Pirelli Abu Dhabi: Ferrari clever, Manor berechnend

Von Mathias Brunner
Alexander Rossi hofft auf einen Platz 2016 bei Manor

Alexander Rossi hofft auf einen Platz 2016 bei Manor

​Ferrari hat für den Nachsaisontest in Abu Dhabi vom 1. Dezember seine beiden Stars Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen aufgestellt. Manor-Marussia setzt Bezahlfahrer ein.

Pirelli will am Dienstag, den 1. Dezember, auf dem Yas Marina Circuit mit den 2016er Reifen üben, mit frischer Konstruktion und vor allem mit den neuen ultraweichen Walzen – der fünften Reifenmischung, welche ab 2016 den GP-Rennställen zur Verfügung steht (neben hart, mittelhart, weich und extraweich).

Der ausdrückliche Wunsch des Mailänder Traditionsunternehmens an die Teams bestand darin, den wichtigen Test auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi von den Stammpiloten fahren zu lassen: weil die Pirelli-Ingenieure auf diese Art und Weise am meisten Informationen erhalten, wie sich die Reifen anfühlen.

Ferrari lässt sich die Gelegenheit nicht entgehen, schon für 2016 zu üben und hat für den Test beide Weltmeister aufgeboten – Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen werden sich beim zwölf Stunden währenden Test (von 9.00 bis 21.00 Uhr Lokalzeit = 6.00 bis 18.00 Uhr europäischer Zeit) am Lenkrad abwechseln.

Ferrari will 2016 auf Augenhöhe mit Mercedes um den WM-Titel kämpfen, dazu gehört elementar der geschickte Umgang mit den Walzen von Pirelli.

Mercedes schickt Testfahrer Pascal Wehrlein auf die Bahn. Wehrlein ist zwar weder ein Lewis Hamilton noch ein Nico Rosberg, aber der DTM-Champion aus Sigmaringen hat bei Probefahrten die Techniker von Mercedes und auch Force India mit seinen fundierten Aussagen beeindruckt.

Bei anderen Rennställen war abzusehen, dass sie Gastfahrer ans Lenkrad lassen, um die klamme Finanzlage aufzubessern, und genau das tut nun Manor-Marussia.

Dagegen ist an sich wenig einzuwenden, aber aus PR-Gründen muss kein Rennstall einen jungen Fahrer ans Lenkrad setzen: Der Abu-Dhabi-Test findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Fotos unerwünscht.

Die Formel-1-Hinterbänkler (WM-Letzte mit null Punkten) haben den eigenen Nachwuchsfahrer Jordan King aufgeboten sowie den Indonesier Rio Haryanto.

Der Einsatz von King dürfte im Rahmen jenes Abkommens, das sein Vater Justin King (früherer Chef der Kaufhauskette Sainsbury) mit Manor abgeschlossen hat. Der junge King wurde als Entwicklungspilot unter Vertrag genommen, sass aber in diesem Jahr noch nicht im GP-Renner. King war in diesem Jahr in der GP2-Meiterschaft unterwegs, wo er in Spa-Francorchamps einen zweiten Rang einfuhr und in der Meisterschaft auf dem zwölften Platz liegt. King junior hat das Team schon nach Austin und Mexiko-Stadt begleitet, um mehr über die Formel 1 zu lernen.

Haryanto wiederum steht auf der Liste jener Piloten, die 2016 für einen der beiden Plätze bei Manor in Frage kommen. Für das Team ist der Test daher eine Gelegenheit, mit Haryanto zu arbeiten.

Haryanto konnte in diesem Jahr in der GP2 vier Mal gewinnen und ist bei Manor kein Unbekannter – er testete erstmals für den kleinen Rennstall, als das Team 2010 noch Virgin Racing hiess, 2012 folgte eine weitere Ausfahrt, damals hiess der Rennstall Marussia.

Pirelli dürfte dennoch wenig begeistert sein.

GP-Experten glauben: Das Team (2016 mit Williams-Hinterachse und Motor von Mercedes unterwegs) wird für die beiden Autos aus dem Trio Alexander Rossi, Pascal Wehrlein und Rio Haryanto zwei Fahrer auslesen, King könnte vom Entwicklungs- zum Reservefahrer befördert werden.

Jedoch: Die FIA will auf 2016 ihr neues Qualifikationssystem zum Erreichen der Superlizenz einführen. Und Rio Haryanto hat nach derzeitigem Punktestand zu wenig FIA-Punkte, um 2016 in den Besitz des Formel-1-Führerscheins zu kommen.

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