Valtteri Bottas: «Einige schlechte Kommentare»

Von Vanessa Georgoulas
Valtteri Bottas: «Wir dürfen dem Team alles mitteilen, aber die Ingenieure dürfen keine Fragen stellen»

Valtteri Bottas: «Wir dürfen dem Team alles mitteilen, aber die Ingenieure dürfen keine Fragen stellen»

Williams-Pilot Valtteri Bottas kam im Abschlusstraining von Melbourne nicht über den elften Platz hinaus. Der ruhige Finne erklärte hinterher, was schief lief und was er vom neuen Qualifying-Format hält.
Valtteri Bottas, heute hat es nur für den elften Platz gereicht...

Ja, ich denke, Q1 verlief im Grossen und Ganzen so, wie wir uns das vorgestellt haben. Da war zwar etwas weniger Grip als erwartet, weil es kurz vor dem Qualifying noch geregnet hat. Doch die Streckenbedingungen wurden schnell besser und ich fuhr nur einmal aus der Box. Das reichte auch, um durchzukommen. Im Q2 hatte ich dann zwei Versuche, und ich konnte mich auch verbessern, weil die Strecke schneller wurde, aber es war nicht gut genug. Ich hatte mehr erwartet, aber mir fehlte die nötige Haftung.

Habt Ihr schon eine Vorstellung davon, was schief gelaufen ist?

Wir haben uns die Reifendrücke und -temperaturen angeschaut und denken, dass wir in dieser Hinsicht das Arbeitsfenster nicht ganz getroffen haben. Das ist das Einzige, was wir bisher gefunden haben. Meiner Meinung nach fehlte der Grip, den wir eigentlich haben sollten, vor allem auf der Hinterachse. Das Heck war also ziemlich unruhig und ich fühlte mich nicht wohl im Auto. Es war alles andere als einfach, eine gute Runde hinzubekommen. Das ist ein enttäuschendes Qualifying-Ergebnis für mich. Das Positive ist, dass ich meine Reifen für das Rennen frei wählen kann, was in Kombination mit einem guten Start gute Chancen schaffen kann. Darauf müssen wir uns konzentrieren. Ich hoffe, dass ich morgen ein paar WM-Punkte holen kann.

Im dritten freien Training hast du 19 Runden auf dem extraweichen Reifen gedreht. Was sagst du zur Lebensdauer dieser Mischung?

Der linke Vorderreifen begann ziemlich stark zu körnen, aber die Strecke war auch vom ganzen Regen reingewaschen, als wir heute Morgen zum dritten Training ausrückten. Wir erwarten, dass wir mit den beiden Reifenmischungen, die wir fürs Rennen haben, auskommen. Sollten sich die Streckenbedingungen weiterhin derart verbessern, kommen wir vielleicht mit nur einem Stopp aus.

Was sagst du zum neuen Qualifying-Format?

Ich habe Q3 nicht mitbekommen, da ich dann schon die TV-Interviews geben musste. Aber ich habe einige Kommentare gehört und die waren alle nicht sehr gut. Die ersten beiden Segmente haben sich nicht gross anders als die Qualifying-Abschnitte des alten Systems angefühlt. Aber vielleicht ist das für die Zuschauer etwas Anderes. Als Fahrer fährt man immer da raus, um sein Bestes zu geben, egal, welche Regeln greifen. Das hat auch keinen Einfluss auf mein heutiges Qualifying-Ergebnis.

Haben dich heute die gleichen Probleme gequält, die dir schon im vergangenen Jahr Sorgen bereitet haben?

Es sieht ganz so aus, zumindest auf dieser Strecke und bei diesen Bedingungen. Wir haben es einfach nicht geschafft, uns ausreichend zu verbessern. Aber es ist erst das erste Rennwochenende, deshalb will ich auch noch keine grossen Schlüsse ziehen. Wir müssen die nächsten beiden Rennen abwarten. In jenen Bereichen, in denen wir im vergangenen Jahr Schwächen zeigten, konnten wir uns klar verbessern. Aber es ist zu früh, um zu sagen, ob das auch reicht, um nach vorne zu kommen.

Wie werden sich die verschärften Boxenfunk-Regeln auf dein Rennen auswirken?

Ich finde es gut, denn der Fahrer kann immer noch alle Information, die er will, auch mitteilen. Wir dürfen dem Team alles mitteilen, aber die Ingenieure dürfen keine Fragen stellen. Ich kann Strategievorschläge machen und alle Informationen zu den Reifen geben. Manchmal klingt das etwas verrückt, aber ich muss sicherstellen, dass die Jungs alle nötigen Infos von mir bekommen.

Letztlich kennt das Team alle Daten und weiss am Besten, was die richtige Lösung ist. Deshalb ist es besser, auf das Team zu vertrauen, denn die Jungs sehen das ganze Bild. Ich bin aber derjenige, der die Reifen spürt und deshalb für diese Informationen zuständig. Mal schauen, was kommt, es sollte auf jeden Fall spannend werden.

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 28.03., 12:00, SPORT1+
    Motorsport: Monster Jam
  • Do.. 28.03., 14:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 15:15, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Do.. 28.03., 16:05, Spiegel TV Wissen
    Gründerköpfe
  • Do.. 28.03., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 28.03., 16:15, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Do.. 28.03., 17:05, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Do.. 28.03., 18:15, Motorvision TV
    New Zealand Jetsprint Championship
  • Do.. 28.03., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do.. 28.03., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
11