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Formel E: Crash, Chaos und ein kurioser Abbruch-Sieg

Von Andreas Reiners
Sieg für Sam Bird

Sieg für Sam Bird

Was für ein Abschluss eines turbulenten Tages: Sam Bird profitiert beim zweiten Saisonrennen von einem Abbruch kurz vor Schluss und feiert den Sieg vor Robin Frijns und Jean-Eric Vergne. Bester Deutscher ist René Rast.

Was für ein kurioses Ende eines turbulenten zweiten Saisonrennens und chaotischen Tages: Sam Bird hat sich durch einen Rennabbruch rund drei Minuten vor dem Ende den Sieg gesichert.

Nach mehreren Crashs in der Schlussphase gab es zunächst eine «Full Course Yellow»-Phase, ehe das Safety Car herauskam und kurz vor Schluss dann der Abbruch erfolgte. Die Autos wurden in die Boxengasse geführt und das Rennen nicht mehr neu gestartet.

Der Jaguar-Pilot lag zu diesem Zeitpunkt vor dem Niederländer Robin Frijns (Virgin) und Jean-Eric Vergne (DS Techeetah). Vierter wurde dessen Teamkollege, Titelverteidiger Antonio Felix da Costa.

Für die Champions von DS Techeetah war es nach einem verpatzten ersten Tag ein starkes Comeback. Sie lagen bis zum Zeitpunkt der Unfälle in aussichtsreicher Position.

Enttäuschte Deutsche

Die deutschen Fahrer konnten das verpatzte Qualifying im Rennen nicht mehr ausmerzen, sie hatten mit der Musik in der Spitzengruppe nichts zu tun.

Aber: Rene Rast sorgte für eine starke Aufholjagd, er wurde nach Startplatz 19 immerhin Zehnter und holte nach seinem vierten Platz vom Freitag noch einen Zähler. Maximilian Günther schied im BMW nach einem Crash wie schon am Vortag aus.

Pascal Wehrlein (Porsche) wurde 16., nachdem er wegen eines Crashs mit Jake Dennis (BMW) zusätzlich eine Durchfahrtsstrafe kassiert hatte. Andre Lotterer (Porsche) landete nur auf Rang 17.
In der Gesamtwertung führt nach zwei Rennen Mercedes-Pilot Nyck de Vries, der den ersten Lauf am Freitag gewonnen hatte. Der Niederländer hat 29 Punkte, Bird steht bei 25 Zählern vor Frijns, der 22 Punkte hat. Bester Deutscher ist auch hier Rast, der mit 15 Punkten Siebter ist.

Gesitterter Start

Der Start des Rennens verlief gesittet, die Spitzengruppe blieb zusammen, Frijns konnte seine Spitzenposition verteidigen. Die deutschen Fahrer, die ein schwaches Qualifying hingelegt hatten, kamen nicht recht vom Fleck. Auch das Mercedes-Duo um Freitagsieger de Vries, das von hinten starten musste, hing im dichten Feld fest.
Action kam nach gut zehn Minuten auf, als die Fahrer erstmals den

Attack Mode nutzten und sich einige sehenswerte Duelle lieferten, zahlreiche Überholmanöver waren die Folge, auch ein Führungswechsel durch Bird, der sich Frijns schnappte, ehe der Niederländer wenig später zurückschlug. Auch der zweimalige Champion Vergne konnte sich so in die Spitzengruppe vorarbeiten, gefolgt von seinem Teamkollegen da Costa. Es entwickelte sich an der Spitze ein munteres und abwechslungsreiches Rennen.

Etwa zur Hälfte des Rennens geriet das Führungsduo Frijns/Bird unter Druck, denn da Costa und Vergne brachten sich in Stellung und schenkten sich dabei auch untereinander nichts, berührten sich sogar. Beide blieben hinter Bird und Frijns aber in Lauerstellung.

Zehn Minuten vor Ende wurde es wild, als Sebastien Buemi, Günther und Mitch Evans crashten: Das Safety Car kam heraus und führte das Feld noch einmal zusammen, ehe kurz vor dem Ende das Rennen sogar abgebrochen wurde.

Crash mit Folgen

Keine Frage: Es war ein turbulenter zweiter Tag des ersten Rennwochenendes. Denn im dritten Freien Training gab es einen Zwischenfall mit heftigen Folgen.

Mortara war im Training bei seinen Startübungen auf der Zielgeraden mit seinem Venturi mit vollem Tempo frontal in einen Reifenstapel gerauscht.

Mercedes und Venturi, also Samstagsieger de Vries und Stoffel Vandoorne (Mercedes) sowie Mortara und sein Teamkollege Norman Nato erhielten aus Sicherheitsgründen ein Quali-Startverbot.

Rund eine Stunde vor Rennstart konnte Mercedes dann aber Entwarnung geben. «Das Bremssystem bei Formel-E-Fahrzeugen ist so ausgelegt, dass bei einem Ausfall der vorderen Bremsen das hintere Bremssystem ausfallsicher aktiviert wird. In diesem Fall sorgte ein falscher Softwareparameter dafür, dass das hintere Bremssystem nicht aktiviert wurde», erklärte Mercedes das Problem.

Das Problem wurde damit identifiziert und auch ausgebessert. Die FIA erteilte Mercedes und Venturi daraufhin die Starterlaubnis.

Mortara war aber nicht dabei. Der frühere DTM-Pilot war zwischenzeitlich zum Check in ein Krankenhaus gebracht worden und kehrte rechtzeitig zum Rennen an die Strecke zurück, verzichtete aber. «Der Crash war heftig, das waren ungefähr 50G. Ich bin dankbar, dass ich hier bin. Ich kann leider nicht starten, aber es ist gut, dass ich hier stehe», sagte Mortara, der am Freitag im ersten Lauf Zweiter geworden war.

Wie geht es weiter?

Nach dem Saisonauftakt in Saudi-Arabien gibt es eine kleine Pause, bis die Formel E nach Europa zurückkommt. Am 10. April trägt die Elektro-Rennserie das dritte Saisonrennen in Rom aus, zwei Wochen später am 24. April geht es in Valencia weiter.

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