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Saison 12: Abschied von McLaren, Premiere für Citroën

Von Gerhard Kuntschik
Die 12. Formel-E-Saison wird spannend: McLaren zieht sich zurück, Citroën steigt ein – und die Fahrer mischen kräftig durch. Von Nick Cassidy über Nico Müller bis Jean-Éric Vergne: Kaum ein Cockpit bleibt, wie es war.

Drei Monate nach dem Londoner Finale der Saison 11 hat das zwölfte Rennjahr der Formel E mit den allgemeinen Testfahrten in dieser Woche auf dem Circuit Ricardo Tormo von Valencia – der vor Jahresfrist wegen Überschwemmungen nicht befahrbar war (es wurde nach Madrid-Jarama ausgewichen). Zum letzten Mal kommen die Gen3-Evo-Boliden zum Einsatz, ab 2026/27 folgt die vierte Generation der Elektrorenner.

Auch wenn sich technisch kaum etwas verändert, war die Off-Season bemerkenswert. Der Rückzug von McLaren aus der Formel E, selbst aus dem Ex-Championsteam von Mercedes hervorgegangen, reduziert das Feld auf zehn Teams. Und dabei fällt der Namenswechsel im Stellantis-Imperium auf, denn aus Maserati wurde nun Citroën – erstmals in der 106-jährigen Geschichte des 1919 von André Citroën gegründeten Unternehmens tragen Formel-Autos diesen Namen.

Die Franzosen treten damit gegen die zweite Konzernmarke DS, die frühere eigene Submarke, an. Sie beginnen mit neuer Fahrerpaarung: Mit dem einzigen Zweifach-Weltmeister Jean-Éric Vergne, der von DS Penske wechselte, und dem bisherigen Jaguar-Star Nick Cassidy, der auch auf der Langstrecke (WEC) mit Peugeot nun für den Stellantis-Konzern antreten wird.

Der dritte spektakuläre Fahrertransfer betraf António Félix da Costa. Der Portugiese wechselte nicht nur von Porsche zu Jaguar als Cassidy-Nachfolger, sondern wird auch bei der Rückkehr in die Doppelrolle in der WEC (bei Alpine) dessen Gegner sein.

Porsche wiederum behielt den Thuner Nico Müller im Werkskader und transferierte ihn vom Kunden Andretti auf den freien Platz im Werksteam. Apropos Porsche: TAG Heuer scheidet als Titelsponsor aus, bleibt aber Partner. Dazu haben die Stuttgarter mit TDK einen neuen hinzugeholt. Nach dem Rückzug aus der WEC zum Ende der laufenden Saison (8. November, Bahrain) konzentriert sich der Porsche-Werkssport nun voll auf die Langstrecke in Amerika (IMSA) und die Formel E.

Der Brasilianer mit kleinen österreichischen Wurzeln, Felipe Drugovich, ersetzt Müller bei Andretti-Porsche an der Seite von Ex-Champion Jake Dennis. Seine Formel-1-Ambitionen (bei Aston Martin) sind damit wohl passé. Nach Saison 11 ist das Formel-E-Abenteuer von David Beckmann vorerst vorbei, er wurde von Cupra Kiro verabschiedet und durch Rookie Pepe Marti ersetzt.

Vergnes geräumtes Cockpit bei DS Penske nimmt Jungstar Taylor Barnard ein, der von McLaren kommt und neuer Teamkollege von Max Günther ist. Bei Envision erhielt Dauerbrenner Sébastien Buemi mit dem bisherigen Reservisten Joel Eriksson, der schon 2023/24 zwei Mal eingesprungen war, einen neuen Partner. Er ersetzt Robin Frijns.

Mit Nissan (Weltmeister Oliver Rowland und Norman Nato), Mahindra (Nyck de Vries und Edo Mortara) und Abt-Lola-Yamaha (Lucas di Grassi und Zane Maloney) behielten nur drei Teams ihre Fahrerbesetzung. Und zum Thema «Sag niemals nie»: Der frühere Weltmeister Stoffel Vandoorne, der bei Maserati/Citroën überflüssig wurde, unterschrieb als Reservist bei Jaguar, wo auch Tom Dillmann Ersatzfahrer ist.

Auf der Chefetage ist der Neue bei Jaguar ein alter Bekannter: Ian James, früher Mercedes und zuletzt McLaren, ersetzt den zu McLarens WEC-Projekt gewechselten Langzeit-Chef James Barclay. Bei Cupra Kiro rückt Russell O’Hagan zum Teamchef auf, da der bisherige Boss Alex Hui eine Beraterrolle einnimmt. Renndirektor ist der zweimalige DTM-Meister Gary Paffett.

Am Freitag gehen die Tests mit dem «Damentag» (mit der 20-jährigen Dornstedterin Janina Schall bei Porsche) zu Ende. Die Saison 12 der Formel E beginnt am 6. Dezember wieder im Sambadrome von São Paulo. Nach Mexiko-Stadt (10. Januar) folgt am 31. Januar Miami, diesmal aber nicht im Infield des Homestead-Ovals (wo es 2025 chaotisch zugegangen war), sondern auf dem Formel-1-Kurs des Miami Autodroms beim Hard Rock-Stadion.

Nach dem Doppel in Jeddah (13./14. Februar) folgt die Rennpremiere in Madrid – aber nicht in der Stadt wie die Formel 1, sondern auf der Old-School-Strecke Jarama (21. März). Früher als zuletzt kommt das Doppel in Berlin-Tempelhof (2./3. Mai), gefolgt von Monaco (16./17. Mai) und der Rückkehr nach China in Sanya (20. Juni) sowie Schanghai (4./5. Juli). In Asien geht es in Tokio weiter (25./26. Juli), ehe das Finale wieder in London (15./16. August) stattfindet.

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