Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Mitch Evans: «Hätte Siege gegen Titel getauscht»

Von Gerhard Kuntschik
Mitch Evans

Mitch Evans

Er gewann 2022 vier Rennen, wurde aber «nur» Vizeweltmeister – obwohl er mit dem Sieg im vorletzten Rennen in Seoul für eine Entscheidung dort im zweiten Lauf und allerletzten Saisonvergleich sorgte.

Doch Mitch Evans, für viele der beste Fahrer in der Formel-E-WM, wird in der Mitte Jänner in Mexiko-Stadt beginnenden Saison neun einen neuen Anlauf starten.

Wie auch sein Jaguar-Team - das 2022 mit 231 Punkten als Viertes der Konstrukteurs-WM die bisherige Höchstleistung seit Eintritt in die Elektroserie 2016 schaffte. Doch die Ungewissheit ist für alle gleich groß: Weil die FE alles neu aufstellt.

«Ja, das Gen3-Auto ist wohl die größte Herausforderung bisher. Die Umstellung war sehr arbeitsintensiv. Zusätzlicher Antrieb vorn, mehr Rekuperation, neues Bremssystem, neue Reifen – da gab es viel zu lernen. Das neue Auto wird auch für uns Fahrer körperlich sehr anstrengend. Und für die Fans wohl viel interessanter», sagt der 28-jährige Neuseeländer.

«Mit dem neuen Auto müssen wir jede Strecke, die wir schon kennen, wohl neu lernen. Auch wird das Verhalten beim Rad-an-Rad-Kampf interessant, da haben wir ja noch gar keine Erfahrung. Der erste Vergleich mit der Konkurrenz beim gemeinsamen Test Mitte Dezember in Valencia wird Aufschlüsse bringen. Und ich freue mich auf die Partnerschaft mit dem neuen Kundenteam Envision, das eröffnet uns weitere Möglichkeiten», ergänzt Evans im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Mit sich selbst ist der Schützling von Mark Webber im Reinen: „Vier Siege in der vergangenen Saison waren großartige Momente, auf die ich sehr stolz sein kann. In der ausgeglichenen Meisterschaft auch nur einmal zu gewinnen, ist eine Klasseleistung. Aber ich gebe zu, ich hätte lieber nur einen Rennsieg und den WM-Titel wie Stoffel (Vandoorne) gewonnen… Ich kann aber sagen, dass ich mein Bestes gegeben habe, ich brauche mir nichts vorzuwerfen. Die Rückschläge waren von mir nicht zu kontrollieren. Jetzt nehmen wir einen neuen Anlauf, die WM zu gewinnen.“

Teamkollege Sam Bird (35), elffacher FE-Prix-Sieger, stimmt zu: «Das Beispiel Mercedes und Venturi zeigte ja, wie sehr man von einer Zusammenarbeit profitieren kann. Mit Envision als Partner eröffnen sich viele Möglichkeiten, schneller besser zu werden.»

Favoriten will der Engländer noch keine nennen: «Es ist viel zu früh, um etwas vorauszusagen. In der FE fahren zehn gleichwertige Teams und 20 exzellente Piloten. Wir müssen unsere Hausarbeit vor und nach den Rennen so erledigen, dass wir das von uns angestrebte Niveau erreichen. Dann können wir die WM gewinnen.»

Die neuen Strecken (Hyderabad, Kapstadt, Sao Paulo) konnte noch kein Fahrer im Simulator erproben, weil die Software erst kurz vor den Rennen zu den Teams kommt. Und zum nun auch bei den Elektrischen eingeführten Budget Cost Cap sagt Bird emotionslos: «Da spürte ich persönlich noch überhaupt nichts. Das Team arbeitet so hart wie immer. Wir Fahrer sind ja in dieses Thema nicht eingebunden.»


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