Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Pirelli-Reifen: Premiere mit Ultrasoft in Monaco

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen beim Wintertest in Barcelona mit den ultraweichen Pirelli

Kimi Räikkönen beim Wintertest in Barcelona mit den ultraweichen Pirelli

​Pirelli hat die Reifenmischungen für den Strassenklasiker von Monte Carlo (19. Mai) verkündet. Erstmals kommt dabei die fünfte und weichste Mischung zum Einsatz – ultraweich.

Das Reifenreglement 2016 hat schon in Australien zu reden gegeben. Nicht nur wegen des verpatzten Abschlusstrainings, als zum Schluss viele Piloten gar nicht mehr auf die Bahn gingen, weil sie keine Reifen mehr zur Verfügung hatten oder sich für den Grand Prix gewisse Reifensätze zur Seite legen wollten.

In der Rennunterbrechung wegen des Alonso-Unfalls entschied sich Ferrari zu einer aggressiven Strategie gegen Mercedes: Während die Silberpfeilfahrer Nico Rosberg und Lewis Hamilton mit der mittelharten Mischung auf die Bahn gingen, attackierte Sebastian Vettel mit weichen Reifen. Weit kam er nicht. Der Heppenheimer musste nochmals einen Stopp einlegen, die Mercedes konnten durchfahren, und so musste sich der zu Beginn des Rennens führende Vettel mit Rang 3 begnügen.

Allein für den kommenden Grand Prix von Bahrain haben sich die Teams und Fahrer sechs verschiedene Reifenkombinationen einfallen lassen (mehr dazu weiter unten, «Reifenverteilung Bahrain»).

Pirelli erklärt die neuen Regeln so: Grundsätzlich wird es pro GP-Wochenende nicht mehr zwei, sondern drei Reifenmischungen geben. Teams und Fahrer sollen mehr strategische Flexibilität erhalten, indem Pirelli nur vorschreibt, dass zwei von drei Mischungen im Grand Prix mindestens einmal verwendet werden müssen. Mit dem Rest der Reifensätze sind Rennstall und Pilot frei.
Beispiel Spanien: Pirelli bringt die Mischungen mit – hart (orange gekennzeichnet), mittelhart (weiss) und weich (gelb).

Zum Vergleich: 2015 gab es wegen des rauen Asphalts auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sowie wegen der hohen Belastung des linken Vorderreifens nur die härtesten beiden Mischungen (mittelhart und hart).

Pirelli sagt nun zum Spanien-GP: Ein Satz der harten Mischung und ein Satz der mittelharten müssen im Rennen je einmal verwendet werden. Der Rest der Reifenwahl steht den Wettbewerbern frei.

Generell will Pirelli mit mehr Reifensätzen und vor allem mit weicheren Mischungen dafür sorgen, dass es wieder mehr Boxenstopps geben wird und das Feld besser durchmischt werden soll. Das Risiko soll belohnt werden, eine weichere Mischung einzusetzen, selbst wenn allen klar ist, dass weichere Walzen schneller zerschlissen sind.

Inzwischen hat Pirelli auch bestätigt, welche Walzen beim Strassenklassiker von Monaco verwendet werden – es sind wie erwartet die weichsten drei Mischungen, also ultraweich, superweich und weich, die gleiche Kombination wie zwei Wochen später in Montreal. In Monaco müssen der weiche und der superweiche Reifen je einmal im Rennen verwendet werden, der Rest steht den Teams frei.

Die Reifen 2016 (von Pirelli bestätigt)

20. März: Australien (Melbourne)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: weich und mittlhart)

3. April: Bahrain (Sakhir)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: weich und mittelhart)

17. April: China (Shanghai)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: weich und mittelhart)

1. Mai: Russland (Sotschi)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: weich und mittelhart)

15. Mai: Spanien (Barcelona)
Weich (gelb), mittelhart (weiss) und hart (orange)
(2015: mittelhart und hart)

29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
Ultraweich (violett), superweich (rot), weich (gelb)
(2015: superweich und weich)

12. Juni: Kanada (Montreal)
Ultraweich (violett), superweich (rot), weich (gelb)
(2015: superweich und weich)

19. Juni: Aserbaidschan (Baku)
Superweich (rot), weich (gelb), mittelhart (weiss)
(2015: kein Grand Prix)

Reifenverteilung am Bahrain-GP-Wochenende

Lewis Hamilton (Mercedes)
1 Satz Medium, 6 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Nico Rosberg (Mercedes)
1 Satz Medium, 6 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Sebastian Vettel (Ferrari)
3 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Kimi Räikkönen (Ferrari)
3 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Valtteri Bottas (Williams)
3 Sätze Medium, 3 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich

Felipe Massa (Williams)
3 Sätze Medium, 3 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich

Daniel Ricciardo (Red Bull Racing)
2 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Daniil Kvyat (Red Bull Racing)
2 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Kevin Magnussen (Renault)
1 Satz Medium, 5 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich

Jolyon Palmer (Renault)
1 Satz Medium, 5 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich

Nico Hülkenberg (Force India)
2 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Sergio Pérez (Force India)
2 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Max Verstappen (Toro Rosso)
1 Satz Medium, 7 Sätze Weich, 5 Sätze Superweich

Carlos Sainz (Toro Rosso)
2 Sätze Medium, 6 Sätze Weich, 5 Sätze Superweich

Fernando Alonso (McLaren-Honda)
3 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Jenson Button (McLaren-Honda)
3 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Marcus Ericsson (Sauber)
3 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 5 Sätze Superweich

Felipe Nasr (Sauber)
4 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 5 Sätze Superweich

Pascal Wehrlein (Manor)
4 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 4 Sätze Superweich

Rio Haryanto (Manor)
4 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 4 Sätze Superweich

Romain Grosjean (Haas)
2 Sätze Medium, 4 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich

Esteban Gutiérrez (Haas)
1 Satz Medium, 5 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich

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