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Nick Heidfeld, Hans Stuck: Was Rosberg so stark macht

Von Mathias Brunner
​Die Rennfahrer Hans-Joachim Stuck und Nick Heidfeld sowie der Fachjournalist Gerhard Kuntschik analysierten bei Servus-TV das Duell der Mercedes-Alphatiere Nico Rosberg und Lewis Hamilton.

Fachkundige Runde bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» von Servus-TV: Der Deutsche Hans-Joachim Stuck (65), Sportwagen-Weltmeister 1986, der Deutsche Nick Heidfeld (38), in 183 Grands Prix gestählt und WM-Fünfter 2007, sowie der Fachjournalist Gerhard Kuntschik (Salzburger Nachrichten und SPEEDWEEK.com) unterhielten sich über verschiedene Aspekte der Königsklasse, darunter natürlich über den tollen Lauf von WM-Leader Nico Rosberg, der nun sechs Grands Prix in Folge gewonnen hat.

Für die deutsche Rennlegende Hans-Joachim Stuck (65) steht fest: «Wenn du anfangs des Jahres gleich einen solchen Lauf hast, dann ändert das alles. Nico Rosberg hat in den vergangenen zwei Jahren ja verschiedentlich bewiesen, dass er Hamilton die Stirn bieten kann. Aber nun hat er mit viel Können und auch ein wenig Glück die ersten drei Grands Prix des Jahres gewonnen, sogar sechs Rennen in Serie, wenn wir die letzten drei Rennen von 2015 hinzurechnen, und das beflügelt dich als Rennfahrer unheimlich.»

«Rosberg ist jetzt in genau jener Situation, in welcher Lewis vor einem Jahr war. Er muss mehr nachdenken, er musste von hinten starten, er hat es schwieriger. Da verlierst du als Fahrer die ganze Lockerheit.»

«Vor kurzem hatte ich eine Sitzung mit Mercedes-Rennchef, und da spürst du – ihm ist es letztlich wurscht, wer Weltmeister wird, da werden beide Fahrer gleich behandelt. Und ich finde zudem: Nico Rosberg wäre jetzt mit dem Titelgewinn mal dran.»

Nick Heidfeld, WM-Fünfter der Formel-1-Saison 2007: «Wenn man nun Lewis Hamilton das Jetset-Leben vorwirft, weil Rosberg derzeit stärker scheint, dann finde ich das nicht richtig, und es ist auch nicht logisch. Denn Lewis ist schon vorher um die Welt geflogen und hat viele verschiedene Dinge gemacht. Das wird dann gerne als Erklärung herangezogen, was mir überhaupt nicht gefällt. Denn ich finde – wenn du Weltmeister bist, dann kannst du machen, was du willst. Wenn er gewinnt und er trägt nur Sonnenbrille und macht Party, dann finden alle diese Coolness super. Und wenn er verliert, dann sollen genau solche Punkte Schuld an der Niederlage sein.»

«Ich hatte bei Nico Rosberg schon Ende des Jahres 2015 den Eindruck – das ist eine neue Ausrichtung, schon stark mit dem Gedanken an die nächste Saison. Selbst wenn die WM natürlich für Hamilton gelaufen war, so werden ihn die drei Niederlagen zum Schluss der Saison 2015 schon gekitzelt haben. Diesen guten Lauf hat Nico nun in die neue Saison mitgenommen. Die meisten würden mir da wohl zustimmen: Lewis ist eher der Gefühlsfahrer, der ein gottgegebenes Talent hat, das viel nicht haben. Nico hat zweifellos auch Talent, sonst würde er einen Hamilton nicht schlagen können. Er ist aber eher das Arbeitstier, das seinen Wagen und vor allem auch sich selber ständig weiter entwickelt. So wie das ein Sebastian Vettel auch getan hat. Das sind für mich jene Fahrer, die eine gewisse Intelligenz mitbringen, und die es aus dem heraus schaffen, sich immer weiter zu steigern.»

Formel-1-Journalist Gerhard Kuntschik sieht das so: «Nico Rosberg wurde auch von vielen Medien als Nummer 2 bezeichnet. Da hat er sich aber rausgewunden. Ich glaube, die drei Rennen zum Schluss der Saison 2015 waren ganz wichtig. Da hat Rosberg erkannt, dass er aus eigener Kraft wieder ganz oben stehen kann. Das hat ihm frischen Schub gegeben, das war die Grundlage zu seinen Siegen 2016. Daher ist für mich auch nicht die Frage, ob Rosberg einen neuen Vertrag bei Mercedes erhalten wird. Sein bisheriger läuft ja Ende dieser Saison aus. Für mich ist nur noch die Frage – um wieviele Jahre wird das Abkommen verlängert?»

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