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IDM-Manager über Reiterberger, EWC und neue Preise

Von Esther Babel
IDM-Serienmanager Normann Broy

IDM-Serienmanager Normann Broy

Normann Broy führt als Serienmanager und im Auftrag des Promoters die IDM in die Saison 2023. Nach einer Auszeit zum Jahreswechsel geht es jetzt in die heiße Phase der Vorbereitungen. Noch einige Baustellen zu bearbeiten

Auch in der IDM-Führungsetage sind Inflation und Lieferengpässe ein Thema. Es heißt, Deutschlands höchstes Motorradsport-Prädikat zukunftsfähig zu machen. IDM-Serienmanager Normann Broy erklärt bei SPEEDWEEK.com, an welchen Schrauben gedreht wird.

SPEEDWEEK.com: Der vierfache IDM Superbike-Meister Markus Reiterberger ist der absolute IDM-Zuschauermagnet und wird die Serie 2023 aller Voraussicht nach verlassen. Wie groß ist dieser Verlust für die Serie?

Normann Broy: «Das ist natürlich sowohl sportlich als auch menschlich ein großer Verlust für die Serie. Er ist mit seiner offenen und freundlichen Art eine Identifikationsfigur der IDM und wird nicht nur den Zuschauern sehr fehlen. Für die Meisterschaft bin ich überzeugt, dass es auch mit den bestehenden und neu hinzukommenden Fahrern tolle Rennen und jede Menge Action geben wird. Wir wünschen ‚Reiti‘ natürlich alles Gute und jede Menge Erfolg bei seinen nächsten Projekten und hoffen, ihn irgendwann noch einmal in der IDM begrüßen zu dürfen.»

Die Verantwortlichen der Langstrecken-WM haben den Suzuka-Termin auf das erste August-Wochenende verschoben. Dadurch kommt es jetzt zu einer Termin-Kollision mit dem IDM-Lauf am Red Bull Ring. Für die Doppelstarter wie Florian Alt natürlich eine Katastrophe. Denkt ihr über eine Terminverschiebung der IDM nach oder ist das ausgeschlossen?

«Dies ist eine sehr unglückliche Situation, gerade auch weil ich jedes Jahr versuche, genau diese Überschneidungen unbedingt zu vermeiden. Aber auf derartige Verschiebungen haben wir leider gar keinen Einfluss. Wir haben uns sofort darüber Gedanken gemacht und noch vor der offiziellen Mitteilung der EWC im November versucht, unseren Termin zu verlegen. Leider war dies Aufgrund der Terminsituation am Red Bull Ring, wo man auch mit großen Anstrengungen versucht hat, eine Lösung zu finden, letztendlich leider nicht möglich. Im Moment müssen wir genau wissen, wie viele Fahrer es betrifft, um weitere Schritte in Erwägung ziehen zu können.»

In anderen Meisterschaften gehen die Verantwortlichen neue Wege. In den Niederlanden ändern sie das Punktesystem, um vermeintlich die Spannung zu erhöhen, in der BSB in Großbritannien wird ebenfalls am System geschraubt und man verabschiedet sich von internationalen Standards. Hat der IDM-Promoter auch Pläne in der Richtung in der Schublade?

«Wir haben jedes Jahr verschiedene Pläne in der Schublade und machen uns dazu viele Gedanken. Ob und wie eine Änderung geplant ist, kann ich Stand heute noch nicht sagen. Sollte es Änderungen geben, werden wir dies aber sehr zeitnah kommunizieren.»

In der WM wird die Supersport-300-Klasse irgendwann eingestampft und gegen eine Art Twin-Cup ersetzt. Der Markt für Zweizylinder-Maschinen wie die Yamaha R7, Aprilia RS 660, Suzuki SV650 oder Kawasaki Ninja 650 wächst. Sehen wir eine solche Klasse auch eines Tages in der IDM?

«Wir verfolgen in diesem Zusammenhang genau, was bei der WM und den anderen nationalen Meisterschaften passiert und stehen dazu im Austausch mit den Herstellern im Pool. Da wir viel Wert auf die Vergleichbarkeit mit der WM legen, kann diese Klasse durchaus auch mittelfristig in der IDM eine Rolle spielen.»

Auch die IDM-Macher müssen für 2023 an der Preisschraube drehen. Gibt es schon genaue Zahlen?

«Wir planen mit einer Erhöhung zwischen 10 und 15%. Ohne diese Anpassung ist es uns in der aktuellen, weltwirtschaftlichen Situation nicht möglich, unsere Kosten zu decken.»

Plant ihr für 2023 wieder einen Live-Stream aller Rennen?

«Der Stream ist in den letzten Jahren ein immens wichtiger Bestandteil der IDM geworden, welcher maßgeblich zum Erfolg und der Reichweite beigetragen hat, deshalb planen wir nicht, an diesem Konzept etwas zu ändern. Viel mehr werden wir den Fokus noch intensiver auf die Verbreitung des Formats legen und dieses weiter professionalisieren.»

Gibt es sonstige Änderungen, die noch in der IDM-Pipeline schlummern?

«Wir arbeiten an einem ganzheitlichem Ticketsystem für die Zuschauer. Welches dann bei allen Veranstaltungen gleich sein wird und den Vorverkauf erheblich erleichtert. Dadurch wird es mehr Möglichkeiten geben, die einzelnen Veranstaltungen gezielt zu bewerben und mehr Zuschauer vor Ort begrüßen zu können.»

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