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Nico Müller: «Die grösste mentale Herausforderung»

Von Vanessa Georgoulas
Nico Müller sagt über die Formel E: «Man fährt hier ganz anders als in anderen Rennserien»

Nico Müller sagt über die Formel E: «Man fährt hier ganz anders als in anderen Rennserien»

Für den Sieg bei der Formel-E-Premiere in Tokio reichte es Nico Müller nicht ganz. Mit dem sechsten Platz sammelte der Schweizer aus dem Abt Cupra Formula E Team aber seine ersten Punkte in dieser Saison.

Das erste Formel-E-Rennen in Tokio entschied Maximilian Günther für sich, mit dem deutsch-österreichischen Maserati-MSG-Fahrer durften der Zweitplatzierte Nissan-Pilot Oliver Rowland und Jake Dennis aus dem Andretti Formula E Team aufs Podest. Den sechsten Platz durfte Nico Müller bejubeln, der damit seine ersten acht Punkte in dieser Saison einfuhr.

Der Schweizer legte den Grundstein dafür im Qualifying, in dem er sich den achten Platz sicherte. Losfahren durfte er aber wegen der Strafversetzung von Mitch Evans von Startplatz 7. Gleich zu Beginn des Rennens büsste Müller zwar mehrere Positionen ein. Diese machte er im Verlauf des Rennens aber wieder wett.

Nach der Zielankunft erklärte er im SPEEDWEEK.com-Gespräch zum Start: «Es ist schon fast normal, dass es auf diesen engen Strecken staut, ich war lange neben Pascal Wehrlein, bis zur vierten Kurve, und danach staute es innen in der sechsten Kurve, wodurch ich zwei Positionen verlor.»

Der 32-Jährige, der bereits in vielen verschiedenen Motorsport-Serien unterwegs war, sagt über die rein elektrische Formelsport-Serie: «Man fährt hier ganz anders als in anderen Serien. Du musst am Steuer über so viel nachdenken und die Energie managen, und das auf Rennstrecken, die keine Fehler verzeihen. Mental ist das wohl die grösste Herausforderung, die du am Steuer haben kannst. Das ist nicht einfach.»

Unterstützung bekommt er dabei von seinem Team. «Als Fahrer versuchst du natürlich, auf das Team zu hören, denn es hat den Überblick über das ganze Rennen, als Fahrer bekommst du mit, was um dich passiert, aber manchmal ist es auch wichtig zu wissen, was weiter weg passiert», betont Müller.

Immerhin bereiten die Reifen im Rennen keine grossen Kopfzerbrechen. Im Qualifying sind diese jedoch durchaus ein wichtiger Faktor. «Du musst sie ins Arbeitsfenster bringen, das ist fast die grösste Herausforderung, im Rennen bauen die Reifen weniger stark ab und sind konstant, deshalb sind sie da kein so grosses Thema», schildert der Abt-Cupra-Formel-E-Pilot.

Beim nächsten Rennen in Misano erwartet Müller eine ganz andere Herausforderung als in Japan: «Es ist eine ganz andere Streckencharakteristik, das Rennen wird sicher deutlich schneller und flüssiger. Wir müssen mal im Simulator schauen, was uns erwartet, da bin ich diesen Kurs noch nicht gefahren, deshalb kann ich da noch nicht zu sehr ins Detail gehen. Aber natürlich lautet das Ziel, auf dem Ergebnis hier aufzubauen und wieder ein starkes Qualifying zu zeigen und Punkte zu holen. Denn wir haben zwar einen kleinen Rückstand, was das Gesamtpaket angeht, aber seit São Paulo haben wir eine schöne Tendenz gesehen. Es wäre schön, wenn wir diese weiter fortsetzen können.»

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