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Formel-E-Saison 9: Alte DTM-Duelle leben auf

Von Gerhard Kuntschik
Formel-E-Saison 9: Alte DTM-Duelle leben auf

Formel-E-Saison 9: Alte DTM-Duelle leben auf

Traditionell beginnt die Formel E als erste der FIA-Weltmeisterschaften die neue Saison: Samstag ist es in Mexiko-Stadt soweit.

Neunte Saison, erste mit der dritten Generation der Autos mit deutlich mehr Leistung und vielen Innovationen. Und das Feld der 22 Piloten hat viel Qualität.

Immerhin haben sechs Fahrer auch Erfahrungen in der Formel 1 gesammelt. Sébastien Buemi, Jean-Éric Vergne (beide Toro Rosso), Pascal Wehrlein (Sauber), André Lotterer (Caterham), Lucas di Grassi (Virgin) und Stoffel Vandoorne (McLaren) fuhren Rennen, andere wie Antonio Felix da Costa oder Jake Dennis waren Test- und Simulatorfahrer in der Topklasse.

Und nicht zu vergessen: Der Westschweizer Buemi ist nicht nur Formel-E-Champion, sondern wurde mit Toyota auch drei Mal Langstrecken-Weltmeister (WEC-LMP1/Hypercar), was auch der Duisburger André Lotterer (Audi) schaffte. Da Costa und der Brite Sam Bird waren LMP2-Meister im WEC. In den Monoposto-Klassen war z. B. für Norman Nato oder den Deutsch-Österreicher Max Günther die Formel 2 die letzte Station vor dem Wechsel zu den «Elektrischen».

Apropos Günther: Der 25-jährige Allgäuer muss nach seinen Bestzeiten im allgemeinen Vorsaisontest in Valencia als Geheimtipp für den Saisonstart gelten, obwohl er diese Rolle von sich weist. Der jüngste Laufsieger der Formel E erklärte in einer Medienrunde: «Ich habe mich im neuen Team schnell zurechtgefunden. Es gibt zu Beginn der Gen3-Ära viele Fragezeichen, aber unsere Ziele sind klar: Wir wollen möglichst viele Rennen gewinnen.»

Günther, der in der vergangenen Saison bei Nissan ein durchwachsenes, nein, enttäuschendes Jahr erlebte, kam bei Maserati unter.

Die italienische Traditionsmarke mit dem Dreizack macht ab nun das, was Alfa Romeo in der Formel 1 bei Sauber macht: Namensgeber aus Marketinggründen. Der Antrieb kommt vom Stellantis-Konzernpartner DS.

Das Einsatzteam ist die bisherige Venturi-Mannschaft, die von der Monaco Sports Group (MSG) von Scott Swid und José Aznar Botella übernommen wurde, die 2022 Vize-Weltmeister geworden war. Der Genfer Edoardo Mortara, Ex-DTM-Siegfahrer, wurde weiterverpflichtet. Er war 2022 WM-Dritter und 2021 Vizechampion und meinte mit Zuversicht: «Heuer kann noch besser werden.»

Die Teamführung wechselte allerdings. Nach dem Ausscheiden von Susie Wolff und Jérome d’Ambrosio ist der frühere Honda- und Force-India-Testfahrer James Rossiter (39) der neue Teamchef.
Nach dem Ausscheiden von Techeetah und dem Wechsel der DS-Mannschaft zu Penske muss dieses «Superteam» als weiterer Favorit gelten, haben die beiden Piloten Vergne und Vandoorne doch schon drei FE-Titel geholt – der Belgier ist Titelverteidiger.

Neu in der Startaufstellung sind McLaren mit dem in die Formel E zurückkehrenden René Rast und das Team Abt-Cupra. McLaren übernahm die Weltmeister-Mannschaft von Mercedes, fährt aber als Kundenteam mit Nissan-Antrieb. Abt (früher das Audi-Team) wiederum setzt auf eine Zusammenarbeit mit Mahindra. Dass Cupra zunächst als Namensgeber dabei ist, weist auf ein baldiges größeres Engagement einer zweiten Marke des Volkswagenkonzerns neben Porsche hin. Erstmals haben auch Jaguar mit Virgin und Porsche mit Andretti Kundenteams.

In der neuen Saison treffen nicht nur Champions aus WEC und FE aufeinander, sondern es leben auch alte DTM-Rivalitäten auf: Immerhin haben Rast (3) und Wehrlein vier Tourenwagen-Titel eingefahren, oft nach hartem Kampf mit den neuen Abt-Cupra-Teamkollegen Robin Frijns und Nico Müller sowie Edo Mortara. Und auch der FE-Champion von 2020 und neue Porsche-Werkfahrer Antonio Felix da Costa gewann schon in der «alten» DTM.

Formel E-Feld 2023:

TCS Jaguar: Sam Bird (GBR/36 Jahre), 98 Rennen/elf Siege/6 Pole positions; Mitch Evans (NZL/28), 79/6/3
Envision Virgin-Jaguar: Sébastien Buemi (SUI/34), 98/13/14, ein Titel (2016); Nick Cassidy (NZL/28), 31/1/4
TAG Heuer Porsche: Antonio Felix da Costa (POR/31), 96/7/8, ein Titel (2020); Pascal Wehrlein (GER/28), 48/1/3
Avalanche Andretti-Porsche: Jake Dennis (GBR/27), 31/3/3; André Lotterer (GER/41), 67/0/2
Mahindra: Lucas di Grassi (BRA/38), 100/13/3, ein Titel (2017); Oliver Rowland (GBR/30), 56/1/5
Nissan: Sascha Fenestraz (FRA/23), 1/0/0; Norman Nato (FRA/30), 17/1/0
Abt Cupra-Mahindra: Robin Frijns (NED/31), 76/2/1; Nico Müller (SUI/30), 17/0/0
Maserati MSG-DS: Max Günther (GER/AUT/25), 52/3/0; Edoardo Mortara (SUI/ITA/36), 63/6/2
Neom McLaren-Nissan: René Rast (GER/36), 22/0/0; Jake Hughes (GBR/28), 0/0/0
Nio 333: Sergio Sette Camara (BRA/24), 36/0/0; Dan Ticktum (GBR/23), 16/0/0
DS Penske: Stoffel Vandoorne (BEL), 55/3/7, ein Titel (2022); Jean-Éric Vergne (FRA/32), 98/10/15, zwei Titel (2018, 2019)

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