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Kevin Sieder (Yamaha): IDM-SBK-Punkte in Sichtweite

Von Esther Babel
Kevin Sieder

Kevin Sieder

Der Österreicher vom Team Bikerbox Racing by Yamaichi gab beim IDM-Auftakt in Oschersleben sein Superbike Debüt. Mit der Buchner-Yamaha waren erste Punkte in Sicht. Tendenz steigend.

Die Punkteränge verpasste der Neueinsteiger bei der IDM Superbike in Oschersleben. Doch Teamchef Sepp Buchner war mit seinem Schützling aus Österreich dennoch zufrieden. Für die ehrgeizige Truppe um das Team Bikerbox Racing powered by Yamaichi Electronics bedeutete das erste Rennwochenende der neuen Saison die Rückkehr in die IDM. Vor zwei Jahren hatte man da mit Marvin Fritz den Titel in der höchsten Kategorie abgeräumt. Jetzt ist die Truppe nach einem Jahr in der Superstock-1000-EM zurück. Mit dem 19-jährigen Österreicher Kevin Sieder betrat das Team dennoch komplettes Neuland. Sieder kannte zuvor weder die Strecke in der Motorsport Arena Oschersleben, noch das Level in der Superbike-Klasse.

Ungünstige Witterungsverhältnisse während der Testtage in der Vorbereitung erschwerten Sieders Debüt. Doch der erfahrene Sepp Buchner führte seinen neuen Zögling gekonnt durch das Wochenende. Auch wenn Sieder nicht mit übertrieben viel Streckenkenntnis in die IDM gestartet war, kam er in beiden Rennen gut im Ziel an und belegte die Plätze 16 und 18.

Im freien Training am Freitag hatte sich Sieder noch eine kleinen Ausrutscher gegönnt und kostbare Zeit auf der Strecke verpasst. «In den Qualifyings schaffte ich die 19. Rundenzeit», erklärt er. «Im ersten fuhr ich womöglich zu viele Runden mit dem gleichen Vorderreifen, weshalb am Nachmittag mit dem neuen mein Gefühl für die Front nicht 100 Prozent perfekt war. Trotzdem war meine Zeit gar nicht so schlecht und ich hatte ein gutes Gefühl für die Rennen.»

Mit den Änderungen aus dem Warm-up fühlte sich Sieder zwar wohl, doch vor seinem ersten IDM-Start ging dem jungen Mann die sprichwörtliche Düse. «Ich war sehr nervös vor meinem ersten IDM-Rennen», gibt er zu. «Die Aufregung und Anspannung war unglaublich. Zunächst war es jedenfalls nicht einfach für mich, einen Rhythmus zu finden. Ausserdem kam es kurz nach dem Start unmittelbar vor mir zu einer Kollision zwischen zwei Fahrern, der ich zum Glück gerade noch ausweichen konnte. Es dauerte eine Weile, bis ich besser in Schwung kam. Zum Schluss musste ich allerdings stark nachlassen. Ich hatte grosse Mühe, mit dem Reifenmanagement umzugehen. Deshalb habe ich im letzten Renndrittel viel Zeit verloren.»

«Obwohl ich nach diesem anstrengenden Rennen ziemlich erschöpft war, bin ich mit vielen Erfahrungen und Selbstvertrauen in den zweiten Lauf gegangen», so sein Bericht. «Ich wusste genau, was ich falsch gemacht habe. Mir war klar, dass ich meinen Rhythmus zu Beginn des Rennens über die gesamte Distanz halten muss. Dieses Vorhaben konnte ich zunächst auch gut umsetzen. Ich konnte mich sogar bis auf Rang 14 nach vorne kämpfen, mit Beginn der letzten Runde war ich 16. Doch in dieser kam es zu einem harten Kampf mit zwei anderen Fahrern. Leider konnte ich mich nicht durchsetzen.»

Doch im Überblick fiel die Bilanz positiv aus, denn der Abstand zur Spitze hatte sich im zweiten Rennen deutlich verringert. Auch die Datensammlung hatte über das Oschersleben-Wochenende gut zugelegt. «Ich weiss, woran ich an mir arbeiten muss, ich kenne meine Schwachpunkte sehr genau», stellt Sieder klar. «Mein Team hat zudem großartige Arbeit geleistet, es hat alles einwandfrei funktioniert. Daher einen grossen Dank an sie. An diesem Wochenende habe ich viel gelernt, aber wir wollen uns ständig verbessern. Mit diesem Ziel gehen wir in das nächste Rennen.»

«Auf dem Papier schaut Startplatz 19 ziemlich mickrig aus», fügt Sepp Buchner an, «aber Kevin war letztendlich schneller als einige viel erfahrenere IDM-Piloten. Im ersten Rennen hat er leider ganz knapp die Punkte verpasst. Trotzdem gibt dieses Wochenende Zuversicht für die Zukunft, da es mit seiner Pace sowie seinen Rundenzeiten ständig bergauf geht. Insgesamt betrachtet war es daher ein gutes Wochenende für uns. Kevin konnte viel lernen und er weiss nun auch, worauf es in dieser Serie ankommt. Es ist ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen.»

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