Stefan Nebel: AMA Superbike statt IDM
Job statt Urlaub in Südtirol
Am 13. Februar war ich bei KTM in Mattighofen. Wir hatten schon länger darüber verhandelt, wie meine sportliche Zukunft aussehen sollte. Inzwischen habe ich einen Vertrag mit KTM USA unterzeichnet und werde im Team KTM/HMC von Teamchef Mitch Hansen neben Chris Fillmore in der us-amerikanischen Superbike-Meisterschaft antreten. Die Jungs aus Mattighofen haben bei der ganzen Sache den Vermittler gemacht.
Natürlich habe ich die ganze Sache mit meiner Familie besprochen, denn ich werde nun öfters mal für ein paar Wochen weg sein. Aber meine Frau ist froh, dass ich ab und zu abhaue und mich abreagieren kann. Natürlich werde ich hin- und herpendeln, damit die Zeit weg von Zuhause nicht zu lang wird. Und vielleicht kommen meine Frau Yasmin und mein Sohn Maximilian ja auch einmal mit auf ein Rennen in den USA.
Alle Rennen, es sind elf Veranstaltungen, werde ich in den USA nicht fahren. Aber einen Grossteil. Am genauen Zeitplan arbeiten wir gerade noch. Ich wollte nach den Jahren in der IDM dem Haus KTM unbedingt treu bleiben. Und nach dem IDM-Ausstieg von KTM habe ich mich gekümmert, eine Alternative zu finden. In den USA habe ich sie gefunden. Rennen fahren ist mir einfach brutal wertvoll.
Neben den Rennen in den USA werde ich als Instruktor wieder zahlreiche Trainings von meinem Freund und Ex-Konkurrenten Philipp Hafeneger betreuen. Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit und planen auch gemeinsam für die Zukunft. Ich schätze, dass ich sechsmal zwischen den USA und Deutschland unterwegs sein werde. Natürlich bedarf es da einer guten Organisation. Aber wenn man auf deutschen Autobahnen mit dem Wohnmobil unterwegs ist, ist man auch eine ganze Weile unterwegs.
Nach den vielen Jahren in der IDM tut mir ein Klimawechsel mal ganz gut. Auch wenn ich sehe, wohin sich die IDM zurzeit entwickelt. Vom Reglement unterscheidet sich die IDM von der AMA nicht allzu sehr. Da muss ich mich bei meiner KTM RC8R nicht gross umstellen. Ich denke die amerikanischen Strecken-Layouts liegen der KTM.
Ich bin froh, dass es mit dem Vertrag endlich geklappt hat. Ich war vorher schon aufgeregt und hatte gehofft, dass alles gut geht. Jetzt habe ich auch endlich Klarheit, wie es weiter geht. Es war jetzt doch eine lange Zeit der Orientierung. Ausserdem habe ich jetzt wieder einen festen Terminkalender und ein klares Ziel vor Augen.
Nun gilt es die restlichen Vorbereitungen zu treffen. Einige Sponsoren bleiben, andere kommen neu hinzu. Nach dem Treffen in Mattighofen bin ich gleich weiter nach Südtirol gefahren. Gerne hätte ich dort Urlaub gemacht. Aber ich hatte nur einen Tag Zeit und habe mit dem Mohr Life Ressort eine Sponsor-Vereinbarung für die Saison 2012 getroffen. Ich finde das Hotel sensationell und da fällt es einem leicht, Werbung für zu machen.
Ich selber habe nach dem IDM-Finale mein körperliches Training nicht sonderlich vernachlässigt. Aber ich habe ein wenig das Lustprinzip walten lassen. Seit dem 1. Januar bin ich aber wieder voll dabei und will mich penibel auf die neue Aufgabe vorbereiten.