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GP Argentinien: Wie geht es nach der Wahl weiter?

Von Mathias Brunner
​Argentinien erhält einen neuen Präsidenten, es ist Mauricio Macri. Was bedeutet das für die Pläne von Serien-Promoter Bernie Ecclestone, die Formel 1 nach Argentinien zurück zu bringen?

Formel-1-Serienpromoter Bernie Ecclestone ist davon tief beeindruckt, was er in Mexiko-Stadt erlebt hat: Die Rückkehr des Formel-1-WM-Laufs im Autódromo Hermanos Rodríguez war ein durchschlagender Erfolg. Am Renntag kamen 134.850 Fans, um sich den Grand Prix anzuschauen, übers ganze Wochende wurden 340.000 Besucher gezählt.

Ecclestone glaubt: Die Begeisterungsfähigkeit der Menschen und die lange Formel-1-lose Zeit würde auch in Argentinien die Menschen in Scharen zur Rennstrecke locken, dieses Mal zum «Autódromo Juan y Oscar Alfredo Gálvez», wie die mexikanische Rennstrecke nach zwei Rennbrüdern benannt.

Der Argentinien-GP fand im Rahmen der Formel-1-WM insgesamt 20 Mal statt: Von 1953 bis 1958, dann 1960, von 1972 bis 1975, von 1977 bis 1981 sowie von 1995 bis 1998. Dann war Schluss, trotz eines Vertrags, der noch zehn Jahre Laufdauer gehabt hätte. Das Rennen war zuletzt privat finanziert, ohne Hilfe des Staates oder der Stadt Buenos Aires, vor dem Hintergrund erheblicher wirtschaftlicher Probleme im Land einfach nicht länger haltbar.

Ob es für den früheren Südamerika-Klassiker – oft im Doppelpaket mit Brasilien ausgetragen – eine Zukunft gibt, dazu wollte Bernie Ecclestone die Wahlen vom vergangenen Wochenende abwarten: Denn die Argentinier wählten einen neuen Präsidenten.

Im ersten Wahlgang vom 25. Oktober hatte sich keiner der Kandidaten als Nachfolger von Cristina Fernández de Kirchner mit dem notwendigen Mehr durchsetzen können (Kircher selber durfte nach zwei aufeinander folgenden Amtszeiten gemäss Verfassung nicht mehr antreten). Daniel Scioli, der den Kurs von Kirchner halten wollte, errang beim ersten Wahlgang 37 Prozent der Stimmen, Oppositionsführer Mauricio Macri (Bürgermeister von Buenos Aires) 34 Prozent. Im zweiten Wahlgang ging es darum, welcher der beiden die Wähler von Sergio Massa für sich gewinnen konnte, der im ersten Wahlgang stattliche 21 Prozent Stimmen gemacht hatte.

Nun kennen wir die Antwort: Macri hat das Rennen gemacht – der Wirtschaftsliberale kam auf rund 51 Prozent der Stimmen. Damit wird der 56jährige am 10. Dezember die Staatsgeschäfte von Frau Kirchner übernehmen, zwölf Jahre Herrschaft der Peronisten gehen zu Ende.

Dieser Wahlausgang ist eine gute Nachricht für die Formel 1, denn der seit 2007 als Bürgermeister von Buenos Aires arbeitende Macri ist wirtschaftsfreundlich und ein grosser Sportfan: Macri war jahrelang Präsident des Fussballklubs Boca Juniors.

Nun wird es darum gehen, eine Finanzierung zu finden, um die frühere Rennstrecke aufzumöbeln (was 18 bis 24 Monate dauern dürfte) und dann das notwendige Geld für die Antrittsgebühr der Formel 1 aufzutreiben

Was viele nicht mehr wissen: Argentinien war 1953 der erste Formel-1-GP, der ausserhalb von Europa stattfand (das Indy 500 zählte zwar zur WM, konnte aber nie als Grand Prix bezeichnet werden).

Argentinien wäre der dritte Lateinamerika-GP nach Brasilien und Mexiko im aktuellen Programm. Eine realistische Rückkehr des Rennens wäre 2017 oder 2018.

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