Formel 1: Verblüffendes über Hülkenberg

Pascal Wehrlein: «Was wäre gewesen, wenn…»

Von Gerhard Kuntschik
Evans siegte im ersten Formel-E-Lauf in Berlin vor Wehrlein und Mortara

Evans siegte im ersten Formel-E-Lauf in Berlin vor Wehrlein und Mortara

Keine WM-Party für Oliver Rowland und Nissan in Berlin, dafür neue Hoffnung für Pascal Wehrlein und Porsche: Das viertletzte Saisonrennen verschob die Entscheidungen und beendete die Durststrecke von Mitch Evans.

87 Punkte Vorsprung hätte Oliver Rowland Samstag nach dem ersten der beiden Berliner E-Prix benötigt, um vorzeitig Champion zu sein. Doch mit nur noch 50 Zählern Vorsprung ging er in den zweiten Lauf, der im Gegensatz zum ersten ohne Pit Boost ablief. Rowland wurde in der Schlussphase Opfer einer Berührung mit Stoffel Vandoorne (Maserati), hatte aber im Kampf um die Podestplätze keine Rolle gespielt.

So konnte Titelverteidiger Pascal Wehrlein mit Platz 2 hinter Evans seine und die Position von Porsche in der Team- und Herstellerwertung verbessern, sogar mit Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde. Doch es blieben gemischte Gefühle, wie der Sigmaringer zugab: «Von Platz 9 auf 2 ist gut, aber ich hätte auch einen besseren Startplatz ohne die Strafe gehabt.» Denn für die unnötige Kollision mit Teamkollegen António Félix da Costa im (einzigen) freien Training wurde Wehrlein drei Ränge zurückversetzt.

Mit dem zweiten Attack-Mode knapp vor dem Ende der 41 Runden (zwei mehr wegen Safety-Car-Phasen) kam er an den mit bis zu 5 Sekunden führenden Jaguar-Piloten noch heran, doch Evans rettete seinen 14. Sieg in der Formel E (nun gleichauf mit Sébastien Buemi) ins Ziel.

Unglaublich: Es waren die ersten Punkte des Neuseeländers seit dem Auftaktsieg im Dezember in São Paulo! Und Evans hatte auch die «Pole» als Schnellster im Qualifying geholt, das wegen der Regen-Verzögerung ohne die Duell-Play-offs gewertet wurde. «Ich habe diesen Sieg nicht erwartet. Aber Nicks Erfolg zuletzt in Schanghai zeigte schon, dass wir nach schwierigen Monaten auf dem richtigen Weg sind.» Evans gab auch zu, dass ihm «kleine Bremsprobleme» im Finish zusetzten, doch er blieb souverän.

Da Costa hatte ein Doppelpodium für Porsche in den Händen, doch ein etwas zu aggressives Manöver im Finish gegen Jake Hughes (Maserati) brachte ihm eine 5-sec-Strafe, die ihn von Platz 2 auf 10 (!) zurückwarf – und somit 14 Punkte kostete. Dadurch ist der Portugiese, dessen Abgang von Porsche nach dem Finale noch nicht vom Team bestätigt wird, in der WM nur noch Vierter hinter dem Samstag viertplatzierten Taylor Barnard (McLaren). Den Platz auf dem Podium hinter Evans und Wehrlein holte Edo Mortara für Mahindra, der schon zuletzt in Jakarta Zweiter gewesen war.

Sogar jene, die wegen Strafen (nach Wechsel von technischen Teilen) ans Ende des Feldes zurückversetzt wurden und noch dazu einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen mussten, holten nach taktisch klugen Rennen Punkte: Cassidy (Jaguar) kam vom letzten auf den fünften Platz, Buemi (Envision) wurde vor seinem Landsmann Nico Müller (Andretti) Siebter. Max Günther hielt als Sechster nach Jean-Éric Vergnes Ausscheiden die Penske-Fahne hoch, kämpfte aber zeitweise auch um einen Podiumsplatz – doch seine Attack-Modi waren zu früh verbraucht. Jakarta-Sieger Dan Ticktum holte für Kiro-Porsche als Neunter wieder Zähler.

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