Sieger Daniel Ricciardo: «Irres Duell mit Verstappen»

Von Mathias Brunner
Na denn Prost!

Na denn Prost!

​Nach einem atemraubenden Grand Prix, in dem alles drin steckte, was die Formel 1 interessant macht: Vierter Grand-Prix-Sieg für Daniel Ricciardo (Red Bull Racing). «Das haben wir uns verdient!»

Endlich erster GP-Sieg für Daniel Ricciardo, nachdem ihm der Triumph in Spanien aus strategischen Gründen durch die Finger geschlüpft war, nachdem Red Bull Racing in Monaco die falschen Reifen bereit gelegt hatte, nachdem er in Singapur einen Hauch hinter Rosberg ins Ziel kam, nachdem er mehr als zwei Jahre lang warten musste. Der Australier am Funk: «Das haben wir uns verdient, Jungs! Puh, ich brauche dringend einen Drink!»
Den genehmigte sich der Sympathieträger aus Perth dann gleich selber – natürlich aus dem eigenen Rennstiefel!

Daniel machte auf dem Siegerpodest nach seinem vierten GP-Sieg (Kanada, Ungarn und Belgien 2014) das Versprechen wahr, wieder Schaumwein aus dem Schuh zu trinken – und dieses Mal war Teamchef Christian Horner das erste Opfer. Eingeschenkt worden war netterweise von Oberkellner Nico Rosberg.

Nach Horner mussten auch Verstappen und Rosberg aus dem Schuh trinken. Ihrem Gesichtsausdruck zu Folge war der Geschmack eher gewöhnungsbedürftig. Rosberg später, gespielt todernst: «Ich garantiere euch, Daniel gewinnt dieses Jahr kein Rennen mehr!»

Mark Webber führte auf dem Podest die Interviews, entging aber dem Vergnügen, ein weiteres Mal aus Ricciardos Latschen zu trinken, indem er Daniels Schuh kurzerhand in die Fanmenge pfefferte.

Ricciardo nach dem ersten Doppelsieg von Red Bull Racing seit Brasilien 2013: «Ich hab immer gesagt – ich werde in diesem Jahr Rennen gewinnen, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange warten muss. Klar können die Leute sagen: Der Sieg ist geschenkt. Aber ich sehe das als ausgleichende Gerechtigkeit, denn in Monaco hat Lewis von unserem Missgeschick profitiert, jetzt war ich der Nutzniesser. So geht das eben.»

«Eigentlich ist geplant, dass ich schon heute Nacht nach Tokio fliege, wir haben dort einige Termine. Aber ich schätze, ich werde wohl ausloten, wie es um den Whisky-Vorrat in der Maschine steht, und dann wage ich vorherzusagen, dass ich 24 Stunden lang ausschlafen muss.»

«Was für ein Tag! Es fühlt sich leicht unwirklich an, hier zu sitzen. Ich muss erst mal einsickern lassen, was in den vergangenen zwei Stunden alles passiert ist. Ich meine, ich habe zwei Jahre auf diesen vierten Sieg gewartet, das ist eine verdammt lange Zeit. Ich kann es noch kaum glauben, dass es endlich geklappt hat.»

Zum chaotischen Start mit der Kollision zwischen Vettel und Rosberg sagt Ricciardo: «Mein Start war naja. Vettel kam besser weg, Max ebenfalls. Wir fuhren dann alle auf Kurve 1 zu, und wie es aussah, wählten alle die Linie ganz innen. Es liegt in der Natur der Sache, dass nicht genug Platz für alle da war. Jetzt kam mir zu Gute, dass mein Start nicht so toll gewesen war, denn auf diese Weise konnte ich dem ganzen Durcheinander entgehen. Aber ich schätze, an so einem Tag gehört das eben dazu.»

«Ich machte dann mein Ding, aber von hinten nahte Max. Es war ein hartes Stück Arbeit, ihn hinter mir zu halten. Aber ich glaube, wir sind sehr fair miteinander umgegangen. Wir haben dann etwas getan, was eigentlich gar nicht geht – wir sind durch die schnellen Bögen der Kurven 5 und 6 nebeneinander gefahren! Mein Glück war, dass abseits der Ideallinie nicht so viel Reifenabrieb und Schmutz lag, auf diese Weise konnte ich mich dort halten und hatte dann zur siebten Kurve die bessere Position.»

«Es ist kaum zu beschreiben, was du in solchen Momenten fühlst. Du fühlst dich rotglühend vor Leidenschaft, und doch hast du das breiteste Grinsen im Gesicht, das du dir vorstellen kannst. Und du weisst genau: Der zwei Meter neben dir hat das gleiche Gesicht! So macht die Formel 1 unendlichen Spass.»

«Nachdem ich diese erste Attacke von Max abgewehrt hatte, war ich guter Dinge für den Schlussansturm von Verstappen. Ich dachte – wenn ich ihn ein Mal hinter mir halten kann, dann sollte ich das auch zwei Mal schaffen. Und genau so kam es.»

«So darf es nun weitergehen. Die nächste Station schon am kommenden Sonntag ist Suzuka, und das Pistenlayout passt prima zum Red Bull Racing-Renner. Ich kann es nicht erwarten!»

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