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Sebastian Vettel (Ferrari): Jock Clear WM-Baustein?

Von Mathias Brunner
Jock Clear (links) an der Ferrari-Box in Le Castellet

Jock Clear (links) an der Ferrari-Box in Le Castellet

​Ist der erfahrene Ingenieur Jock Clear bei Ferrari einer der letzten Bausteine zum WM-Titel von Sebastian Vettel? Beim Pirelli-Test in Südfrankreich hat der Brite seinen Dienst aufgenommen.

Das grosse Thema gestern Montag in der Formel 1: Das PS-Märchen über Honda (wir haben berichtet) und der erste Regenreifen-Testtag von Pirelli in Le Castellet. Heute Dienstag im Einsatz auf der südfranzösischen Rennstrecke: Sebastian Vettel für Ferrari, Daniil Kvyat für Red Bull Racing und Stoffel Vandoorne für McLaren-Honda.

Fast unbemerkt hat gestern Montag bei Ferrari ein Mann seinen Dienst aufgenommen, von dem sich Teamchef Maurizio Arrivabene sehr viel verspricht: Jock Clear (52) aus Portsmouth, England.

Die grossen Änderungen im Organigramm von Ferrari sind vollzogen, nun wurde monatelang an Details gearbeitet, wie jene Truppe aussehen soll, die 2016 Mercedes im Kampf um die WM herausfordert.

Die wichtigsten Posten wurden schon im Laufe des Jahres 2014 geändert: Sergio Marchionne für Luca Montezemolo als Ferrari-Präsident, Maurizio Arrivabene für Marco Mattiacci als Teamchef, Sebastian Vettel für Fernando Alonso als erster Fahrer, Simone Resta übernahm den Posten des Chefdesigners von Nikolas Tombazis, Mattia Binotto die Motorabteilung von Luca Marmorini.

Jetzt geht es um die zweite Reihe. Leitender Techniker an der Rennstrecke wird der frühere Mercedes-Mann Jock Clear, leitender Ingenieur Matteo Togninalli. Er übernimmt diesen Posten von Toni Cuquerella, der Spanier hat keinen neuen Vertrag mehr erhalten.

Neuer Team-Manager soll Diego Ioverno werden. Massimo Rivola hat seinen Posten verlassen und kümmert sich künftig um die Nachwuchsfahrerakademie von Ferrari. Die leitete bislang der frühere Schumi-Renningenieur Luca Baldisserri. Baldisserri ist dem bisherigen Ferrari-Schützling Lance Stroll zu Williams gefolgt.

Die Renningenieure der beiden Ferrari-Stars bleiben. Sebastian Vettel kommt mit Riccardo Adami prächtig aus. Und Kimi Räikkönen liegt ebenfalls auf gleicher Wellenlänge mit seinem Ingenieur, dem Briten Dave Greenwood. Zuvor hatte der Finne mit Antonio Spagnolo gearbeitet, was wenig Früchte trug, auch dann nicht, als David Lloyd aus dem Duo ein Trio machte.

Jock Clear übernimmt jenen Posten, den Pat Fry (heute Berater von Manor) früher innehatte. Clear ist ein guter Fang, denn er bringt reichlich Erfahrung mit: Der Engländer aus Portsmouth begann 1988 als Zeichner bei Lola, ab 1989 leitete er schon die Verbundstoffabteilung bei Benetton. 1991 wechselte er als leitender Designer zu Leyton House, von dort ging es weiter zu Lotus, nunmehr als Renningenieur.

In den folgenden Jahren arbeitete Clear mit Johnny Herbert (Lotus), David Coulthard (Williams), Jacques Villeneuve (Williams, Weltmeister), mit dem Kanadier wechselte Clear zu BAR, aus dem BAR-Honda, dann Honda und schließlich BrawnGP hervorging, das Ende 2009 von Mercedes inhaliert wurde.

Bei Honda und Brawn war Clear als Ingenieur von Rubens Barrichello am Wagen, ab 2010 hieß das Team Mercedes. 2010 erhielt Clear eine den Renningenieuren übergeordnete Stelle, seit 2011 ist er für die Leistungsfähigkeit der Rennwagen zuständig. 2014 die Krönung – WM-Titel mit Lewis Hamilton.

Über das genaue Organigramm will Ferrari anlässlich der Präsentation des 2016er Ferrari (im Internet) informieren.

Präsentationen/Roll-out
3. Februar: Renault (in Paris, ohne neues Auto)
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
25./26. Januar: Pirelli in Le Castellet (nur Ferrari, McLaren und Red Bull Racing)
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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