Fall gelöst: Champion Martin auch 2026 bei Aprilia!
Nach monatelanger Unklarheit über die Beziehung von Jorge Martin zu seinem Arbeitgeber Aprilia Racing schuf der MotoGP-Weltmeister am Tag vor seinem offiziellen Comeback klare Fakten. Bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz in Brünn bekräftigte der 27-Jährige seine Zusammenarbeit mit Aprilia Racing auch über die Saison 2025 hinaus.
Um 16:30 Uhr meldete sich Jorge Martin zu Wort: «Es war eine harte Phase von 6–7 Monaten – Aprilia und ich, wir hatten uns einen anderen Einstieg in das neue Projekt gewünscht. Nachdem es mir gelungen ist, mich mit der Unterstützung von Aprilia wieder in die richtige Verfassung zu bringen, ist es ein besonderer Moment, hier in Brünn zum Team, zu meinem Bike, zurückzukehren.»
«Ich hatte in dieser harten Zeit Zweifel, die gewachsen sind, und am Ende habe ich mich im Sinne meiner Karriere dafür entschieden, diese Klausel zu aktivieren. Man muss verstehen, ich lag im Krankenhaus und wusste zuerst nicht, ob ich überhaupt wieder fahren kann. Das hat mich natürlich extrem beschäftigt und zuerst konnte ich meine Gedanken nur mit meiner Freundin und meiner Familie teilen.»
Martin weiter: «Wir hatten eine harte Auseinandersetzung, doch am Ende bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es der richtige Moment für das Comeback und auch für eine weitere Zusammenarbeit mit Aprilia ist. Es hat sich viel verändert, jetzt geht es wieder um den Sport und die Aufgabe, mit Aprilia an die Spitze der MotoGP zu kommen.»
Jorge Martin unterstrich auch, dass Aprilia trotz der Zweifel stets viel Unterstützung liefert. «Die Hilfe durch Aprilia war von Beginn an sehr hoch. Eine gute Stimmung und der familiäre Faktor ist mir auch sehr wichtig. Ich habe bereits mit der ganzen Mannschaft gesprochen und ich glaube, wir werden auch in Zukunft gut als Team zusammenzuarbeiten.»
Der beste Fahrer der Saison 2024 hat erkannt, dass ein vorzeitiges Vertragsende nicht darstellbar ist. Den Vorwurf, Aprilia habe die vertraglich vereinbarte Leistung gegenüber Jorge Martín nicht erbracht, vor Gericht zu belegen, hätte in einem juristischen Marathon geendet. Das hätte eine hohe Gefahr des Karrierekollaps für den Weltmeister mit sich gebracht. Ein Risiko – so die Erkenntnis bei Martin und seinem Management –, das aus Sicht des Athleten Jorge Martin nicht zu rechtfertigen ist.
Die Ansage der Startnummer 1 bestätigt, was sich zuletzt beim Sachsenring-GP verdichtet hatte. Martin-Manager Albert Valera hatte eingeräumt, dass eine vorzeitige Trennung von Aprilia zum Ende der Saison 2025 in den Hintergrund getreten ist und die Situation aus juristischer Sicht «sehr kompliziert» sei. Der Sport müsse nun wieder im Fokus stehen, so die Botschaft der Seite Martins.
Die riesige Welle, die sich mit dem möglichen Aprilia-Abschied des Weltmeisters aufgebaut hat, und die bereits zur Saison 2026 etliche ungeplante personelle Verschiebungen im GP-Fahrerlager nach sich gezogen hätte, ist damit sanft ausgelaufen.