der Beiden war – wechselten mit Vettel, Räikkönen und Ericsson die ersten Piloten auf die weichere Medium-Mischung.

Mit Erfolg: Vettel übernahm mit 1:27,260 min wieder die Führung vor Räikkönen – allerdings dauerte diese nicht lange. Erst schob sich Hamiltons Teamkollege Nico Rosberg zwischen die beiden Ferrari-Piloten, dann setzte Hamilton mit 1:26,852 min eine neue Bestmarke, die rund vier Zehntel schneller als die beste Zeit von Ferrari-Konkurrent Vettel war.

Danach konzentrierten sich die Formel-1-Piloten auf die Rennvorbereitung und absolvierten mehrere Longruns. Auf der Zeitenliste änderte sich nicht mehr viel, nach eineinhalb Stunden durfte sich Hamilton über die Tagesbestzeit vor Vettel, Rosberg und Räikkönen freuen.

Dahinter reihten sich Kvyat, Toro Rosso-Talent Max Verstappen, McLaren-Honda-Pilot Jenson Button, Williams-Fahrer Valtteri Bottas, Carlos Sainz im zweiten Toro Rosso und Felipe Massa im Williams auf den restlichen Top-Ten-Plätzen ein. Fernando Alonso, Grosjean, Ricciardo, Maldonado, Felipe Nasr, Ericsson, Hülkenberg, Pérez, Will Stevens und Roberto Merhi belegten die restlichen Plätze.

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