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Cyril Abiteboul (Renault): Verbrauchsformel, adieu!

Von Mathias Brunner
Cyril Abiteboul

Cyril Abiteboul

​Der Franzose Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, ist der Meinung: «Eine Verbrauchsregel steht dem Langstreckensport besser zu Gesicht. In der Formel 1 sollten wir keine haben.»

Vor knapp zwei Jahren begann die Formel-1-WM beim Schritt in die neue Turbo-Ära mit einem Paukenschlag: Wegen Unregelmässigkeiten bei der Benzindurchflussmenge wurde Daniel Ricciardo der zweite Platz im Heimrennen von Australien weggenommen. Red Bull Racing zog vors Sportgericht, aber die FIA blieb standfest, allen Argumenten der vierfachen Weltmeister zum Trotz.

Die Fans stöhnten. Allein um den Sachverhalt im Falle Ricciardo zu erklären, mussten die Journalisten hundert Zeilen Test aufwenden, und letztlich gilt, was der frühere Formel-1-Teamchef Flavio Briatore immer gesagt hat: «Was interessieren die meisten Fans solche technischen Spitzfindigkeiten? Der Grossteil der Besucher weiss doch noch nicht einmal, was genau für ein Motor im Heck der Rennwagen steckt. Sie wollen nur eines sehen für ihr Geld – eine gute Show.»

Viel hat sich seither nicht geändert: Die Motorhersteller müssen sich mit den 1,6-Liter-V6-Turbomotoren noch immer engen Grenzen unterwerfen – 100 Kilogramm Kraftstoff, mehr gibt es nicht, dazu eine stündliche Durchlaufmenge von 100 Kilo.

Was oft gefragt wird: Wieso bleiben dann die Autos nicht nach einer Stunde stehen, das Rennen dauert doch bis zu zwei Stunden? Antwort: Weil die Autos ja nicht eine Stunde lang auf Volllast laufen.

Die Motorspezialisten haben in Sachen Spritverbrauch so viel gelernt, dass die meisten Renner vor dem Grand Prix gar nicht mehr vollgetankt werden müssen. Denn es gilt: Je weniger Sprit (also Gewicht) an Bord, desto schneller der Rennwagen.

Und doch bleibt das Verbrauchslimit vielen Fachleuten ein Dorn im Auge, auch Cyril Abiteboul, dem Geschäftsleiter von Renault Sport. Der Franzose sagt bei den Kollegen von Autosport: «Ich bin letztlich auch nur ein Fan, und als Fan will ich, dass die DNA der Formel 1 erhalten bleibt. Wir sollten doch nicht versuchen, die Formel 1 mit dem Langstreckensport zu vermischen. Ich finde, die Langstrecke sollte mit Begriffen in Verbindung gebracht werden wie – Effizienz, Nachhaltigkeit, Standfestigkeit. Formel 1 hingegen, das sollten Sprints sein, mit den schnellsten Rennwagen der Welt, mit Autos, welche den Piloten die Möglichkeit geben, die ganze Zeit über voll zu attackieren.»

«Schon mit den Saugmotoren wurde auf effizienten Spritverbrauch geachtet. Weil die Techniker den Piloten mit einem möglichst leichten Wagen ins Rennen schicken wollten. Was auch für die Reifen besser war. Die Verbrauchsregel bräuchte es doch im Grunde überhaupt nicht.»

«Die positive Botschaft – dass nämlich die Turbomotoren zwischen 30 und 40 Prozent weniger Kraftstoff verbrauchen als die Sauger zuvor – die ist völlig verloren gegangen. Statt dessen wurde nur noch übers Spritsparen gesprochen und darüber, wie die Piloten kein Vollgas mehr geben können. Das finde ich schade.»

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