Reiti-Nachfolger Julian Puffe: «Eine harte Nummer»

Von Ivo Schützbach
Julian Puffe

Julian Puffe

BMW-Teamchef Werner Daemen hat Julian Puffe als Nachfolger von Markus Reiterberger in sein IDM-Superbike-Team geholt. «Mein Ziel sind Podestplätze», sagt der 22-jährige Thüringer.

Nach vier Jahren in der Superstock-EM, die im Rahmen der europäischen Events der Superbike-WM ausgetragen wird, kehrt Julian Puffe nach Deutschland zurück. Dort fuhr er zuletzt 2013 im Yamaha-Cup.

Ausschlaggebend für die Entscheidung, im Team alpha Racing Van Zon BMW von Werner Daemen zu unterschreiben, waren finanzielle Erwägungen und Erfolgsaussichten.

«Ich habe ewig lang rumüberlegt und hatte Angebote von sechs Superstock-Teams», schilderte Puffe SPEEDWEEK.com. «Dort ist aber alles wahnsinnig teuer. Was wir in den vier Jahren an Geld verloren haben und aufbringen mussten, das sind Unsummen – das geht auf Dauer nicht. Ich hatte keine Ahnung, wie ich das Geld zusammenbekommen sollte. Und ich fragte mich natürlich, was ich für das viele Geld geboten bekomme.»

In der IDM sitzt Puffe auf einem Siegerbike, Markus Reiterberger wurde 2017 mit der S1000RR überlegen Deutscher Meister.

«Ich habe Markus das erste Vierteljahr 2017 kennengelernt, als er noch mein Teamkollege bei Althea BMW war», erzählte Puffe. «Er hat mir viel vom Team von Werner Daemen erzählt, bei der IDM in Oschersleben habe ich es mir selber angeguckt. Irgendwann dachte ich für mich, dass ich erstens das Geld für Stock 1000 nicht aufgetrieben bekomme und zweitens fragte ich mich, wo ich mehr lerne. Ich fuhr vier Jahre lang EM – ich weiß nicht, ob ich dort so viel gelernt habe. Bei Werner habe ich Topmaterial und Top-Leute um mich herum und die sprechen alle deutsch. Ich kann mich mit denen perfekt verständigen. Ich glaube, die Lernkurve ist bedeutend besser, wenn ich als Deutscher in Deutschland fahre, wie als Deutscher in einem ausländischen Team in der EM. Ich gehe zwar zurück in die IDM, aber das ist die perfekte Lösung für mich. Da kann ich mich sportlich viel schneller weiterentwickeln. Ich habe den Anspruch, schneller voranzukommen.»

Mehr Interesse von BMW?

Hinzu kommt: Das Team von Werner Daemen fährt 2018 mit Reiti die Superstock-1000-EM, 2019 soll der Einstieg in die Superbike-WM erfolgen. Nicht ausgeschlossen, dass sich so für Puffe eine Türe zurück auf die internationale Bühne öffnet.

«BMW ist ein deutsches Werk, die gucken vielleicht auch mehr auf deutsche Fahrer und ein deutsches Team», überlegt der 22-Jährige. «Meine Lernkurve soll so werden, wie ich mir das vorstelle.»

Das Team alpha Racing Van Zon BMW schickt mit Julian Puffe, Ilya Mykhalchyk aus der Ukraine und Suzuki-Cup-Sieger Christof Höfer drei Fahrer in die Rennen. Beim Titelverteidiger ist die Erwartungshaltung hoch. «Ich lass das alles auf mich zukommen», stapelt Puffe tief. «Ich setze mich nicht unter Druck, ich will erst schauen, wie es in der IDM ist. Ich fuhr auf den Strecken zum letzten Mal im Yamaha-Cup. Natürlich habe ich immer den Anspruch, aufs Podest zu fahren.»

Mykhalchyk war in der Superstock-1000-EM der stärkere Pilot, eine klare Nummer 1 im Team ist aber nicht definiert. «Ilya war immer einen Tick schneller als ich», räumte Puffe ein. «Er ist ein verdammt guter Fahrer und Profi. Er trainiert jeden Tag, er wird eine harte Nummer. Wenn ich einen schnellen Teamkollegen hatte, war es immer so, dass ich mich ab Saisonmitte langsam ranbeissen konnte. Ich hoffe, dass wir schnell auf einen Level kommen. Alle kriegen dasselbe Material und einen guten Datenmann, für mich sieht es so aus, als hätte jeder von uns denselben Status.»

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