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Christian Hülshorst: «Letzte Kurve, ich vorbei, Sieg»

Von Rudi Hagen
Christian Hülshorst, hier vor Fabian Wachs, beendet bald seine Karriere

Christian Hülshorst, hier vor Fabian Wachs, beendet bald seine Karriere

Christian Hülshorst wird am Himmelsfahrtstag zum letzten Mal in seiner Karriere auf dem Westfalenring in Lüdinghausen ein Rennen bestreiten. Zu Pfingsten tritt er noch auf dem Bergring in Teterow an. Danach ist Schluss.

Für Christian Hülshorst, allseits nur «Hülse» genannt, ist nach seiner 30. Bahnsportsaison Schluss mit der Rennerei. Der mittlerweile 46 Jahre alte Westfale aus Lüdinghausen will vielleicht noch zwei oder drei Rennen fahren, dann ist seine aktive Karriere beendet. Seinem AMSC Lüdinghausen will er aber auch weiterhin treu bleiben, im Vorstand ist er schon seit geraumer Zeit als Touristikwart tätig.

Letztlich ausschlaggebend für Hülses Rückzug sind die Folgen eines bösen Sturzes Anfang August 2022. Beim Grasbahnrennen im holländischen Aduard war er in die Planke gekracht und hatte sich dabei den Oberschenkel gebrochen. Nach erfolgreicher Operation im Groninger Klinikum ließ sich der Lüdinghausener Sympathieträger allerdings nur drei Wochen später schon wieder als Zuschauer inmitten seines Fanclubs beim Langbahn-GP in Scheeßel auf der Tribüne sehen. Typisch.

Rennen fahren war danach allerdings erstmal nicht angesagt. Bei seinem Heimrennen in Lüdinghausen, wie jedes Jahr traditionell am ‚Vatertag’ im Mai, war Christian Hülshorst dann wieder mit seiner Nummer 41 am Start. Am Ende wurde er Fünfter, immerhin. Auf einen Sieg auf dem Westfalenring in der Internationalen Lizenzklasse muss er aber weiter warten.

«Ich fühle mich nach meinem Beinbruch nicht mehr ganz so sicher wie in früheren Jahren », stellt Hülshorst im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest, «frei fahren konnte ich ohne Probleme, aber wenn es nach dem Start auf die erste Kurve zuging, bin ich etwas verhaltener gewesen, die Aggressivität und der letzte Biss fehlten. Man versucht zwar, so einen Sturz und die Verletzung zu verdrängen, aber ob man es will oder nicht, es bleibt doch irgendwie im Hinterkopf.»

Trotz allem habe er aber immer noch Spaß am Sport. Doch der ganze finanzielle und zeitliche Aufwand, dazu leichte Beschwerden im Bein, nachdem vor Weihnachten der Nagel entfernt wurde, ließen den Entschluss gemeinsam mit der Familie reifen, dem aktivem Rennsport adé zu sagen.

Hülshorst: «Zwei oder drei Rennen fahre ich noch. Eines zur Vorbereitung in Balkbrug oder Vries und dann mein letztes Rennen auf meiner Heimbahn in Lüdinghausen und eventuell noch auf dem Bergring in Teterow, wo ich ja immer prima zurecht kam.»

Sein allererstes Rennen bestritt Christian Hülshorst übrigens auf eben diesem Westfalenring im Jahr 1995 als B-Lizenzler. Wenn man es genau nimmt, durfte er dann doch nicht im Rennen mitfahren. Warum? «Ich habe mich nicht qualifiziert, es war ganz knapp», blickt er zurück, «damals waren die Startfelder noch voller Bewerber.»

Ein Jahr später an gleicher Stelle lief es dann besser. Sieg für Christian Hülshorst in der B-Lizenz. «Das war geil», schwärmt er noch heute, «Ronny Reuwer, Helge Hü und ich bogen punktgleich im letzten Lauf in die letzte Kurve ein, ich vorbei und Sieg. Einmalig.»

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