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Daytona-Test: SunTrust dominiert Vortest

Von Oliver Runschke
Action Express gehört 2012 zu den Favoriten

Action Express gehört 2012 zu den Favoriten

SunTrust-Chevy-Pilot Max Angelelli holt sich die Bestzeit beim Vortest zurück, Ferrari beeindruckt in der GT-Klasse.

Zuerst gilt es im Hinblick auf die Ende Januar (28./29.) anstehenden 24h von Daytona mal mit zwei PR-Märchen aufzuräumen, damit wir uns in diesen Monat damit nicht mehr beschäftigen müssen. Die 2012er Edition des Langstreckenklassikers im Norden Floridas ist mitnichten der 50. Geburtstag oder die 50. Auflage des Rennens, wie es die Grand-Am so gerne verkauft. 1962 wurde in Daytona lediglich das erste internationale Sportwagenrennen über eine 3h-Distanz ausgetragen, das seinerzeit zur Markenweltmeisterschaft zählte (Sieger: Dan Gurney im Lotus 19). Das erste 24h Rennen ging 1966 über die Bühne (Sieger: Miles/Ruby, Ford Mk. II), 1974 wurde wegen der Ölkrise pausiert. Zweitens: Eigentlich gehört die verwirrende Bezeichnung Corvette DP verboten, der Name fällt in die Abteilung Etikettenschwindel. Denn bei der dritten Generation der DP´s ist das Chassis weiterhin von Riley, Dallara und Coyote. Nur der Motor ein Chevy-V8. Und die Karrosse stilisiert einige Corvette-Designelement. Sprechen wir also maximal von Chevy-DPs, das trifft es eher.

So, genug der Besserwisserei und zum sportlichen Geschehen. In der vorletzten Testsession am Sonntagmorgen holte sich Max Angelelli im SunTrust-Dallara-Chevy die Gesamtbestzeit mit 1:41,142 von Action Express-Pilot Darren Law zurück. Am Nachmittag im finalen Training setzte Christian Fittipaldi im Action Express-Coyote-Chevrolet die letzte Bestzeit mit 1:41,657.

Die fünf Chevy-angetriebenen DPs markierten beim Test die fünf schnellsten Zeiten. SunTrust lag vor den beiden AEX-Coyote, dahinter folgten der Gainsco-Riley und der Spirit of Daytona-Coyote. Erstaunlich ist das kaum, waren doch alle Chevy-Teams im Gegensatz zu der Konkurrenz mindestens zwei Mal zuvor in Daytona testen und somit grundsätzlich besser aussortiert. Ganassi probierte den neuen Riley in Daytona erstmals aus und Starworks rückte gar noch mit dem alten Riley-Ford aus, da das neue Chassis noch nicht fertig ist.

Was sagt uns das Testergebnis als Prognose für das Rennen? Herzlich wenig. Die fünf Chevrolet-Teams galten auch vor dem Test ohnehin aufgrund ihrer fahrerisch hochkarätigen Besatzung zu den Favoriten. Und auch beide Ganassi-Riley-BMW muss man wie immer auf dem Zettel haben. Die DPs mit Ford-Power aus dem Lager von Starworks und Michael Shank sind fahrerisch zu unhomogen besetzt und der Rest setzt auf von der Grand-Am beschnittenen DPs der bisherigen Generation.

Wesentlich enger geht es in der GT-Klasse zu. Die beiden Bestzeiten am letzten Testtag gingen an den Alex Job-Porsche von Holzer/Collard/Leitzinger/MacNeil (1:49,423) und den Extreme Speed-Ferrari 458 Grand-Am mit Guy Cosmo (1:49,337). Die am Samstag von Toni Vilander im Risi-Ferrari aufgestellte Bestmarke (1:49,293) vermochte am Sonntag niemand mehr zu unterbieten.

In dem grossen - nicht weniger als 46 GT-Boliden testeten am Wochenende - und vor allem fahrerisch hochkarätig besetzten GT-Feld Favoriten zu benennen ist möglich, würde aber den Rahmen dieses Textes sprengen. Über den starken Ferrari schwebt in ihrem Daytona-Debütjahr noch der Malus der Unzuverlässigkeit, ein Problem das die gefühlten Zillionen von extrem schnellen Porsche nicht haben. Auch die Camaro von Stevenson und Autohaus muss mit auf der Rechnung, haben so wie die mit BMW-Werksfahrern besetzten BMW M3 von Turner. Einzig die Mazda RX-8 blieben beim dreitägigen Test noch zurückhaltend, doch das dürfte sich in drei Wochen beim Rennen drastisch ändern. Denn unter den Strengen Augen der Regelmacher beim Vortest übertrieben schnell zu sein, war in Daytona noch nie von Vorteil.

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