KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Dion Otten: Rücktritt mit 18 – kein Budget

Von Esther Babel
Der Niederländer war unter anderem in der IDM Supersport 300 und IDM Supersport 600 erwachsen geworden. Doch die Kasse ist leer und Dion Otten erklärt das Ende seiner Karriere.

«Mit Schmerz in unseren Motorsportherzen mussten wir entscheiden, dass Dion ab sofort als aktiver Straßenrennfahrer aufhört», teilte das Team rund um den Niederländer Dion Otten per Pressemitteilung mit. «Es fehlt eine gesunde finanzielle Basis, um auf diesem Niveau verantwortungsvoll Rennen fahren zu können, einen Horizont für die Zukunft zu haben und konkurrenzfähig zu bleiben. Die Lücke ist einfach zu groß. Die Corona-Phase, in der wir uns befinden, ist auch nicht hilfreich.»

In den letzten Monaten hat das Team alles darangesetzt, die Zukunftspläne zu realisieren. «Leider hat das nicht geklappt», lautet die Erklärung, «und wir mussten eine Entscheidung treffen, die man nicht treffen möchte. Es versteht sich von selbst, dass dies eine schwierige und emotionale Entscheidung war. Und doch muss es getan werden, denn zu oft wird eine solche Entscheidung zu spät getroffen. Die Ungewissheit hat dem jungen Fahrer sehr zugesetzt.»

Dion Otten kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Zehn Jahre lang gab er alles für seinen Sport und gab zweihundert Prozent für sein Talent und seine Leidenschaft. Angefangen bei den Racekids startete er bei den NK-Minibikes, beim Molenaar NSF100 Cup, der Moto3 NEC und in der IDM Supersport 300, wo er den Vizetitel holte. In der gleichen Saison wurde Dion Otten Niederländischer Meister der ONK Supersport 300.

Im Alter von 16 Jahren stieg er als Rookie und einer der jüngsten Fahrer in die Supersport 300-Weltmeisterschaft ein und erreichte mehrere Top-Ten-Platzierungen. Aufgrund seiner Größe wechselte er im vergangenen Jahr in die IDM Supersport 600 und hatte einen guten Einstand. Die Klasse lag ihm gut und sollte ihm den Weg zurück ins WM-Fahrerlager ebnen. «Pech, Stürze und Verletzungen waren ihm nicht unbekannt», weiß auch sein Team, «aber er schaffte es immer, gut und schnell zurückzukommen. Leider muss er mit 18 Jahren den Helm an den Nagel hängen und sich auf die Schule und seine berufliche Karriere konzentrieren.»

«Ich möchte meinen Eltern, all meinen Sponsoren und allen, die mich in den letzten zehn Jahren in irgendeiner Weise unterstützt und begleitet haben, danken», schließt Otten ab. «Ich hatte das Privileg, das zu tun, was ich am meisten liebe, und ich werde es furchtbar vermissen.»

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