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Riss: Die nächste Generation

Von Susi Weber
Erik (links) und Mark Riss

Erik (links) und Mark Riss

Erst jüngst sind Mark und Erik Riss dem AMC Memmingen beigetreten. Die Söhne des Rekord-Langbahn-Weltmeisters Gerd Riss mischen bereits im ersten Jahr die Bahnsport-Szene auf.

Mehr als 30 Jahre Bahnsport, acht Einzel- und drei Team-Weltmeisterschaftstitel, 23 Mal Deutscher Meister, einmal Grasbahn-Europameister - das war und ist Gerd Riss. 2010 verletzte sich der Rekord-Weltmeister, der sich nicht zuletzt mit dem Memminger Robert Barth über lange Zeit spektakuläre Duelle geliefert hat, schwer. Das Comeback, die Rückkehr auf die geliebte Bahn, scheiterte. 2011 musste Gerd Riss gesundheitsbedingt seinen Rücktritt erklären.

2012 war er wieder da - in neuer Funktion und an der Seite seiner Söhne Mark (17) und Erik (16). Im Herbst 2011 hatten beide an verschiedenen Trainingsläufen teilgenommen, im Winter fiel die Entscheidung. Gedrängt hat die beiden keiner. Gerd Riss: «Es war ganz allein Marks und Eriks Wille, mit dem Bahnsport zu beginnen.»

Die Motorsportvereinigung Herxheim streckte ihre Fühler aus. Beide kamen im Speedway-Zweitligateam des Pfälzer Traditionsvereins unter, dem auch Vater Gerd angehörte. Dort haben sich die Riss-Söhne inzwischen zu Stützen des Teams gemausert. In Olching fuhren die Riss-Brüder 18 von 27 Punkten ein und sorgten damit für einen dritten Rang und den ersten Matchpunkt des Teams. Das persönliche Resultat hätte dabei durchaus noch besser ausfallen können, wäre Mark Riss nach seinem Laufsieg im Finallauf der punktbesten Fahrer nicht nachträglich wegen eines verlorengegangenen Maschinenteils ausgeschlossen und Erik nach einem Sturz disqualifiziert worden.

Beiden wird in Fachkreisen eine gute Karriere prognostiziert. Beide haben in dieser Saison schon mehrfach bewiesen, dass sie als Neulinge den Etablierten der B-Lizenz-Soloklasse das Fürchten lehren können. Mark Riss bezahlte seinen Ehrgeiz in diesem Jahr auch schon mit einer Verletzung. Der Schlüsselbeinbruch in Landshut ist allerdings verheilt. Memmingen - und damit das erste Heimrennen der aus Bad Wurzach stammenden Riss-Brüder - kann kommen.

«Ich finde es gut, dass die Jungs jetzt hier beim AMC Memmingen eine sportliche Heimat haben», sagt Gerd Riss. «Wir wohnen hier in der Region und sind gemeinsam mit den Fans hier im Allgäu froh, dass es in Memmingen noch ein Rennen gibt und der Motorsport weiterlebt.»

Mit grosser Freude wiederum wurde diese Botschaft in den Reihen des AMC Memmingen aufgenommen. «Für uns ist es eine Bereicherung, solch junge und talentierte Fahrer in unseren Reihen zu haben», sagt Rüdiger Skuppe, zweiter Vorsitzender des AMC Memmingen. «Ich bin total begeistert, dass die Familie Riss uns ihr Vertrauen geschenkt hat.»

Bei der Präsentation der Clubfahrer im Rahmen des Grasbahnrennens am Sonntag werden im Übrigen nicht nur Mark und Erik Riss zu sehen sein. Auch Gerd Riss wird mit dabei sein. Auch er hat seine Mitgliedschaft erklärt - und schlägt damit die Brücke zweier Bahnsport-Generationen, die bereits Geschichte schrieben und eine solche mit grosser Wahrscheinlichkeit noch vor sich haben.

Info: Start des 35. Memminger Grasbahnrennens am 12. August am Airport Memmingen ist um 13.30 Uhr. Das Training beginnt um 10.30 Uhr. Schon am Samstag, 11. August, wird der AMC Memmingen von 9 bis 14 Uhr mit einem Stand am Weinmarkt in der Memminger Innenstadt mit seinen Clubfahrern Richard Speiser, Tommy Kunert, Mark und Erik Riss und Nina Rudloff präsent sein. Alle weiteren Informationen wie Fahrerfelder, Eintrittspreise, Anfahrtswege oder anderes können unter www.grasbahn.com oder www.amc-memmingen.de abgerufen werden.

Weshalb der vierfache Weltmeister Robert Barth den meisten deutschen Fahrern eine grundlegend falsche Denkweise attestiert, lesen Sie in seiner exklusiven Kolumne in Ausgabe 34 der Wochenzeitschrift SPEEDWEEK – seit 7. August für 2,20 Euro / Fr. 3.80 im Handel!

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