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Marco Fetz: IDM-Start 2023 nach 24-Stunden-Test

Von Esther Babel
Marco Fetz

Marco Fetz

Den Auftakt zur Langstrecken-Weltmeisterschaft in Le Mans hat der IDM Superbike-Pilot schon mal geschafft. Mitte Mai kehrt Fetz nach mehr als einjähriger Verletzungspause in die IDM zurück, mit eigenem Team.

Selbst ist der Mann dachte sich IDM Superbike-Pilot Marco Fetz und stampfte nach dem Ausstieg von Wilbers-BWM gemeinsam mit seinem Vater und anderen Weggefährten ein eigenes Team aus dem Boden. Beim IDM-Lauf in Assen 2021 hatte sich Fetz bei einem unverschuldeten Sturz massive Oberschenkelverletzungen zugezogen. Bei einer Operation war es damals nicht geblieben. Nach mehr als einem Jahr ist Fetz nun wieder bereit, ein Superbike zu bändigen. Die Generalprobe hat er schon bestanden.

SPEEDWEEK.COM: Eineinhalb Jahre nach deiner Verletzung hast du dir als erste Generalprobe gleich das 24-Stunden-Rennen von Le Mans ausgesucht. Wie ging es mit deinem Bein währenddessen und vor allem hinterher?

Marco Fetz: «Beim 24h Rennen in LeMans hatte ich während des Rennens überhaupt keine Probleme mehr mit meinem Bein. Es beeinträchtigt mich zum Glück nicht beim Fahren. Nach dem Rennen sah das etwas anders aus. Da wir ja die letzten 15 Stunden zu zweit zu Ende gefahren sind, war das körperlich schon eine Herausforderung. Das habe ich dann die Tage danach gemerkt. Hatte mir ja auch gleich das passende Rennen für meinen Wiedereinstieg ausgesucht.»

Dein Plan, mit dem Team Wilbers wieder in die IDM Superbike zurückzukommen, war geplatzt, als der Teamchef den Rückzug aus der IDM verkündete. Was ging dir bei der Nachricht im Kopf herum?

«Als ich die Nachricht erhalten habe, war es ja schon recht spät im Jahr. Ich hatte keine anderen Optionen und für einen kurzen Moment dachte ich wirklich, das war’s.»

Im April dann die Meldung, dass du ein eigenes Team aufmachst. Wirst du jetzt dein eigener Chef oder wie läuft das?

«Nein, bin ich nicht. Da steckt jede Menge Arbeit dahinter und an erster Stelle steht mein Vater. Ohne ihn wäre es unmöglich. Einen Teamchef gibt es nicht, aber ich bin mir sicher, dass wir es als Team schaffen! Ich bin dankbar für jeden, der mich dabei unterstützt!»

Die IDM Superbike ist ja nicht gerade billig. Wie hast du das Geld für die Saison zusammengebracht?

«Absolut! Dank meiner Sponsoren und Unterstützer ist es wieder möglich für mich, dieses Jahr Rennen in der IDM Superbike zu fahren. Ob es für alle Veranstaltungen vom Budget reicht, ist noch nicht sicher, aber wir sind auf einem guten Weg. Auf diesem Weg ein großes Danke an alle, die mir das nach der langen Zeit wieder ermöglichen!»

Bisher hattes du immer professionelle Unterstützung durch etablierte Teams. Wie kommt man so alleine denn klar?

«Naja, wir haben ja früher auch alles selbst gemacht. Schon im Junior-Cup, Yamaha R6 Dunlop-Cup und auch anschließend in der Superstock und Supersport 600. Und ich bin ja nicht alleine. Ich habe unser tolles Team mit guten Leuten hinter mir.»

Bei den 24-Stunden von Le Mans warst du mit einer Kawasaki unterwegs. Bei der IDM bleibt es bei BMW. Wie kompliziert ist jeweils der Umstieg?

«Der Umstieg auf die Kawasaki war für mich schwerer als gedacht. Zudem saß ich vor Le Mans seit einem Jahr auf keinem Superbike mehr. Es war nicht ohne, aber ich bin der Meinung, dass es für mich ein guter Einstieg zurück war. Die Kawasaki ist ganz anders zu fahren als die BMW, zudem mussten wir Dunlop-Reifen fahren, mit welchen ich auch noch keine Erfahrung davor machen konnte. Der größere Tank war auch neu für mich. Jetzt freu ich mich auf die ersten Stunden mit der BMW, danach kann ich bestimmt noch mehr dazu sagen.»

Langstrecke ist das eine, Sprints bei der IDM das andere. Wie schwer wird es nach einer so langen Pause, die letzten Zehntel Sekunden zu finden?

«Ich bin mir sicher, dass ich das hinbekommen werde. Ich denke, ich brauche anfangs mehr Fahrzeit, um wieder reinzukommen nach so einer langen Zeit, aber ich hatte schon in Le Mans ein tolles Gefühl auf dem Motorrad. Zudem war ich schon immer stark auf eine schnelle Runde. Die Erfahrung mit den längeren Stints aus der EWC könnte mir vielleicht auch bei den Rennen in der IDM helfen. Ich bin jedenfalls gespannt und freue mich, wenn es bald wieder losgeht.»

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