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F1-Chef Chase Carey: «Jagen nicht das schnelle Geld»

Von Vanessa Georgoulas
Chase Carey: «Die Frage ist nicht, wieviel wir in den nächsten zwölf Monaten erreichen können, sondern wo wir in drei bis fünf Jahren stehen werden»

Chase Carey: «Die Frage ist nicht, wieviel wir in den nächsten zwölf Monaten erreichen können, sondern wo wir in drei bis fünf Jahren stehen werden»

Chase Carey umreisst die Ziele der neuen Formel-1-Besitzer. Der neue Vorstandsvorsitzende der Formel-1-Gruppe beteuert: «Wir wollen eine langfristige Wertsteigerung erreichen und nicht nur schnelles Geld verdienen.»

Chase Carey sorgte in Singapur mit seinem Fahrerlager-Besuch für viel Wirbel. Kein Wunder, schliesslich ist der aktuelle Vize-Chef von 21st Century Fox der neue Mann an der Spitze der Formel-1-Gruppe, und als solcher mitverantwortlich für die Zukunft des Sports. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, die viele Formel-1-Verantwortliche, Experten und Journalisten an den 62-Jährigen mit dem grauen Zwirbelbart knüpfen.

Carey soll richtigen, was Formel-1-Chefvermarkter Bernie Ecclestone bisher verschlafen hat: Die neuen Medien richtig zu nutzen, um jüngere Fan-Kreise zu erreichen. Der 85-jährige Strippenzieher der Königsklasse hatte nur widerwillig der Nutzung der neuen Medien zugestimmt. Sein Argument: «Ich habe noch nicht herausgefunden, wie man damit Geld verdienen soll.»

Carey hat hingegen Erfahrung darin, die Sportberichterstattung kommerziell zu nutzen. In den 90ern schloss er mit der National Football League (NFL) einen 1,6-Milliarden-Dollar-Handel für die Übertragungsrechte ab und bescherte Fox Sports damit viel Geld.

Was haben die neuen Formel-1-Besitzer nun mit der Königsklasse des Formelsports vor? In einem Interview mit der offiziellen Formel-1-Seite formula1.com liefert Carey eine Antwort auf diese Frage: «Wir wollen nicht einfach das schnelle Geld machen und unseren Profit in den nächsten zwölf Monaten maximieren. Vielmehr streben wir eine langfristige Wertsteigerung an. Wir konzentrieren uns also auf Investitionen und Aufbauarbeit, damit wir die Formel 1 auf ein neues Niveau bringen können.»

«Die Frage ist also nicht, wieviel wir in den nächsten zwölf Monaten erreichen können, sondern wo wir in drei bis fünf Jahren stehen werden. Das setzt natürlich auch den Willen zu Investitionen voraus. Und Liberty Media hat sich über die Jahre einen guten Ruf als langfristiger Teilhaber erarbeitet. Da ist viel Fachwissen vorhanden und auch viel Unterstützung», erklärt der Amerikaner.

Investiert werden soll dabei auf allen Gebieten: «Wir wollen in historische Bereiche investieren, die Strecken spektakulärer denn je gestalten und ins Marketing investieren, damit die Formel 1 mit den Fans in Verbindung treten kann. Wir wollen auch neue digitale Inhalte schaffen, die es den Fans erlauben, exakt jene Daten zu bekommen, die sie auch interessieren. Wir wollen alle Vorteile, die der Sport zu bieten hat, auch nutzen», verspricht Carey.

Eine der grössten Stärken der Formel 1 sei ihre Internationalität, betont der geschäftstüchtige Harvard-Absolvent: «Die Formel 1 ist ein globaler Sport. Und Liberty investiert in globale Geschäfte. Die Formel 1 ist in dieser Hinsicht nur eines von vielen Projekten im Liberty-Portfolio. Aber sie ist einmalig, denn es gibt keinen anderen globalen sportlichen Wettbewerb, der jedes Jahr über neun Monate hinweg stattfindet. Das ist eine unglaubliche Stärke, auf die man aufbauen kann.»

Dass ausgerechnet ein US-amerikanisches Konsortium die Formel-1-Rechte erworben hat, erklärt Carey folgendermassen: «Es stimmt, dass die Formel 1 in den USA noch viel Potenzial hat. Aber das gilt auch für den restlichen amerikanischen Kontinent und auch für Asien. Wir sind überzeugt, dass das wichtige Märkte sind, in denen wir weiter wachsen können.»

«Wir werden alles daran setzen, um das Interesse in den USA zu steigern, aber auch die historischen Strecken in Europa nicht vernachlässigen, denn auch das historische Erbe des Sports ist ein Wert, den wir nutzen wollen», fügt der neue Vorstandsvorsitzende der Formel 1 an.

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