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Max Günther bei Maserati, ein «Heimspiel»
Maserati stellt sich für den FE-Einstieg auf: Während mit Edoardo Mortara ein Routinier behalten wurde, ist der Teamkollege neu: Max Günther kommt von Nissan.
Formel E
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Seit 1957 hat Maserati werkseitig keinen Rennsport betrieben, obwohl mit Rennen alles vor über 100 Jahren in Modena begonnen hat. Zum Jahresbeginn hatten die Italiener, mittlerweile Teil des 14-Marken-Imperiums Stellantis, den Einstieg in die FIA ABB Formel-E-WM bekanntgegeben, vor einigen Wochen wurde die Übernahme der Monaco Sports Group vollzogen, die bisher als Venturi in der Elektroserie sehr erfolgreich war: Vizemeister in der vergangenen Saison acht mit Edo Mortara (Dritter) und Lucas di Grassi (Fünfter).
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Mit dem Einstieg von Maserati bei MSG änderte sich einiges. Die bisherigen Teamverantwortlichen Susie Wolff und Jérome d’Ambrosio machten Giovanni Sgro (früher bei NASCAR, GrandAm und bei den 24 Stunden von Daytona involviert) als Maserati-Sportchef und Teamboss James Rossiter, der seine aktive Laufbahn beendete, Platz. Während mit dem Italo-Schweizer Mortara (35, sechs FE-Siege in 63 Rennen) ein Routinier behalten wurde, ist der Teamkollege neu: Max Günther, deutsch-österreichischer Doppelbürger, kommt nach einer höchst durchwachsenen Saison bei Nissan zu den Monaco-Italienern. Der nahe der Tiroler Grenze im Allgäu aufgewachsene und in Monaco lebende Doppelbürger (25) gewann in Saison sechs (2020) in Santiago für Andretti-BMW sein erstes FE-Rennen als jüngster Sieger der Serie.
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Zwei weitere Erfolge folgten: 2020 beim Finale in Berlin, 2021 in New York. "Maserati ist ein großer Name, ich bin stolz, bei der Rückkehr in den großen Rennsport dabei zu sein", sagte Günther- der sich besonders auf die neuen Schauplätze Sao Paulo und Kapstadt freut. Wie für Mortara, ebenfalls Wahl-Monegasse, fährt Günther nun für ein Team aus seinem Wohnort. Mortara betonte seine italienische Seite, "da ist ein Engagement bei Maserati etwas ganz Besonderes."
Das Team wird in der Mitte Jänner in Mexiko-Stadt beginnenden Saison neun mit dem Antriebsstrang von Konzernschwester DS (wie Penske) antreten. Zum Einsatz kommt das neue Einheitsauto der dritten Generation. Derzeit wird von allen Teams privat getestet, der gemeinsame Pre-season-Test über drei Tage folgt Mitte Dezember (wie immer) in Valencia auf dem Tormo-Kurs. Nächste Woche wird Porsche sein Team und das neue Auto in Franciacorte vorstellen.
Eine lange Geschichte und viele Eigentümer Maserati wurde am 1. Dezember 1914 von den fünf Brüdern Alfieri, Bindo, Carlo, Ettore und Ernesto gegründet und baute von Beginn an Rennautos, anfangs für Diatto, ab 1926 als eigene Marke. Schon im gleichen Jahr gewann Alfieri Maserati die Targa Florio. Der berühmte Dreizack als Markensymbol entstammt dem Neptun-Brunnen in Bologna. Im Vorkriegs-Rennsport feierte Maserati auch unter neuen Eigentümern (Orsi-Familie) Erfolge gegen Auto-Union und Mercedes. 1939 und 1940 gewann Maserati als bisher einziger italienischer Hersteller mit dem 8CTF die 500 Meilen von Indianapolis.
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Von 1950 bis 1960 bestritt Maserati 68 Große Preise der Formel 1 mit neun Siegen. 1954 wurde Juan Manuel Fangio Weltmeister mit Einsätzen für Maserati und Mercedes, 1957 holte er seinen letzten WM-Titel mit den Italienern. Maserati war auch in der Sportwagen-WM engagiert. Werkseitig zog sich Maserati nach der Mille-Miglia-Tragödie 1957 (Tod von Ferrari-Pilot Alfonso de Portago, seinem Beifahrer und zehn Zuschauern) aus dem Rennsport zurück. Maserati wurde 1968 von Citroen übernommen und ging 1975 an die italienische Staatsholding GEPI und den Argentinier Alejandro de Tomaso über, der 1989 die volle Kontrolle übernahm, aber bald 49 Prozent an Fiat und 1993 alle restlichen Anteile abgab. Ab 1999 gehörte Maserati zum früheren Sportrivalen Ferrari (der selbst Fiat gehört). 2005 wurde Maserati von Ferrari getrennt und mit Alfa Romeo verbunden. Von 2004 bis 2011 war der Dreizack mit dem MC12 in der FIA GT-WM bzw. GT1-WM höchst erfolgreich, als das Vitaphone-Team von Michael Bartels sechs Team- und fünf Fahrertitel holte. Einzige österreichische Maserati-Fahrer der Neuzeit vor Günther waren Karl Wendlinger und Philipp Peter, die 2005 in MC12 von JMB Vierter bzw. Siebter der FIA-GT-Meisterschaft wurden.
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