Valtteri Bottas (Williams) ohne Runde: «Eine Schande»

Valtteri, du bist im zweiten freien Training der einzige Fahrer gewesen, der nicht auf der Bahn gewesen ist. Was ist da los?

Das war nicht unser Tag. Wir haben im ersten Training nur ein paar kurze Läufe gemacht. Dennoch waren die beiden Reifensätze, die ich verwendet habe, schon bald zerschlissen. Ich wusste daher: wenn ich mit diesen Sätzen am Nachmittag auf die Bahn gehe, dann lerne ich über das Auto rein gar nichts. Also haben wir gemeinsam beschlossen, überhaupt nicht zu fahren. Denn wir müssen immer im Hinterkopf behalten – sollte es wider Erwarten morgen Samstag hier in Suzuka nochmals regnen, dann müssen wir auch noch ein paar Regenreifen in petto haben. Es ist eine Schande.

Hat wenigstens Felipe im zweiten Training etwas lernen können?

Wir hatten im ersten Training ungefähr das gleiche Programm. Und wie die Zeitenliste beweist – wir waren nicht übermässig konkurrenzfähig. Es wurde auch nicht besser, es wurde schlimmer, weil die Vorderreifen übermässig abbauten.

Alle Mercedes-Autos hatten es in Singapur nicht leicht. Erwartest du für Suzuka einen markanten Fortschritt?

Ja, ich bin sicher, ab morgen wird das hier ganz anders aussehen. Vor allem dann, wenn es wie angekündigt trocken bleibt. Dann werden wir bei der Musik sein.

Wieso ist der Williams auf nasser Bahn nicht konkurrenfähig?

Es mangelt einfach an Haftung. Wir haben Probleme mit der Fahrzeugbalance, also haben wir im ersten Training versucht, mit verschiedenen Abstimmungen zu fahren. Nach einem ersten Testlauf haben wir dann beide Autos umgebaut, auf jeweils die Einstellung des anderen zuvor. Wir sind da einer Lösung auf der Spur, die uns künftig helfen könnte. Ich würde es zwar nicht als Durchbruch bezeichnen, aber immerhin etwas. Der mangelnde Speed auf nasser Bahn läuft auf eine schlechte Balance und mangelnden Grip hinaus.

Heisst das: zu viel Untersteuern?

Ja, in der Regel schon. Aber wie gesagt: diese Tendenz konnten wir heute mit einigen frischen Lösungen verringern.