Dan Ticktum: Erster Formel-E-Sieg in Jakarta

Dan Ticktum feierte in Jakarta seinen ersten Formel-E-Sieg
«Natürlich bin ich überglücklich, ein Formel-E-Rennen gewonnen zu haben», jubelte Dan Ticktum nach dem 12. Lauf der Formel-E-Serie in Jakarta. Und er fügte selbstbewusst an: «Ich wusste immer dass ich das kann.» Der Brite, der seit bald vier Jahren in der rein elektrischen Formel-Serie unterwegs ist, hatte sich den Sieg von Startplatz 5 erkämpft.
Und der 26-Jährige, der am Ende ein Duell mit dem Zweitplatzierten Edo Mortara für sich entschieden hatte, betonte: «Ich glaube, viele Leute haben vergessen, dass ich früher auf der Formelsport-Nachwuchsleiter ganz gut unterwegs gewesen war.» Nun werde er halt erneut den Beweis für seine fahrerischen Qualitäten erbringen, ergänzte er strahlend.
Ticktum lobte sein Team für die jüngsten Fortschritte, und erklärte: «Wir hatten keinen so guten Start in die Saison, und ich war am Anfang schon etwas enttäuscht. Aber wir haben uns Schritt für Schritt verbessern können, und seit Miami geht es steil bergauf. Ich bin unglaublich stolz auf unsere Mannschaft.»
Mortara kämpfte hingegen mit gemischten Gefühlen, der Mahindra-Pilot erklärte: «Ich bin etwas enttäuscht für das Team, weil ich denke, dass mehr drin gewesen wäre, aber für mich persönlich bin ich glücklich. Dieses Podium hat lange auf sich warten lassen, und wenn ich zurückblicke, gab es mehrere Momente, in denen wir mit etwas mehr Glück das Ergebnis hätten drehen können. Trotzdem bin ich super zufrieden mit dem Rennen.»
Freude pur herrschte hingegen beim Drittplatzierten Nico Müller. «Sehr gut! Wir hatten die ganze Saison hindurch immer ein gutes Tempo im Rennen, aber das Qualifying war immer unsere Achillesferse. Doch diesmal hatte ich das Gefühl, dass ich ein gutes Auto hatte. Allerdings musste ich einen kleinen Fehler im Qualifying teuer bezahlen. Doch im Rennen konnte ich mich schon am Anfang nach vorne kämpfen und danach hatten wir etwas Glück mit der Strategie, die wir aber auch gut umgesetzt haben.»
«Wir nutzten jede Chance, nach vorne zu kommen, und am Ende hatte ich ein gutes Tempo. Ich bin sehr zufrieden und freue mich riesig für das gesamte Team und meine Crew, die diesen Podestplatz redlich verdient hat. Ich hoffe, dass wir diesen Schwung in die letzten vier Rennen mitnehmen können», erklärte der 33-jährige Schweizer.
Das Rennen hatte lange Jake Dennis angeführt, doch Ticktum konnte sich am Polesetter vorbei kämpfen. Für den Andretti-Piloten kam es noch schlimmer, am Ende sah er die Zielflagge nicht. Das gleiche Schicksal ereilte Nyck de Vries, der mit technischen Problemen ausfiel. Besser lief es für António Félix da Costa, Nick Cassidy, Taylor Barnard, Sam Bird, Sébastien Buemi, Robin Frijns und Oliver Rowland, die auf den restlichen Top-10-Positionen frische Punkte bejubeln durften.
WM-Leader Rowland konnte zunächst Positionen gewinnen, doch eine Strafe, die er für einen Kontakt mit Maximilian Günther kassierte, sorgte dafür, dass er nur einen Punkt holte. Weil sein Verfolger Pascal Wehrlein leer ausging, kann der Nissan-Pilot den Titel bereits beim nächsten Kräftemessen in Berlin holen.