Vergne und Vandoorne: Kann das gut gehen?

Von Gerhard Kuntschik
Jean-Éric Vergne und Stoffel Vandoorne

Jean-Éric Vergne und Stoffel Vandoorne

Zwei Alphatiere und Weltmeister als neue Teamkollegen: Jean-Éric Vergne und Stoffel Vandoorne verbindet nicht nur eine unerfüllte F1-Mission.

Ob das funktionieren wird? Im neu formierten Team DS Penske will in der neunten Saison der Formel-E-WM der eine seinen aktuellen Titel verteidigen, der andere seinen dritten nach 2018 und 2019 holen. Sowohl Stoffel Vandoorne als auch Jean-Éric Vergne haben eine Formel-1-Vergangenheit, die nicht ganz zufriedenstellend endete – und beide blicken immer wieder auch auf die Formel 1.

Der Franzose Vergne (mit zehn Siegen in 98 Formel-E-Rennen sowie 51 Punkten in 58 F1-Starts zwischen 2012 und 2014) bestritt schon fünf Saisonen mit dem französischen Premiumhersteller. Der Belgier Vandoorne (55 FE-Rennen mit drei Siegen, 26 Punkte in 41 F1-Rennen von 2016 bis 2018) kommt von Mercedes.

Warum er nicht in dem von McLaren übernommenen Team mit fast derselben Mannschaft blieb? «Weil die Zukunft nach dem von Mercedes früh erklärten Ausstieg unsicher war. Ich hatte den ersten Kontakt zu DS schon im Februar in Mexiko», bestätigte er in einem Mediengespräch, «außerdem ist McLaren jetzt ein Kundenteam.»

Vergne berichtete zur Saisonvorbereitung: «Das Testen verlief bisher recht gut, obwohl es am Beginn mit einem neuen Auto vieles zu verstehen gilt. Wir werden noch viel entdecken und müssen das verarbeiten. Wenn ich an den ersten Testtag mit dem Peugeot 9X8 (dem neuen WEC-Boliden, Anm.) zurückdenke, war der fürchterlich, und jetzt läuft es schon gut. Wir müssen in den nächsten Tests die Details herausfinden, an denen gearbeitet werden muss.»

Eine Umstellung muss er nicht bewältigen: «Es ist für mich dasselbe Team, weil ich mit DS ja schon bisher arbeitete. Es kamen auch einige von Techeetah mit zu uns. Es ist lang her, dass ich Techeetah als solches erkannte, für mich war es immer DS, weil alle Toptechniker von dort kamen. Das Umfeld hat sich für mich nicht geändert, so gesehen ist das ein sanfter Übergang.»

Und zum aktuellen Weltmeister als neuen Teamkollegen macht er sich im Gespräch mit speedweek.com keine Gedanken: «Ich will mir nicht überlegen, wie hart Stoffel als Teamkollege sein wird, ob er schwieriger ist als Antonio (Felix da Costa, Anm.). ich weiß nur, dass ich für ihn so schwierig wie möglich sein will.» Vandoorne begrüßt die Situation: «Ich will einen starken Partner, der mich und das ganze Team pusht. JEV (Vergne) war einer der härtesten Gegner letzte Saison. So lang wir ein gesundes Verhältnis haben, ist das ein Plus für das Team.»

Vergne will «keine Prognose für Saison neun abgeben, wir können ja die Konkurrenz noch nicht einschätzen, es gibt neue Autos und einige neue Regeln. Das erste Ziel ist jetzt, unser Auto so schnell wie möglich zu machen und uns in eine starke Position zu bringen. Aber klar setzen wir alles daran, die WM zu gewinnen.» Vandoorne meint dazu: «Ich hoffe, dass wir beide am Ende um den Titel kämpfen.»

Während Vergne als Werkfahrer beim DS-Konzernpartner Peugeot auch um den WEC-Titel und den Sieg im 100-Jahr-Jubiläum in Le Mans kämpfen wird, hat Vandoorne noch keine zweite Beschäftigung fixiert, ist aber dafür offen.

Dass sein Vorgänger als FE-Weltmeister und Teamkollege Nyck de Vries plötzlich F1-Jungstar ist, kommentiert Vandoorne so: «Nicht nur Nyck verdient sich die F1-Chance. In der Formel E gibt es noch einige, die sich diese Möglichkeit verdienen würden.» Und der 30-Jährige fügt an: «Ich werde auch nicht jünger. Aber sag niemals nie. Fernando (Alonso) ist 41. So gesehen hätte ich noch Zeit.»


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