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Wolff startet Projekt: «Traue dich, anders zu sein»

Von Andreas Reiners
Susie Wolff

Susie Wolff

Susie Wolff hatte im Zuge ihres Rücktritts ein Projekt angekündigt, um Frauen im männerdominierten Rennsport zu unterstützen. Am Donnerstag hat sie das Programm zur Förderung von Mädchen im Motorsport vorgestellt.

«Traue dich, anders zu sein» («Dare To Be Different») nennt sich Wolffs Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem britischen Motorsportverband MSA gegründet wurde. Motorsport soll damit für Mädchen attraktiv gemacht werden. «Ich glaube, dass wir nach unseren Stärken definiert werden und nicht nach unserem Geschlecht», sagte Wolff.

Wie Wolff der BBC erklärte, sei sie nach ihrem Rücktritt sehr überrascht gewesen, wieviele Nachrichten sie von Menschen bekommen habe, die enttäuscht gewesen seien. «Sie haben mich als Vorreiterin gesehen.» Deshalb ihr Projekt, das vor allem langfristig angelegt ist und nicht darauf abzielt, so schnell wie möglich eine Frau in die Formel 1 zu bringen. Also kein Start mit großem Bohei und schon bald ein geräuschloses Ende. Wolff will eine große Community von Frauen aus der ganzen Welt aufbauen.

«Ich will sie ermutigen, neue Vorbilder zu werden und stelle Kontakte zu den erfolgreichsten Frauen im Motorsport her», sagte Wolff. Mit zunächst fünf Veranstaltungen in Großbritannien will sie «mit dem Bild eines männerdominierten Sports brechen.» Der Nachwuchs soll neben praktischem Training im Kart auch in Medienarbeit, Fitness und Ernährung geschult werden. «Das herausragendste Mädchen erhält ein Stipendium für den Kartsport, aber es ist viel mehr als das», sagte Wolff.

Wolffs Programmstart kommt praktisch zeitgleich mit aktuellen Aussagen von Chefpromoter Bernie Ecclestone, der nicht nur im mangelnden Nachwuchs einen Grund für die weibliche Abstinenz in der Formel 1 sieht. Er bezweifelt, dass es in naher Zukunft eine Frau schaffen könnte. «Denn wenn es eine Frau geben würde, die fähig ist, dann würde sie sowieso nicht ernst genommen werden», sagte Ecclestone im Interview TSN.

«Somit hätten sie niemals ein Auto, das Rennen gewinnen kann», so Ecclestone weiter: «Ein Mädchen ist eine ganze Saison in der GP3 gefahren. Es ist also nicht so, dass es das nie gegeben hätte.» Damit spielt er auf Carmen Jorda an, die in der vergangenen Saison Entwicklungspilotin bei Lotus war. Ihre Erfolge in der GP3 waren jedoch sehr übersichtlich, so dass ihr vor allem nachgesagt wurde, aus PR-Gründen den Aufstieg in die Formel 1 geschafft zu haben.

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