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Moser und Zanetti: Ducati-Test mit Blanko-Mapping

Von Esther Babel
Ducati Frankfurt Triple M Racing Team

Ducati Frankfurt Triple M Racing Team

Das Ducati Frankfurt Triple M Racing-Team probte für den Auftakt der IDM Superbike im Mai auf dem Sachsenring. Marc Moser und Lorenzo Zanetti verbrachten dafür einige Tage in Valencia und Jerez.

Schon Ende letzten Jahres hatte sich das neue IDM Superbike-Team rund um den Frankfurter Ducati-Händler Matthias Moser formiert. Am Start der IDM-erfahrene Marc Moser und als potenzieller Titelkandidat holte man sich den Italiener Lorenzo Zanetti ins Team. Zanetti hat in seiner langen Karriere viele Erfolge zu verzeichnen. Neben einigen Top-10-Resultaten in der Superbike-WM wurde er Fünfter, Vierter und Dritter der Supersport-WM in den Jahren 2013, 2014 und 2015 und erreichte den 3. Platz in der europäischen Superstock-Meisterschaft im Jahr 2011. In dieser Zeit feierte er viele Laufsiege und Podestplätze, auch in der amerikanischen Superbike-Meisterschaft (AMA). Darüberhinaus ist er aktuelles Mitglied des Ducati-Testteams zur Entwicklung der Panigale V4 R.

«Für uns war die Reise nach Spanien der erste gemeinsame Test», berichtet jetzt Marc Moser, «und der erst Test mit der homologierten Elektronik. Also mussten wir bei null anfangen und sind erst mal so gefahren, damit alles funktioniert. Wir haben eine Kooperation mit Motocorsa in Italien, die auch in der Weltmeisterschaft aktiv sind. Dort wurde der Motor vorbreitet, den Rest machen wir selbst.»

Mit Axel Adickes hat sich Moser in Sachen Technik kompetente Unterstützung an Land gezogen. «Ich habe mit Axel bereits während meiner Zeit im Yamaha-Team von Michael Galinski zusammengearbeitet. Damals war er mein Crew-Chief. Sicher muss er sich auf die Ducati noch ein wenig einschießen, aber es hat schon beim ersten Test alles top funktioniert. Klar ist auch für ihn alles frisch und alles neu. Aber ich glaube, es macht ihm Spaß.»

Die Verbindung Moser-Zanetti ist auch nicht neu. In der Vergangenheit war Zanetti für das ERC-Team in der Langstrecken-WM unterwegs, Moser war dort als vierter Mann dabei. Bei einem Besuch auf der Mailänder Motorrad-Messe EICMA lief man sich zufällig wieder über den Weg. Am Ende stand der IDM-Vertrag. «Lorenzo wollte 2024 gerne weiterfahren und hat sich nach einer neuen Aufgabe umgeschaut», so Moser.

Moser hatte im Vorjahr einen kleinen BMW-Ausflug in der IDM gewagt, war aber am Ende des Jahres wieder zu Ducati zurückgekehrt und hatte mit einem Standard-Motorrad eine Probefahrt beim IDM-Finale gemacht. «Mit der Standard-Elektronik kann man nicht mithalten», war er sich schon damals bewusst. «Ausserdem musste ich noch viel über das Motorrad lernen, unter anderem beim Fahrwerk und der Balance. Wir hatten vorher nicht wirklich Zeit, das Motorrad zu entwickeln.»

«Die BMW schmeichelt nicht so sehr meinem Fahrstil», beschreibt Moser die Gründe des Hersteller-Wechsels. «Ich fahre eher rund und ziemlich Vorderrad-lastig. Und die BMW bietet einfach nicht so ein schönes Gefühl fürs Vorderrad. Das brauche ich aber einfach.»

Das Wetter während des Spanien-Ausflugs war mäßig. In Valencia drückte es noch bis zum letzten der drei Testtage nach starken Regenfällen im Vorfeld das Wasser aus dem Asphalt und sorgte für nassen Stellen rund um den Kurs. In Jerez schlugen sich Moser und Zanetti dann mit Sturmböen rum.

«Wir haben aber extrem viele Daten mitgebracht», erklärt Moser. Nach der Auswertung und entsprechenden Änderungen geht es vor dem IDM-Auftakt am Sachsenring noch zum Gegencheck nach Most. Mit den Valencia-Rundenzeit will Moser noch nicht so recht rausrücken. Einige IDM-Piloten waren zu einem anderen Zeitpunkt ebenfalls auf der GP-Strecke unterwegs. «Chapeau», so Mosers Kommentar zu den Rundenzeiten von Florian Alt und Patrick Hobelsberger. «Der Wahnsinn, die waren echt flott.»

Wie flott die Ducati beim Sachsenring sein wird, wird sich zeigen. Vor allem im Bereich der Elektronik ist die Grenzen zwischen Sieg und Niederlage fließend. Sowohl Zanetti als auch Moser behielten in Spanien eine weiße Weste und brachten die Motorräder immer wieder heil in die Box zurück. «Wir habe die Ducati quasi mit einem Blanko-Mapping der Elektronik erhalten. Da waren die ersten Runden schon riskant und man musste mit Köpfchen fahren.»

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