KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Mercedes-Erfolg: Die Rolle von Michael Schumacher

Von Vanessa Georgoulas
Langjährige Weggefährten: Ross Brawn und Michael Schumacher

Langjährige Weggefährten: Ross Brawn und Michael Schumacher

Ross Brawn arbeitete viele Jahre mit Rekord-Weltmeister Michael Schumacher zusammen. Der Brite ist überzeugt, dass der Rekordweltmeister einen grossen Teil zum heutigen Mercedes-Erfolg beigetragen hat.

Kaum ein Ingenieur kennt Michael Schumacher so gut wie sein langjähriger Technikchef Ross Brawn. Der heute 61-Jährige war bei allen sieben WM-Titelgewinnen des Rekordweltmeisters dabei und erlebte als Teamchef der Silberpfeile auch die Mercedes-Jahre der Rennfahrer-Ikone mit.

Der ruhige Brite, der sich Ende 2013 aus der Formel 1 zurückzog, erinnert sich in einer ARD-Dokumentation über den Formel-1-Star: «Wir hatten nicht mehr denselben Erfolg wie in den Vorjahren, aber seine Hingabe blieb unverändert. Das Gewinnen war immer noch Teil seiner DNA.» Und er betont: «Michael hat viel für den Erfolg getan, den Mercedes heute geniesst.»

Brawn erklärt: «Sein Verhältnis zum Team zeichnet ihn besonders aus. Er übte nie öffentlich Kritik, obwohl er natürlich auch mal sauer war, wenn wir ein Problem nicht gleich in den Griff bekommen haben. Aber seine Kritik war immer konstruktiv und direkt.»

Und er verrät: «In Schumacher gab es immer zwei Menschen, einen für die Medien und die Öffentlichkeit und den privaten Michael. Das sind zwei vollkommen verschiedene Persönlichkeiten. Privat hatte er keine harte Schale, die er in der Öffentlichkeit zur Schau stelle, existierte im Privaten nicht.»

Brawn schwärmt auch: «Seine Fitness war unglaublich. Früher standen Fahrer auf dem Treppchen, die völlig am Ende waren und zum Teil sogar zusammenbrachen. Michael hat hingegen keine einzige Schweissperle vergossen und die Konkurrenz damit beeindruckt. Heute wissen die Formel-1-Piloten, was sie tun müssen. Diesen Massstab hat er gesetzt.»

Den unfassbaren Erfolg seines früheren Schützlings erklärt sich Brawn so: «Der Fahrer ist das letzte Glied in der Kette, er setzt alles um und kann dabei gewinnen oder verlieren. Er kann sogar Rennen gewinnen, die eigentlich nicht zu gewinnen sind. Michael hat das öfter hinbekommen als alle anderen, weil er schlauer und stärker als die meisten war.»

Mit seinen sieben WM-Titeln und 91 GP-Siegen ist Schumacher noch heute der erfolgreichste Pilot in der Geschichte der Formel 1. Der Deutsche befindet sich seit seinem schweren Ski-Unfall, den er vor knapp zwei Jahren in den französischen Alpen erlitten hatte, in seiner Schweizer Wahl-Heimat in einer langen Phase der Rehabilitation.

Details zum Gesundheitszustand sind nicht bekannt, zuletzt hatte seine Managerin Sabine Kehm erklärt, dass Schumacher kleine Fortschritte mache, die der Schwere der Verletzungen angemessen seien.

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