Philipp Steimayr: Kern-Schrott und zwei IDM-Punkte

Von Esther Babel
Philipp Steinmayr

Philipp Steinmayr

Das Eder Racing Team musste richtig ranklotzen, nachdem IDM Superbike-Pilot Steinmayr seine Yamaha beinahe pulverisiert hatte. Starten durfte er auch ohne Quali-Zeit. Allerdings von ganz weit hinten.

So wirklich lustig wer der Rennsonntag für Philipp Steinmayr vom Team Eder. Denn der Österreicher musste beide Läufe aus der letzten Reihe aus angehen. Und auch das nur, weil die Sport-Kommissare Gnade vor Recht ergehen ließen – denn Steinmayr hatte in den beiden Qualifyings nicht eine gezeitete Runde zusammengebracht. Da er aber am Freitag schon ansehnliche Runden gedreht hatte, durfte er die beiden Rennen von Startplatz 23 aus angehen.

«Der Freitag war ganz in Ordnung und wir haben viel herumprobiert, da uns die Reifen zu schnell kaputt gingen», erzählt der Yamaha-Pilot nach einem mühsamen Auftakt. «Für Samstagmorgen beim ersten Quali stand eigentlich auf dem Plan, dass ich ein paar Runden auf dem SC0 abspule, um zu sehen, ob es eine Rennoption wäre. In meiner ersten fliegenden Runde war dieses Vorhaben leider komplett gestrichen.» Stattdessen lieferte er Kernschrott bei seiner Box-Crew ab.

«Ich habe zu dem Zeitpunkt nicht 110% gegeben», schildert er. «Ich hatte auch nicht das Gefüh,l irgendwo am Limit zu sein. In Turn 11 am Kurven-Ausgang, als ich bereits wieder am Gas war und die Kurve für mich im Kopf eigentlich schon zu Ende war, kam ich über 2, 3 Bodenwellen, die mich so überraschend und hart trafen, dass mir das Vorderrad wegklappte. Die ersten beiden Sektorzeiten waren vielversprechend für die zweite Startreihe und das nicht auf der weichsten Mischung. Aber wir werden es nie erfahren. Obwohl ich während des Fahrens nicht das Gefühl hatte, dürfte ich wohl einen halben Meter von meiner eigentlichen Linie entfernt gewesen sein, denn bis zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht mal, dass dort am Ausgang derartige Bodenwellen sind.»

«Den Abflug bei rund 170 km/h hab ich dank meiner Leitwolf Lederkombi, dem In&Motion Airbag, Daytona Stiefel und LS2 Handschuhe und Helm überraschend gut überstanden», ist er sich bewusst. «Gerade mal ein paar blaue Flecken und Rückenschmerzen, also wirklich tip top. Das Motorrad war dagegen eigentlich ein Totalschaden. Die ganze Verkleidung, Gabel, Gabelbrücke, Auspuff, Lenker, Heck, Felgen vorne und hinten, Schwinge und Fußrasten sind nur mal die wichtigsten Teile, die es nicht überlebt haben.»

Sein Dank ging am Abend in Richtung seiner Mannschaft. «Danke an das gesamte Eder Racing Team, meine Mechaniker und auch an Motocrumb, die den ganzen Samstag bis in die Nacht werkten, damit ich am Sonntag wieder ein perfektes Motorrad hatte», so Steinmayr.

«Mich mit der Yamaha durch das von BMW bzw. Honda besetzte Feld zu kämpfen, war ein wenig, als würde man mit stumpfen Waffen kämpfen», erklärte er nach getaner Arbeit, «das ist einfach der Motorcharakteristik geschuldet, durch die auf den Geraden sehr schwer zu überholen ist. Vielen Dank auch an alle Sponsoren, die uns das ganze ermöglichen. Ihr seid der Wahnsinn. Zumindest zwei Meisterschaftspunkte und jede Menge Motivation für die nächsten Rennen konnten wir mitnehmen. Noch am Rande vielen, vielen Dank für all die netten coolen Rückmeldungen zu meinem Le Mans Sieg bei der Langstrecken-WM. Als Fahrer freut man sich riesig, wenn man einfach alles dem Sport opfert und dann doch mal etwas zurückkommt. Danke!»

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