Bernie Ecclestone: «Ich wäre gerne wieder Diktator»

Von Rob La Salle
Bernie Ecclestone: Ist er sicher, wo es lang geht?

Bernie Ecclestone: Ist er sicher, wo es lang geht?

​Vor dem Hintergrund des Gezerres um das Formel-1-Reglement sagt Serienpromoter Bernie Ecclestone: «Unsere Struktur ist völlig falsch.»

Ob Fans und Fachleute die beiden Engländer Max Mosley und Bernie Ecclestone nun mochten oder nicht: Als Mosley FIA-Chef war und Ecclestone wie heute Serienpromoter, da hat das in der Formel 1 funktioniert. Mosley leitete von 1993 bis 2009 die FIA. Der heute 85jährige Bernie Ecclestone spottete im vergangenen Jahr: «Dann wurde Todt neuer Präsident und wollte demokratische Strukturen einführen. Aber das funktioniert bei uns schlecht.»

Vor dem Russland-GP in Sotschi hat der Baumeister des modernen Grand-Prix-Sports einigen russischen Agenturen, Publikationen und TV-Sendern Interviews gewährt, um etwas die Werbetrommel für das Rennen auf dem Olympiagelände zu rühren. Dabei haut Ecclestone tüchtig auf die Pauke, aber mit Sotschi hat das nichts mehr zu tun.

In der Sport-Tagszeitung Sovetsky Sports sagt Bernie: «Ich habe mich oft darüber beschwert, und heute tue ich es erneut – unsere Struktur ist einfach falsch. Wir haben es Ferrari und Mercedes erlaubt, dass sie unsere Show leiten. Wie sie das machen? Indem sie den meisten Rennställen Motoren liefern, und diese Motoren sind elementar für die Teams. Wenn wir dann etwas Neues einführen wollen, dann brauchen wir die Kooperation der Teilnehmer, und das ist falsch. Das passiert eben, wenn Demokratie nicht funktioniert. Wir müssen zurück zu den guten alten Tagen, als wir die Formel 1 zu dem machten, was sie heute ist. Als ich in einer viel machtvolleren Position war. Als ich ein Diktator war!»

«In der gegenwärtigen Demokratie manipulieren gewisse Leute den Sport aus ureigenem Interesse.»

Bernie Ecclestone ist die Dominanz von Mercedes ein Dorn im Auge (in der Turbo-Ära bislang 41 Grands Prix, 35 Siege der Silberpfeile): «Ich hoffe wirklich, dass Ferrari ein gutes Jahr hat. Und noch besser wäre es, wenn Red Bull Racing einen stärkeren Motor erhielte. Konkurrenz belebt das Geschäft, die Fans wollen das. Ich kann schon verstehen, wieso sich Mercedes gegen Änderungen sträubt. Sie haben viel Arbeit und noch mehr Geld investiert. Aber eine solche Dominanz tut dem Sport einfach nicht gut. Die Leute sagen mir: “Wir freuen uns nicht mehr auf den Rennsonntag. Denn wir wissen ohnehin schon, wer gewinnt.”»

Aber die Logik von Bernie Ecclestone ist nicht ganz schlüssig: Bayern München gewinnt in Deutschland auch ständig, und doch schauen sich die Fans die Spiele an.

Bernie Ecclestone über das WM-Finale 2016: «Für mich wird Lewis Hamilton Champion. Ich will einfach nicht, dass er das schon im Spätsommer ist. Am liebsten wäre mir die Titelentscheidung in der letzten Kurve der letzten Runde des letzten Rennens.»

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