Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Evergreen Bernd Diener feiert seinen 65. Geburtstag

Von Manuel Wüst
2024 fuhr Bernd Diener seine letzten Rennen – mit 64

2024 fuhr Bernd Diener seine letzten Rennen – mit 64

«Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an», lautet ein Hit von Udo Jürgens. Wenn man an den heutigen Jubilar Bernd Diener denkt, darf man sich fragen, ob er dann noch mal aufs Langbahn-Bike steigt.

In Gengenbach bei Offenburg, der Nachbargemeinde von Berghaupten, wurde Bernd Diener am 19. Juni 1959 geboren, kam wie seine Brüder Ludwig, Hubert, Heinrich und Walter (in Schwarme tödlich verunglückt) zum Bahnsport und war jahrelang das Aushängeschild des lokalen MSC Berghaupten. Nach seinem Rücktritt im Jahr 2022 war dann doch noch nicht Schluss, denn Diener fuhr beim Grasbahnrennen in Berghaupten und beim Finale der Deutschen Meisterschaft in Herxheim 2024 mit und auch nicht hinterher. In Berghaupten lag er beim abgebrochenen Rennen punktgleich auf Rang 4, beim abgebrochenen Finale der Langbahn-DM in Herxheim war Diener nach zwei Durchgängen auf Rang 2, trotz seiner damals 64 Jahre.

Seine größten Erfolge feierte der inzwischen 65-Jährige Ende der 1990er-Jahre sowie im ersten Jahrzehnt der 2000er. 1986 stand Diener erstmals in einem Weltfinale und beendete dieses in Pfarrkirchen auf dem siebten Rang. Zehn Jahre später, bei seiner sechsten Finalteilnahme, beim letzten Eintagesfinale der Geschichte, feierte er in Herxheim seinen größten Erfolg. Der Schwarzwälder ging mit einem Punkt Rückstand auf Gerd Riss in den Endlauf und hätte mit einem Sieg über den Schwaben ein Stechen um den WM-Titel erzwingen können. Doch Riss war an diesem Tag unbezwingbar, Diener freute sich auch über Silber.

Weitere Erfolge ließ der Badener mit WM-Bronze 2004, zwei Mannschafts-WM-Titeln in den Jahren 2008 und 2012 sowie dem Gewinn der Grasbahn-Europameisterschaft 1999 folgen. Die Deutsche Langbahn-Meisterschaft gewann Diener im Jahr 2000 in Scheeßel. Im Langbahn-GP sowie der Grasbahn-EM und der Deutschen Langbahnmeisterschaft errang er weitere Platzierungen auf dem Siegerpodest und gewann in Deutschland mehrere Gold- und Silberhelme sowie prestigeträchtige Trophäen wie die «Silberne Rose» der Stadt Zweibrücken, den «Goldenen Fasan» in Klein-Krotzenburg und die Norddeutsche Bahnmeisterschaft.

Diener war nie ein Mann der Show und großen Worte, drehte dafür aber auf der Bahn entsprechend auf und gehörte zu den schnellsten Langbahnfahrern, die wir in Deutschland hatten. SPEEDWEEK.com wünscht dem Schwarzwälder zu seinem Geburtstag alles Gute, mit den besten Wünschen für den Bahnsport-Ruhestand halten wir uns noch etwas zurück.


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