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Renault nach Lotus: So könnte das neue Team aussehen

Von Mathias Brunner
Wer gibt nach Lotus für Renault Gas?

Wer gibt nach Lotus für Renault Gas?

​Zum kommenden WM-Finalwochenende von Abu Dhabi will Renault endlich darüber informieren, wie die Aufstellung für den Rennstall in der Saison 2016 aussehen wird.

Lange mussten die Fans warten, aber nun scheint endlich Bewegung in den Lotus-Rückkauf von Renault zu kommen. Der bisherige Mehrheitsteilhaber Gérard Lopez hat bestätigt: «So wie ich das verstehe, hatte Renault einige Details klären müssen, aber so weit es uns angeht, sind wir praktisch soweit, den Deal abzuschliessen.»

Bei diesen Details geht es noch immer um die genauen Preisgeldzahlungen. Renault-Konzernchef Carlos Ghosn hatte darauf gepocht, dass Renault als Werksrennstall und aufgrund seiner reichen Formel-1-Historie künftig in den Genuss besonderer Bonuszahlungen kommt, so wie das auch bei Ferrari und Mercedes der Fall ist.

Lopez bestätigt auch, was die Kollegen von AutoHebdo schon im vergangenen September enthüllt hatten: der 43jährige Luxemburger Lopez bleibt als Minderheitsteilhaber an Bord. «Ich werde weiterhin ein Mitbesitzer sein, nur nicht im gleichen Mass wie bisher.»

Aus unterschiedlichen Quellen in Frankreich ist zu hören: Lopez behält einen Anteil zwischen einem Viertel und einem Drittel des Rennstalls.

Unklar bleibt die Rolle von Renault-Sonderbotschafter Alain Prost. Dem vierfachen Formel-1-Champion war nachgesagt worden, er wolle gewissermassen der Niki Lauda von Renault werden – sein früherer McLaren-Stallrivale ist Aufsichtsrats-Chef des Mercedes-Rennstalls, Lauda gehören seit Januar 2013 zehn Prozent des Rennstalls, Teamchef Toto Wolff übrigens dreissig Prozent.

Beschlossene Sache ist, dass Renault als Renault antreten wird. Eine Übergangsphase 2016, in welcher es ein Lotus-Renault oder Renault-Lotus geben soll, wird es nicht geben.

Der bisherige Lotus-Geschäftsleiter Matthew Carter: «Wenn der Handel mit Renault wie geplant über die Bühne geht, dann wird das Team nicht mehr Lotus heissen. Der Name wird aus der Formel 1 verschwinden. Der Grund: Die heutige Lizenz, den Namen Lotus zu benutzen, wird mit der Übernahme verfallen. Theoretisch könnte jemand anders dann diesen Namen weiter tragen.»

Lotus ist nicht das einzige Team, das 2016 anders heissen wird: Force India soll in der kommenden Saison gemäss Teamchef Vijay Mallya als Aston Martin antreten, und auch Manor-Marussia wird den Namen wechseln.

Das Fahrerduo für 2016: Pastor Maldonado aus Venezuela und Jolyon Palmer aus England. Renault soll darüber hinaus sehr am jungen Franzosen Esteban Ocon interessiert sein, der bisher im Nachwuchskader von Mercedes steht.

Der Franzose Cyril Abiteboul – früher Teamchef von Caterham und heute Geschäftsleiter von Renault Sport F1 – soll den Renault-Werkseinsatz leiten, aufgrund dieser Doppelbelastung wird das Tagesgeschäft aber jemand anderem übergeben: die Rede ist von Frédéric Vasseur. Der Franzose ist seit Jahren erfolgreich in den Formelsport-Nachwuchsklassen unterwegs: Gemeinsam mit Nicolas Todt betreibt er den Rennstall ART Grand Prix, mit dem er sowohl in der GP2 als auch in der GP3 mehrere Titel eingefahren hat – und zwar gemeinsam mit den späteren GP-Grössen Nico Rosberg (2005), Lewis Hamilton (2006), Nico Hülkenberg (2009), Esteban Gutiérrez (2010) und Valtteri Bottas (2011).

Leitender Techniker soll Bob Bell werden, der ab 2001 zehn Jahre lang für den Rennstall aus Enstone tätigt war, 2005 und 2006 als Technikchef mit Fernando Alonso und Renault Weltmeister wurde und der dann als Technikdirektor zu Mercedes wechselte.

In unsicheren Zeiten von Lotus haben viele Mitarbeiter Enstone verlassen. Um sich neu aufzustellen, will Bob Bell angeblich einen alten früheren Weggefahrten als technischen Berater an Bord holen – Mike Gascoyne (nach seiner Zeit mit Renault Technikchef von Toyota und Caterham).

Unklar ist, was dann aus dem bisherigen Technikchef Nick Chester wird. Auch die neue Funktion von Lotus-Geschäftsleiter Matthew Carter ist ungewiss.

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